Der Elite Quality Index (EQx) ist ein polit-ökonomischer Index mit internationalem Fokus. Er erfasst, inwiefern die Eliten eines Landes auf Basis ihrer Geschäftsmodelle - unter dem Strich - zu einer nachhaltigen Wertschöpfung zugunsten der Allgemeinheit beitragen, oder darauf abzielen, entstehende Gewinne für sich abzuschöpfen. Der Index ist für 151 Länder verfügbar.
Am 25. April 2024 wird der EQx2024 Report veröffentlicht. Erhalten Sie hier vorab einen Einblick in die diesjährigen Ergebnisse oder registrieren Sie sich für den Launch!
Ist es möglich, empirisch zu erfassen, ob die Eliten eines Landes 'gut' oder 'schlecht' sind? Inwiefern sind die Geschäftsmodelle von Eliten auf nachhaltige Wertschöpfung ausgerichtet, oder zielen vielmehr darauf ab, Gewinne für sich abschöpfen zu können? Wie mächtig sind Eliten? Nutzen Eliten ihre Macht und Koordinierungsfähigkeit um, bildlich gesprochen, den Kuchen für alle zu vergrössern, oder um sich zulasten aller anderen ein möglichst grosses Stück vom Kuchen zu sichern? Vergleichen Sie hier bis zu fünf Länder und finden Sie heraus, in welchem Ausmass ihre Eliten an einer nachhaltigen Wertschöpfung beteiligt sind. Finden Sie heraus, wie die Länder im EQx abschneiden, sowie in seinen zwei Sub-Indizes 'Power' und 'Value': Beim 'Power' Sub-Index entspricht eine höhere Platzierung im Ranking einer weniger mächtigen Elite. Der 'Value' Sub-Index misst den Beitrag der Eliten zur nachhaltigen Wertschöpfung ihres Landes.
Eliten sind kleine Gruppen, die sich in enger Abstimmung miteinander befinden und die erfolgreichsten und profitabelsten Geschäftsmodelle innerhalb einer Volkswirtschaft betreiben.
Am einfachsten lässt sich das Konzept der ‘Elite Quality’ anhand eines imaginären Kuchens erklären. ‘Low-quality elites’, also Eliten, die schlecht im Ranking des EQx' abschneiden, zielen darauf ab, ihr Kuchenstück zulasten anderer zu vergrössern. ‘High-quality elites’, die gut im EQx abschneiden, betreiben Geschäftsmodelle, welche den Kuchen zugunsten der Allgemeinheit vergrössern.
In Ländern, in denen 'high-quality elites' zur Wertschöpfung beitragen und den symbolischen Kuchen für alle vergrössern, lassen sich verschiedenste Herausforderungen leichter und konstruktiver angehen, etwa in den Bereichen Innovation, Umweltschutz, Vielfalt und Inklusion, oder auch Künstliche Intelligenz – und das ist nachhaltig.
Schöpfen Eliten jedoch entstehende Gewinne zu ihren Gunsten ab, bietet dies einen Nährboden für wirtschaftliche Stagnation und soziale Unruhen – und das ist nicht nachhaltig.
Auf dieser Webseite stehen Ihnen 3 EQx-basierte Tools zur Verfügung:
Tool #1: Eliten im Ländervergleich (1/3)
Vergleichen Sie bis zu fünf Länder hinsichtlich ihres Abschneidens im EQx, sowie seiner Sub-Indizes ‘Power’ und ‘Value’. Das Tool basiert auf dem EQx2024 (siehe Seitenanfang).
Tool #2: Die Säulen des EQx’ (2/3)
Vergleichen Sie bis zu drei Länder hinsichtlich ihrer Performance in den zwölf verschiedenen ‘Pillars’ des EQx. Das Tool basiert auf dem EQx2024 (siehe unten).
Tool #3: 'Elite Quality' im Laufe der Zeit (3/3)
Vergleichen Sie bis zu fünf Länder und entdecken Sie, wie sich ihre ‘Elite Quality’, ‘Power’ und ‘Value’ seit 2005 entwickelt haben. Das Tool basiert auf dem PEQx2024 (siehe unten).
An alle, die neugierig auf die Welt und ihre Zukunft sind. Das EQx Toolset richtet sich zum Beispiel an Analysten aus Wirtschaft, Politik und Finanzen, Studierende, Forschende, Journalisten, politische Entscheidungsträger, Investoren und Führungskräfte. An alle, die herausfinden wollen, wie verschiedene Länder hinsichtlich ihrer ‘Elite Quality’ und nachhaltigen Wertschöpfung abschneiden.
Die einzelnen Indikatoren des EQx' (134 im EQx2023) sind konzeptionell in 12 Säulen ('Pillars') aufgeteilt. Jede der 12 Säulen wiederum ist einer von vier 'Index Areas' zugeordnet: 'Political Power', 'Political Value', 'Economic Power' und 'Economic Value'. Anhand der einzelnen Säulen können die unterschiedlichen Aspekte und Facetten des Konzeptes 'Elite Quality' untersucht und analysiert werden. Vergleichen Sie bis zu drei Länder hinsichtlich ihrer Perfomance in allen 12 Säulen.
