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Mid-Career Researchers

Das Prorektorat Forschung & Faculty unterstützt Assistenzprofessorinnen und Assistenzprofessoren, Postdoktorierende sowie Ständige Dozierende mit verschiedenen Workshops, Trainings, Informationen und Tips.

Hilfreiche Angebote und Stellen

Die Karrierestufen Postdoc und Assistenzprofessur fallen oft mit der sogenannten «Rush hour» des Lebens zusammen. Es wächst die Eigenständigkeit als Forscherin oder Forscher, gleichzeitig ist diese Phase oft eine Profilierungs- und Orientierungsphase, in welcher wichtige Karriereentscheidungen getroffen werden wollen, und es stehen darüber hinaus oft auch wichtige Entscheidungen im Privat- und Familienleben an. Ständige Dozierende besetzen eine permanente Position und übernehmen wichtige Aufgaben in der Lehre und Selbstverwaltung der Universität. Wir möchten Sie gerne bei Fragen rund um Forschungs- und Karrierewegentwicklung unterstützen und bieten eine Reihe an Kursen, Workshops und Informationsveranstaltungen an. 

  • Das Prorektorat Forschung bietet Ihnen u.a. Tools und Workshops zu den Themen Berufung, Leadership und Management, die Sie bei Ihrem weiteren professionellen Werdegang unterstützen können.

  • Der «Mid-Career Researchers Day» für alle Assistenzprofessorinnen und Assistenzprofessoren, Postdoktorierende und ständigen Dozierende soll Ihnen den Start an der Universität St.Gallen erleichtern. An einem Nachmittag werden wir Sie mit den Themen Faculty, Research und Teaching vertraut machen. Die Einladung erfolgt jeweils auf Ende des Frühjahrssemesters.

Des Weiteren können die folgenden Stellen Sie in verschiedener Hinsicht unterstützen:

Aktuelle Trainings

Mit Ruedi Lindegger und Christian Schlumpf

Info und Datum folgen

Tips für Mid-Career Researchers

Allgemeinesexpand_less

Sie streben eine Dauerstelle in der Wissenschaft an und möchten an der HSG Ihre wissenschaftlichen Meriten zur Berufbarkeit erwerben? 

Nach der Definition der Europäischen Union befinden Sie sich auf der Stufe der Established Researchers. Definitionsbildend für diese Gruppe ist, dass sie Wissenschaft auf einem gewissen Level der Unabhängigkeit betreiben. In dieser Qualifizierungsphase befinden sich an der HSG ein Teil der ca. 140 Postdocs und die ca. 70 Assistenzprofessor:nnen. In dieser Phase geht es darum, alle Qualifikationen zur Berufbarkeit zu erwerben. Neben der Fertigstellung der Habilitation bzw. der Erbringung habilitationsadäquater Leistungen gehören hierzu der Aufbau einer Forschungsgruppe (inkl. Führungs- und Betreuungsaufgaben), die weitere Einwerbung von Drittmitteln, den Aufbau von Kooperationen und Kollaborationen, eine wirksame Wissenschaftskommunikation usw. 

So könnte eine To-Do-Liste aussehen: 

1. Schärfen Sie Ihr Profil als Wissenschaftspersönlichkeit 
2. Reflektieren Sie Ihre Chancen auf eine Professur und machen Sie sich fit für’s Verfahren
3. Bauen Sie Ihre Lehrkompetenzen aus
4. Engagieren Sie sich in den Gremien der HSG
5. Starten Sie Projekte mit eigenen Mitarbeitenden
6. Lernen Sie, wie Sie sich professionell in den Medien äussern
7. Bauen Sie internationalen Kontakte aus

Und, last but not least, halten Sie Ihre Ressourcen stets im Blick, z.B. mit dieser Mindmap.

Mit wenigen Klicks können Sie die gesamte To-Do-Liste erkunden.

Berufungsfähige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind in der Lage, das tägliche Aufgabenspektrum eines Hochschulprofessors bzw. einer Hochschulprofessorin vollumfänglich abzudecken. 

