Initiative «St. Gallen helps Ukraine» organisiert Fundraising-Event

Der Verein St. Gallen helps Ukraine wurde von zwei Studierenden der Universität St.Gallen ins Leben gerufen. Nach dem Beginn des Angriffskriegs am 24. Februar 2022 war Emilia von Albertini und Frederick Mangold klar, dass sie den Betroffenen vor Ort helfen müssen. Sie gründeten ihren Verein nur drei Tage später und begannen mit einem Spendenaufruf über Social Media. Innerhalb weniger Tage sammelten sie bereits mehrere Tonnen Sachspenden, die von mehreren freiwilligen Helferinnen und Helfern sortiert und verpackt wurden und auf direktem Wege in die Krisenregionen gebracht wurde. Es wurden stets lebensnotwendige Spenden wie Lebensmittel oder medizinische Güter in jene Ortschaften gebracht, wo Lieferketten längst ausgefallen waren. Nachdem der erste Spendenaufruf ein voller Erfolg war, bemühten sie sich um eine Partnerschaft mit Coop, die eine schweizweite digitale Spendenkampagne im Sommer 2022 zur Folge hatte. Auch bei dieser Kampagne kam eine Vielzahl hilfsbereiter Menschen zusammen. Die Hilfsgüter wurden dann durch die ukrainische Botschaft der Schweizerischen Eidgenossenschaft in die Ukraine transportiert.

Neben den digitalen Spendenaufrufen fand nun am 24. April 2023 das erste Fundraising Event in Präsenz statt, dessen gesamte Einnahmen an ein humanitäres Projekt von United24, der Spendenorganisation des ukrainischen Präsidenten gehen. Das Projekt befasst sich dabei mit dem Wiederaufbau eines durch den Angriffskrieg beschädigten Wohnkomplexes in Irpin, im Westen von Kiew. Von 17-20 Uhr kamen dafür diverse Expertinnen und Experten im Bereich der digitalen Transformation und Cybersecurity zusammen, um über zukünftige Entwicklungen zu diskutieren. Darunter Si Pavitt von ACP, Chief Digital Officer der Stadt St. Gallen Christian Geiger, Miguel Gomez von der ETH, Daniel von Büren von Microsoft und Lisa Yasko, welche Mitglied im ukrainischen Parlament ist. Im Fokus der Beiträge stand vor allem die digitale Transformation in der Ukraine, ausgelöst durch den Ukraine-Konflikt. Neben einzelnen Vorträgen der Expert:innen und einer im Anschluss gefolgten Paneldiskussion, gab es zu Beginn der Veranstaltung ein eigens für dieses Event aufgenommenes Video des ukrainischen Vizepremierministers und Minister der digitalen Transformation Mykhailo Fedorov, der die Relevanz der digitalen Transformation für die Ukraine im Konflikt mit Russland betonte und darstellte, welch grosse Rolle sie in der Verteidigung gegen Russland spielt. Dazu zählen digitale Lösungen wie zum Beispiel die App «Diia», die es ukrainischen Bürgern ermöglicht, ihre Dokumente alle auf einen Blick in einer Wallet auf ihrem Handy zu haben. Weitere Lösungen beziehen sich unteranderem auf ein Reporting System, bei dem stattgefundene Raketenangriffe direkt gemeldet werden können, um die Verteidigung noch effizienter zu gestalten.

Der Verein St. Gallen helps Ukraine ist seit nunmehr knapp über einem Jahr aktiv und konnte bislang grosse Erfolge verzeichnen. Die studentischen Vereinsgründer arbeiten weiterhin hart daran, neue Events ins Leben zu rufen, die der Unterstützung der Betroffenen in Krisenregionen dienen sollen. Mehr Informationen über den Verein und bevorstehende Projekte und Events können auf der Website oder dem Instagram-Kanal gefunden werden.

Jacob Coburger studiert BWL im 4. Bachelorsemester.