Der EQx zielt darauf ab, die nachhaltige Wertschöpfung verschiedener Länder vergleichbar zu machen. Im Fokus steht die Frage, ob die Eliten eines Landes auf Basis ihrer Geschäftsmodelle eine gesamtgesellschaftliche Wertschöpfung ermöglichen oder Gewinne für sich abschöpfen. Im EQx wird Macht konzeptuell als zukünftige Bereicherungsmöglichkeit erfasst, da Macht eine Voraussetzung ist, um Gewinne abschöpfen zu können. Diesen Überlegungen entspringen somit zwei ‘Sub-Indices’: ‘Power’ und ‘Value’. Diese wiederum haben zwei Dimensionen: eine politische und eine ökonomische. Es ergeben sich somit vier ‘Index Areas’, welche wiederum auf 12 ‘Pillars’ (Säulen) basieren, z.B. ‘Creative Destruction’ (schöpferische Zerstörung) oder ‘Labor Value’ (Wertschöpfung im Arbeitsmarkt).
Der EQx setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen. Die unterschiedlichen Aspekte und Facetten des Konzeptes ‘Elite Quality’ werden von den einzelnen Indikatoren (insgesamt 146 im EQx2024) empirisch erfasst. Sie basieren zumeist auf öffentlich verfügbaren Daten, bereitgestellt etwa durch die Weltbank oder die Vereinten Nationen.
Die Indikatoren sind jeweils einer von 12 Säulen (‘Pillars’) zugeordnet. Jede dieser einzelnen Säulen spiegelt ein klar definiertes und wissenschaftlich fundiertes Konzept wider.
Jeweils drei Säulen sind wiederum einer von vier ‘Index Areas’ zugeordnet, welche je die ökonomische und die politische Dimension der ‘Sub-Indices’ ‘Power’ und ‘Value’ widerspiegeln.
An der Spitze dieser mehrstufigen Indexarchitektur steht der allgemeine ‘EQx’. Jeder Baustein des EQx liefert via Länderscores und -rankings einen Einblick in verschiedene Themenbereiche und Aspekte des Konzeptes ‘Elite Quality’. Casas-Klett (2024) beschreibt die dem Index zugrundeliegende Theorie im Detail.
Wie aussagekräftig das Länderranking des EQx’ ist, wurde in einer Studie von Diebold (2022) untersucht. Die Autorin kommt zu dem Schluss, dass die ersten 50 Plätze des Länderrankings recht aussagekräftig sind sowie weitestgehend stabil gegenüber eventuellen Änderungen der dem Index zugrunde liegenden Annahmen und Rechenmethoden. Die genauen Positionen der Länder im mittleren und unteren Bereich des Länderrankings seien jedoch etwas weniger aussagekräftig. Diese Rankingpositionen schwankten bei Veränderungen der Indexberechnungsmethode deutlich stärker. Die Analyse hebt vor allem den Normalisierungsprozess, der auf die Rohdaten angewandt wird, sowie das Gewichtungsschema, als wichtigste methodologische Stellschrauben in der Indexberechnung hervor. Eine Zusammenfassung der Studie ist im letztjährigen Report EQx2023 verfügbar
Gemeinsam mit Forschenden weltweit befasst sich ein Team aus Professoren, Post-Doktoranden und PhD-, Master- und Bachelorstudierenden der Universität St. Gallen mit den verschiedenen und interdisziplinären Facetten des Konzeptes ‘elite agency’. Seit 2020 leisten Guido Cozzi (School of Economics and Political Science) und Tomas Casas-Klett (School of Management) mit dem jährlich erscheinenden EQx Report einen wertvollen Beitrag zum öffentlichen Diskurs zum Thema nachhaltige Wertschöpfung. Sie sind zudem Herausgeber des Panel EQx (PEQx) Datensatzes, gemeinsam mit Céline Diebold und Alexander Tonn, ebenfalls von der HSG. Grundlegende theoretische Überlegungen werden aktuell im Rahmen des Buchprojektes ‘Elite Theory of Economic Development’ formuliert. Des Weiteren wird im Rahmen einer Kooperation mit Martin Nerlinger (School of Finance) die makroökonomische Theorie des EQx’ in die Mikroebene übersetzt. So soll zukünftig das Ausmass nachhaltiger Wertschöpfung auch auf Unternehmensebene konzeptuell und empirisch erfasst werden.
Der alljährliche EQx Report offeriert eine Momentaufnahme, wie Eliten verschiedener Länder im Vergleich zueinander abschneiden. Die Berichte und Länderrankings sind jedoch nicht uneingeschränkt miteinander vergleichbar, da die Liste der Indikatoren jedes Jahr aktuellen Entwicklungen angepasst wird, beispielsweise im Laufe der Covid-Pandemie oder im Bereich der künstlichen Intelligenz. Doch es stellt sich die Frage: Wie entwickelt sich ‘Elite Quality’ im Laufe der Zeit? Der PanelEQx (PEQx) bietet mit jährlichen Werten ab 2005 eine Antwort auf diese Frage. In Struktur und Aufbau basiert der PEQx2024 auf dem EQx2024. Der PEQx2024 verwendet alle jährlich verfügbaren Indikatoren des EQx2024. In diesem Tool bestimmen Sie zunächst den zulässigen Anteil fehlender Daten. Der PEQx wurde für unterschiedlich grosse Ländergruppen berechnet: je restriktiver die Anforderung an die Datenverfügbarkeit, desto kleiner fällt die Ländergruppe aus, die diese Anforderung erfüllt. Im Anschluss können Sie bis zu fünf Länder miteinander vergleichen.
Für weitere Informationen über das Forschungsprojekt «Sustainable Value Creation of Nations» wenden Sie sich bitte an:
Tomas Casas i Klett (FIM-HSG)
Guido Cozzi (FGN-HSG)
Für das geplante Forschungsprojekt «Sustainable Value Creation of Firms» wenden Sie sich bitte an:
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