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Campus - 30.05.2024 - 10:00 

St.Gallen Collegium an der HSG widmet sich dem Thema «Freiheit neu denken»

«Re-interpreting Freedom» heisst das erste Thema des St.Gallen Collegiums 2025. Bei der Feier auf dem Campus der Universität St.Gallen (HSG) am Samstag, 25. Mai 2024, haben die Unterstützer:innen von den Beiratsmitgliedern erfahren, an welchem Thema die sogenannten «Fellows», acht Forschende aus aller Welt, im ersten Collegium arbeiten. Die Finanzierung des Projekts konnte dank der Spenden in Höhe von 3.5 Millionen Franken der 421 Spenderinnen und Förderpartner für die ersten drei Jahre des Betriebs sichergestellt werden.

Die HSG ist weltweit die erste Wirtschaftsuniversität, die ein Collegium ins Leben ruft. Neu wurde nun bekannt gegeben, mit welcher Fragestellung sich die Wissenschaftler:innen auseinandersetzen werden. Komplex, interdisziplinär, eine grosse Herausforderung unserer Zeit – und für die HSG als Wirtschaftsuniversität relevant: Diesen Kriterien entspricht das neu gewählte Jahresthema «re-interpreting freedom», die Freiheit neu denken. 

Podium über verschiedene Facetten des Freiheitsbegriffs 

Die Podiumsdiskussion zur Eröffnung des St.Gallen Collegiums zeigte bereits einen Ausschnitt der Vielfalt von Fragen, die das Jahresthema aufwirft und die den Beirat unter Präsident Günter Müller-Stewens dazu bewog, den Begriff der Freiheit ins Zentrum zu rücken. Prof. em. Dr. Günter Müller-Stewens, Ordentlicher Professor im Ruhestand für Betriebswirtschaftslehre, und die Beiratsmitglieder Jürgen Kaube, Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Dr. Roger de Weck, ehemaliger SRF-Generaldirektor, und Prof. Dr. Antoinette Weibel, Leiterin der School of Management an der HSG, stellten den Spender:innen das Thema vor, moderiert von der akademischen Leiterin des St.Gallen Collegiums, Prof. Dr. Claudia Franziska Brühwiler. 

Gemäss HSG-Professorin Antoinette Weibel verbinden sich mit dem Freiheitsbegriff bereits für Betriebswirte zahlreiche Anknüpfungspunkte. Von der Freiheit der Unternehmen zur Freiheit in Unternehmen gebe es mehr Diskussions- und Untersuchungsmaterial denn Zeit im Collegium-Jahr. Gerade in der Schweiz offenbare die öffentliche Debatte, wie unterschiedlich das Verständnis von Freiheit sei, wie der Schweizer Publizist Roger de Weck sagte. Vermeintliche Freiheitsverluste seien oftmals nur Herrschaftsverluste, führte er aus. Das Thema «Wahrnehmungsfragen» nahm FAZ-Mitherausgeber Jürgen Kaube auf. Er reflektierte über die verschiedenen Ausprägungen der Demokratie. 

Etablierte Theorien hinterfragen: acht Fellows ab Herbst 2025 in St.Gallen

In den kommenden Monaten werden weltweit acht Persönlichkeiten aus der Forschung gesucht, die sich ab 2025 in St.Gallen mit dem Thema befassen. Über verschiedene Kanäle und mittels der Netzwerke aller Beteiligten schreibt das Collegium die Fellowships zum Jahresthema aus und sichtet bis im Herbst die eingegangenen Bewerbungen, sodass der Beirat die finale Auswahl treffen kann. 

Es sollen ideenreiche Professor:innen aus unterschiedlichen Bereichen gewonnen werden, die mit Nachwuchsforschenden aus der ganzen Welt zusammenarbeiten und in einen lösungsorientierten Diskurs treten. Bewusst werden auch Menschen aus unterrepräsentierten Regionen rekrutiert, die neuartige Perspektiven einbringen und etablierte Theorien hinterfragen. Punktuell werden Persönlichkeiten aus der Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und den Künsten hinzugezogen. Die Mitglieder des Collegiums werden themenspezifisch nach einem halben oder ganzen Jahr neu zusammengesetzt.

Einweihung der Förder:innen-Tafel im Anschluss an den Dies academicus 2024

v.l.n.r.: Roger de Weck, Damian Borth, Tereza Tykvova, Günter Müller-Stewens, Christine Abbt, Jürgen Kaube, Arancha González Laya, Claudia Brühwiler, Andrew Holland, Antoinette Weibel und Martin Kolmar

Zusammensetzung des Beirats 

Der Beirat des St.Gallen Collegium setzt sich wie folgt zusammen:

  • Prof. em. Dr. Günter Müller-Stewens präsidiert den Beirat
  • Roger de Weck, Publizist, ehemaliger SRG-Generaldirektor und HSG Alumnus 
  • Arancha González Laya, Dekanin der Paris School of International Affairs an der Sciences Po und ehemalige Aussenministerin Spaniens 
  • Dr. Andrew Holland, Direktor Stiftung Mercator Schweiz 
  • Jürgen Kaube, Mitherausgeber Frankfurter Allgemeine Zeitung 
  • Stephan Steinlein, Deutscher Botschafter in Paris 

Neben dem externen Beirat stellen die Akademische Leiterin, Prof. Claudia Brühwiler, sowie Vertretungen aller Schools der HSG die Qualität des Collegiums sicher und sorgen für eine direkte Anbindung an die Forschung und Lehre der HSG. «Wir haben an der Universität St.Gallen das Collegium ins Leben gerufen, weil wir der festen Überzeugung sind, dass wir die drängenden Probleme unserer Zeit nur gemeinsam im Austausch mit Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft lösen können», sagte Prof. Manuel Ammann in seiner Begrüssung zur Podiumsdiskussion. «Indem wir eine neue Plattform für den fächerübergreifenden Austausch von Expertinnen und Experten schaffen, übernehmen wir gesellschaftliche Verantwortung und erfüllen unseren universitären Auftrag, der Öffentlichkeit wissenschaftlich fundierte Lösungsansätze zu bieten.» Zum Dank für das Engagement der Spender:innen wurde eine Förder:innen-Tafel auf dem Campus der Universität St.Gallen (HSG) enthüllt.

Die Arbeit des St.Gallen Collegiums

Die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit sind durch hohe Komplexität gekennzeichnet. Nachhaltige Lösungen können deshalb nur im Rahmen der fachübergreifenden Zusammenarbeit entstehen. Zu diesem Zweck bringt das St.Gallen Collegium herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie aufstrebende, kritisch denkende Nachwuchsforschende aus aller Welt zusammen, die sich alljährlich während mehrerer Monate intensiv mit einer spezifischen Fragestellung auseinandersetzen. In ihrer Arbeit werden sie themenspezifisch unterstützt von weiteren Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Kunst und Gesellschaft. Der direkte und transparente Transfer der Forschungserkenntnisse an Führungspersonen und in die Gesellschaft hat dabei Priorität. 

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