Hierzu gehören folgende Aspekte: 

  • Lehre (Aufgaben in der Studienprogrammleitung, Vorbereitung und Durchführung von Lehrveranstaltungen, Abnahme von Prüfungen, Betreuung von Qualifikationsarbeiten) 
  • Forschung (Forschungsschwerpunkte, Akquise und Durchführung von Projekten, Publikationen, Konferenzbeiträge, internationale Kooperationen) 
  • Nachwuchsförderung (Führung von wissenschaftlichen Mitarbeitenden, Promotions- und Habilitationsbetreuung) 
  • Akademische Selbstverwaltung (Gremienarbeit, Wissenschaftsmanagement, Institutsleitung) 
  • Service (Dienstleistungen, Auftragsforschung, Wissenschaftskommunikation) 

Welche dieser Aspekte sind in Ihrem Fachbereich bzw. Ihrem Wunscharbeitgeber für Berufungen relevant? Und wie würde man aus dieser Perspektive Ihre Leistungen, Erfahrungen und Fertigkeiten beurteilen? Wofür lohnt es sich wirklich, viel Energie zu investieren? Zum Aufbau eines Kompetenzprofils empfehlen wir folgende Publikation als Selbstlernressource: Mirjam Müller (2014): Promotion – Postdoc – Professur: Karriereplanung in der Wissenschaft. Frankfurt/New York. Campus-Verlag. 

Soweit die formalen Leistungskriterien für eine Professur. Aber was ist denn tatsächlich aufstiegsrelevant? Es ist kein Geheimnis, dass auch Faktoren eine Rolle spielen, die nicht leistungsbezogen und nur teilweise von Ihnen beeinflussbar sind. Einfluss haben Sie hierauf nur durch geschickte Entscheidungen, für die Sie von Ihrem/Ihrer Mentor:in, erfahrenen Kolleginnen und Kollegen oder Peers Informationen einholen. Zu diesen impliziten Kriterien zählen: 

  • die wissenschaftliche Reputation der Institution, an der Sie tätig sind bzw. waren
  • das wissenschaftliche Ansehen des PhD Supervisors oder der/des Co-Autors/innen 
  • die Stringenz der wissenschaftlichen Laufbahn 

Letztendlicher Berufungserfolg hängt auch von der strategischen Vorbereitung ab

Vordergründig ist dabei zu klären, welches Profil Sie anstreben. Hiermit einher gehen Fragestellungen wie: Welcher Fachdisziplin fühlen Sie sich zugehörig? Welche Lehrstühle gibt es in diesem Bereich? Wie ist die Prognose für die Lehrstuhlnachbesetzung in den nächsten Jahren? Wie sehen die Stellenprofile aktueller Ausschreibungen aus? In einem nächsten Schritt steht die optimale Vorbereitung auf Berufungsverfahren an: Prozessschritte, rechtliche Rahmenbedingungen, Interpretation von Ausschreibungen, Themenauswahl für den Berufungsvortrag, Gesprächsablauf mit der Berufungskommission, Verhandlungsstrategien. Unser jährliches Training zu Berufungsverfahren finden Sie in unserem Programm für Mid-Career Researchers. 

Aktuelle Habilitationen und Berufungen im deutschsprachigen Raum: Forschung & Lehre

Weiteres: Rat zum Berufungsverfahren / Beratung und Coaching durch den Deutschen Hochschulverband

Neben der Forschung gehört die Lehre zu den Kernkompetenzen einer Professorin bzw. eines Professors. 

Auch wenn Lehrleistungen in Berufungsverfahren den Leistungen in der Forschung häufig nachgeordnet sind, ist Lehrkompetenz Einstellungsvoraussetzung für neue Professor:innen. Sie lässt sich nachweisen durch Erfahrungen, Weiterbildungen und Zertifikatskurse und umfasst ein breites Spektrum an Einzelkompetenzen: 

  • Konzipierung und Durchführung von Lehrveranstaltungen 
  • Entwicklung von Studienprogrammen 
  • Durchführung von Prüfungen 
  • Betreuung von studentischen Arbeiten 
  • Beratung der Studierenden 
  • Evaluation des Lernerfolgs 

Das hochschuldidaktische Zentrum qualifiziert Sie für die Hochschullehre im CAS Hochschuldidaktik sowie durch weitere Angebote.

Wie laufen Berufungsverfahren im Einzelnen ab? Wie werden Forschungsanträge evaluiert? 

