Campus - 26.04.2023 - 15:00
Die 126 jungen Wissenschaftler:innen aus der ganzen Schweiz hatten ein Jahr lang an ihren Projekten getüftelt. Zum krönenden Abschluss hiess die HSG im April den 57. Nationalen Wettbewerb der Stiftung «Schweizer Jugend forscht» willkommen. Zur Präsentation der Ergebnisse war auch die Öffentlichkeit eingeladen. Es wurde stolz präsentiert, gestaunt und diskutiert. Die Nachwuchsforschenden im Alter von 16 bis 23 Jahren brachten packende Themen ein aus den Bereichen «Biologie und Umwelt», «Chemie, Biochemie und Medizin», «Gestaltung, Architektur und Künste», «Geschichte, Geografie, Wirtschaft und Gesellschaft», «Literatur, Philosophie und Sprache», «Mathematik und Informatik», sowie «Physik und Technik».
Bereits am ersten Tag herrschte aufgeregte Stimmung im Erdgeschoss des SQUARE. Wie Rektor Bernhard Ehrenzeller in seiner Ansprache ausführte, sei das Gebäude SQUARE für den regen Austausch zwischen Studierenden gebaut worden. Es sei ein Raum für Inspiration, neue Ideen und Freundschaften. Dies sollen auch die Finalist:innen während der drei Tage erleben. Der Rektor ermutigte die jungen Forschenden auch, mit Freude weiter Themen zu entdecken, denen zuvor noch niemand nachgegangen sei.
An den öffentlichen Ausstellungen haben wir uns unter die Besuchenden gemischt und mit ein paar Finalist:innen über ihre Erfindungen und Beweggründe sowie die Stimmung am SQUARE unterhalten. Schnell war klar, die jungen Forschenden sind von ihren eigenen, aber auch den Themen der anderen begeistert.
An der mit Spannung erwarteten Prämierungsfeier am dritten Tag wurden die Finalist:innen für ihre Arbeiten ausgezeichnet, mit den Prädikaten «gut», «sehr gut» oder «hervorragend». Ausserdem wurden 35 Sonderpreise verliehen.
«Ihr alle seid Gewinner, haltet an diesem Gefühl fest», legte Rektor Bernhard Ehrenzeller den jungen Forschenden vor der Preisverleihung ans Herz. Stets neugierig zu bleiben und Schritte zu wagen seien Eigenschaften des «inneren Kindes», mit dem jede und jeder egal welcher Generation, von Neuem in Kontakt treten könne.
«Innovation umgibt uns, und sie inspiriert uns», fasste der Projektleiter von «Schweizer Jugend forscht» Jérémie Aebischer zusammen und übergab das Wort an die Keynote-Rednerin und ehemalige Ph.D.-Studentin der HSG Prof. Dr. Bettina Maisch. «Beginnt mit dem, was ihr liebt und folgt eurer Leidenschaft», ermutigte sie die Finalisten. «Wenn Pläne mal nicht wie gewünscht aufgehen, denkt darüber nach, wie ihr besser werden könnt und ändert eure Strategie.» Vor dem Hintergrund ihrer eigenen wissenschaftlichen Erfahrungen empfahl Bettina Maisch: Wer wahren «Impact» kreieren möchte, findet ihn in interdisziplinären Teams.
Zum Abschluss haben wir bei drei der Sonderpreisträgern nachgefragt. Die Baslerin Joanne Azariah entwickelte ein Modell für das Bildungssystem, das Noten besser vorhersagen lässt. Mit ihrer Forschungsarbeit wollte sie Künstliche Intelligenz an die Schule bringen. Ihr wurde der Sonderpreis des «Swiss Innovation Forum (SIF)» verliehen. Luca Charlier aus Fribourg hat für sein Projekt in Mathematik die asymptotische Dichte mehrerer Teilmengen natürlicher Zahlen berechnet und dafür den Sonderpreis des «Stockholm International Young Science Seminar» gewonnen. Anna Ilg aus Zürich befasste sich in ihrem Projekt mit der Vergangenheit und Zukunft von Namibia und ging der Frage nach, ob die Landreform ein geeignetes Mittel zur Überwindung gesellschaftlicher Disparitäten im Land sei. Sie ist Gewinnerin des Sonderpreises des Eidgenössischen Departments für auswärtige Angelegenheiten (EDA), womit ein Traum von ihr in Erfüllung geht.
Wer den Nachwuchsforscherinnen und -forschern drei Tage lang zuschaute, konnte sich ihrer Begeisterung nicht entziehen. Neugier wirkt ansteckend. Und so ist zu hoffen, dass ihre Faszination für das Abenteuer der Wissenschaft nie versiegt. Das Herz, so hatten Sie im SQUARE gehört, ist dabei stets ein verlässlicher Begleiter. Es kennt den Weg.
Bilder: Schweizer Jugend forscht (SJf)