Forschung - 10.05.2023 - 10:05
Insgesamt werden drei Auszeichnungen verliehen. Im Jahr 2023 gehen diese an das Forschungsprojekt «Sustainable Aviation» von Adrian Müller, Dr. Alexander Stauch, Prof. Dr. Judith Walls und Dr. Andreas Wittmer; an das Projekt «Consistent and replicable estimation of bilateral climate finance» von Dr. Anna Stünzi, Malte Toetzke und Florian Egli sowie an Prof. Dr. Damian Borth und Konstantin Schürholt und ihr Forschungsprojekt «Hyper-Representations: Learning from populations of neural networks».
Die Jury, bestehend aus Praktiker:innen und Uni-Angehörigen, bewertete Bewerbungen aus den unterschiedlichsten Disziplinen der HSG-Forschung: von Nachhaltigkeit, AI bis Klimafinanzierung. Die Preise werden im Rahmen des Dies academicus am kommenden Samstag, 13. Mai 2023, verliehen.
Spätestens seit dem Hype um ChatGPT und den Möglichkeiten, die Anwendungen, die auf künstlicher Intelligenz basieren bereits in unserem Leben einnehmen, ist das Thema AI oder KI wieder in aller Munde. Prof. Dr. Damian Borth und Konstantin Schürholt widmeten sich in ihrem Projekt der Frage, wie wir neuronale Netze sicherer, vertrauenswürdiger und nachhaltiger machen können? Durch die Analyse von Populationen neuronaler Netzwerke möchten die Forschenden herausfinden, ob es gemeinsame Muster oder Strukturen gibt. Dadurch soll es möglich werden, Ansätze und Methoden zu entwickeln, um neuronale Netzwerke noch effizienter zu trainieren. Dies ist bedeutsam im Zusammenhang mit dem Thema Nachhaltigkeit, aber auch was die Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit der künstlichen Instanzen angeht.
KI bzw. Machine Learning steht auch im Zentrum des Forschungsprojekts von Dr. Anna Stünzi und ihren beiden Forschungspartnern der ETH Zürich, Malte Toetze und Florian Egli. Im Projekt «Consistent and replicable estimation of bilateral climate finance» wurde ein NLP-Modell (Natural-Language-Processing-Model) namens ClimateFinanceBERT entwickelt, um Klimaschutzprojekte zu identifizieren und zu klassifizieren. Die Erkenntnisse und die Publikation haben ein breites Echo ausgelöst: von den Vereinten Nationen bis hin zur Financial Times. Denn die Analyse von 2,7 Millionen Projekten ergab, dass die offiziell gemeldeten Zahlen über bilaterale Klimafinanzierung eine Diskrepanz zu den tatsächlichen Zahlen aufweisen. Das Modell ermöglicht es Beitragszahlern, Empfängern und NGOs, Klimafinanzierungszusagen anhand einheitlicher Kriterien zu überprüfen. Dies schafft Transparenz, was beispielsweise zivilgesellschaftlichen Organisationen erlaubt, unabhängig von der Geberländerseite, diese Daten zu analysieren und einzuordnen.
Klimawandel, Nachhaltigkeit beschäftigt auch das Forschungsprojekt «Sustainable Aviation». Im Zentrum: das Thema Luftfahrt und die Frage, wie wir diese nachhaltiger gestalten können. Obwohl die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) sich Nachhaltigkeitsziele gesetzt hat, fehlt der Branche insgesamt immer noch das Know-how, wie der Sektor den Übergang zur Dekarbonisierung bewältigen und die beabsichtigten Ziele erreichen kann. Welche Strategien können Fluggesellschaften nutzen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken? Diese und andere Fragen behandelten die Forschenden in ihrem Projekt, das in einer Buchpublikation, einer Branchen-Tagung und einem CAS-Kurs gipfelten.