Forschung - 24.09.2025 - 12:00
Der «Swiss Insurance Monitor» erfasst zum fünften Mal die Meinungen der Schweizer Bevölkerung zur Versicherungsbranche. Transparenz seitens der Versicherungen bleibt essenziell, insbesondere bei der Kommunikation von Prämienanpassungen. Kundinnen und Kunden von Kranken- und Sachversicherungen geben an, dass sie die Prämienerhöhungen für 2025 ähnlich gut wie im Vorjahr nachvollziehen können. Bei Sachversicherungen berichten 52 % der Befragten von steigenden Prämien, bei Krankenversicherungen sind es 90 % – nahezu unverändert gegenüber 2024.
Trotz steigender Prämien greifen viele Versicherte nicht ein. Die Umfrage zeigt:
Damit bleibt die Wechselquote trotz höherer Kosten im einstelligen Prozentbereich.
Die Daten für 2025 bestätigen den Trend zu digitalen Kanälen. Besonders in der Krankenversicherung erfolgen Informationssuche, Angebotserstellung und Schadensbearbeitung zunehmend online. Seit Einführung des jährlichen sogenannten Customer Journey Trackings (2022) zeigt sich ein unhaltender Wechsel zu digitalen Diensten, die Studienautoren sprechen von einem «Online-Shift». Vor allem bei jüngeren und urbanen Zielgruppen sind diese Anwendungen beliebt.
Webseiten der Versicherer (39 %) und unabhängige Vergleichsportale (30 %) werden am häufigsten genutzt; der mobile Zugang liegt leicht darunter. Ein Viertel wendet sich weiterhin persönlich an Vertreter oder Makler. KI-Anwendungen gewinnen an Bedeutung, werden bislang aber nur von 5 % zur Informationssuche eingesetzt.
Beim Vertragsabschluss oder bei Kündigungen werden nach wie vor Offline-Kanäle bevorzugt, wenngleich auch hier die Online-Nutzung leicht zunimmt. Kundenberater bleiben die bevorzugten Ansprechpersonen für den Abschluss von Versicherungspolicen.
56 % der Befragten hatten Kontakt zu Kundenberatern, der meist als persönlich empfunden wird. Je enger die Beziehung, desto höher die wahrgenommene Preiswürdigkeit. Berater integrieren zunehmend neue Technologien, exakt 61 % bewerten dies positiv.
Über 50 % meldeten zwischen 2023 und 2025 Versicherungsvorfälle in Form von Schäden Versicherungsschäden online. Knapp 50 % können sich vorstellen, Versicherungsanliegen künftig digital zu unterschreiben. 44 % wünschen Simulationen von Schadensfällen vor Vertragsabschluss, 58 % wollen Dokumente zentral in einer App verwalten. Rund 20 % interessieren sich für Versicherungsabschlüsse beim Kauf oder zusätzliche Finanzprodukte, 46 % wünschen mehr Transparenz bei nachhaltigem und sozialem Engagement.
Der «Swiss Insurance Monitor» wird von der ETH Zürich, der Universität St.Gallen (HSG) sowie dem Partnerkonsortium bestehend aus dem VDVS – Verband Digitalversicherung Schweiz, der elaboratum suisse GmbH, FinanceScout24 sowie Moneyland.ch (SMG Swiss Marketplace Group AG) veröffentlicht.
Die Daten stammen aus einer repräsentativen Online-Umfrage unter 1006 in der Schweiz lebenden Personen. Die Erhebung fand zwischen dem 30. Juni bis 7. Juli 2025 in Zusammenarbeit mit YouGov statt.
Die vollständige Studie kann über die Webseite swissinsurancemonitor.ch bestellt werden.
Die Ergebnisse im PDF-Format (One-Pager) stehen kostenlos zum Download zur Verfügung.