Forschung - 18.12.2024 - 11:00
Ziel des Projekts «Rolling Solar Storage» (ROAST) ist es, praxisnahe Lösungen für politische Entscheidungsträger und Unternehmen zu entwickeln, um einen schnellen und reibungslosen Übergang zu einer Netto-Null-Energieversorgung zu ermöglichen.
Die Schweiz steht bei ihrer Energiewende vor zwei eng miteinander verknüpften Herausforderungen: Zum einen soll die Einführung von Elektroautos bis 2035 auf 90 % der Neuwagenverkäufe steigen. Zum anderen ist geplant, den Ausbau der Photovoltaik (PV) so voranzutreiben, dass jährlich zusätzliche 30 TWh erneuerbare Energie erzeugt werden. Beide Ziele stellen hohe Anforderungen an das Stromnetz. Insbesondere das Laden von Elektrofahrzeugen wird den Energieverbrauch um geschätzte 7,3 TWh erhöhen und erfordert eine gezielte Planung und Anpassung der Infrastruktur.
Aktuell laden die meisten Menschen ihre Elektrofahrzeuge nachts zu Hause auf, weil es unterwegs oft keine anderen Möglichkeiten gibt. Öffentliche Ladestationen sind zwar eine Hilfe, aber sie lösen das Grundproblem nicht. Solarstrom wird vor allem mittags produziert, während die meisten Elektrofahrzeuge nachts geladen werden. Eine gute Lösung ist das Laden am Arbeitsplatz. Das hat mehrere Vorteile:
Das Projekt «Rolling Solar Storage» (ROAST) untersucht das Potenzial intelligenter, arbeitsplatzbasierter Ladestrategien für Elektrofahrzeuge (EV), um die Solarstromerzeugung besser mit dem Ladebedarf von Unternehmen und ihren Mitarbeitenden zu synchronisieren. Geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Rolf Wüstenhagen und Postdoktorand Cristian Pons-Seres de Brauwer vom Institut für Wirtschaft und Ökologie (IWÖ-HSG) in Zusammenarbeit mit den Industriepartnern AMAG Group und Azienda Elettrica di Massagno (AEM).
Im Fokus des Projekts steht die Analyse der sozioökonomischen, verhaltensbezogenen, marktbezogenen und regulatorischen Faktoren, die die Umsetzung innovativer Geschäftsmodelle rund um das Konzept des «solaren Aufladens von Elektrofahrzeugen am Arbeitsplatz» beeinflussen. Die Ziele des Projekts umfassen:
Das ROAST-Projekt liefert wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse sowie politische Instrumente und Managementstrategien, um die gemeinsame Nutzung von Solarenergie und Elektromobilität durch Unternehmen und ihre Mitarbeitende zu fördern. Dazu gehören:
Das ROAST-Projekt zielt darauf ab, die Lücke zwischen technischer Machbarkeit und Marktreife schliessen und das Schweizer «Trilemma» aus Nutzerorientierung, Netzfreundlichkeit und der Integration erneuerbarer Energien zu bewältigen.
Die Projektergebnisse werden nicht nur die Beschleunigung der Energie- und Mobilitätsziele der Schweiz für 2035 unterstützen, sondern auch als Modell für andere Länder dienen, die einen vergleichbaren Übergang zu einem Elektromobilitätssystem auf Basis erneuerbarer Energien anstreben.
Weitere Informationen unter: iwoe.unisg.ch/research-rem/