Und wie kommen die Entscheide dann letztendlich zustande? Das finden Sie heraus, wenn Sie die Seite wechseln und sich selbst in ein Gremium wählen lassen. Stimmt, akademische Selbstverwaltung frisst Zeit. In Gremien eingebunden zu sein, bedeutet aber auch, implizites Wissen zur Funktionsweise einer Wissenschaftseinrichtung zu erhalten, relevante Informationen für den eigenen Wissenschaftsalltag aus erster Hand zu bekommen und mikropolitische Konstellationen kennenzulernen. Das Wissen, wie Personen oder Projektanträge von einem Gremium evaluiert werden, wird für die eigenen Bewerbungen von Nutzen sein. Nicht zuletzt bietet Gremienarbeit Gelegenheit, mit Fach- oder Hochschulvertretern in Kontakt zu treten. Bei Ihrem Mittelbau-Kontakt können Sie in Erfahrung bringen, welche Gremiensitze neu zu besetzen sind, und können anbringen, dass Sie gern den Mittelbau in einem Berufungsverfahren vertreten möchten. 

Projekte mit eigenen Mitarbeitenden 

Führungskompetenz kann positiv für den Berufungserfolg sein und lässt sich durch die Anleitung von Nachwuchskräften, die Betreuung von Qualifikationsarbeiten und die Teilnahme an Trainings erkennen. Der beste Nachweis ist sicher die Zusprache eines Forschungsprojekts mit eigenen Mitarbeitenden. Nach vier Jahren postdoktoraler Forschungstätigkeit sind Sie grundsätzlich für die Projektförderung des SNF antragsberechtigt. Als Assistenzprofessor:in der HSG sind Sie prinzipiell auch berechtigt, Projektanträge und Anträge für Anschubfinanzierung an den Grundlagenforschungsfonds zu stellen. Mehr Unterstützung gibt es hier.

Hätten Sie kurz Zeit für ein Statement? 

Ob O-Ton, Experten-Interview oder intellektueller Talk, mehr als die Hälfte der Forschenden in den Geistes- und Sozialwissenschaften hat mehr als einen Medienkontakt pro Jahr. In wissenschaftlichen Blogs, per Twitter und auf Facebook kommunizieren zahlreiche Forschende aktiv mit der ausserakademischen Öffentlichkeit. Nicht zuletzt stehen Forschende unter einem Erwartungsdruck von Forschungsförderern und Hochschulen. Public Outreach wird zum Evaluationskriterium, der Dialog mit der Gesellschaft gehört zu den Aufgaben einer Universität. Das Verhältnis der Wissenschaft zur Öffentlichkeit und zu den Medien ist komplex. Beide Bühnen sind anders strukturiert und werden von anderen Logiken geleitet. Lernen Sie, worauf Sie im Umgang mit Medienvertretenden achten müssen, und wie Sie umgekehrt die Medienaufmerksamkeit für Ihre Sichtbarkeit nutzen können. Hier geht es zu den SNF Medientrainings.

Wer keinen kennt, den niemand ruft. 

Forschende rümpfen gerne die Nase, wenn Kolleg/innen aktiv netzwerken. Dabei sind doch Kontakte gerade in der Wissenschaft das A und O für eine erfolgreiche Karriere. Am Beispiel deutscher Psycholog/innen konnte nachgewiesen werden, dass nicht allein die wissenschaftliche Leistung und Produktivität den Erfolg einer wissenschaftlichen Karriere beeinflusst, sondern vor allem in der späteren Postdoc-Phase auch Kooperationen und Netzwerke (Lang/Neyer 2004). Netzwerke verhelfen zu Informationen, bieten Anschlussmöglichkeiten für Kooperationen und damit für Sichtbarkeit und wissenschaftliche Anerkennung. Kontaktnetze sollte man um hochreputierte Personen im In- und Ausland spannen. Denn in den Augen der Berufungskommissionen verheissen gut vernetzte Forschende zur Internationalisierungsstrategie beizutragen. Schliesslich kann man ihnen zutrauen, sichtbare Forschungskooperationen aufzubauen oder renommierte Gastwissenschaftler/innen einzuladen. Zahlreiche Förderinstrumente unterstützen bei der Netzwerkbildung: 

  • Kongresskostenbeiträge der HSG: Assistenzprofessor/innen mit einer Anstellung ausserhalb der Profilbereiche können bis 2500 CHF Reisespesen beantragen.
  • Postdoc.Mobility: Der SNF finanziert 12-36-monatige Forschungsaufenthalte. 
     

Literaturangaben:
Frieder R. Lang, Franz J. Neyer (2004): Kooperationsnetzwerke und Karrieren an deutschen Hochschulen - Der Weg zur Professur am Beispiel des Faches Psychologie. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 56, 520-538. 

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