Forschung - 28.07.2025 - 09:00
Zwischen dem 4. und 13. Juli 2025 war St.Gallen Austragungsort von drei Spielen der Fussball-Europameisterschaft der Frauen, darunter zwei Begegnungen mit Wales. Aktuelle Daten der Analyseplattform Monitoring Consumption Switzerland (MCS) und Worldline Schweiz AG zeigen: Die Gesamtausgaben in St.Gallen blieben im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil. Während die lokale Bevölkerung etwas sparsamer war, kompensierten internationale Gäste diesen Rückgang fast vollständig. Die britischen Fans, die für einen Grossteil der angestiegenen Konsumausgaben verantwortlich waren, griffen deutlich tiefer in den Geldbeutel als Stadionbesucher aus Deutschland, Frankreich oder Polen, welche nur für ein Spiel anreisten. Analysiert wurde der Zeitraum vom 2. bis 15. Juli 2025 während der Turniere im Vergleich zum 3. bis 16. Juli 2024.
Internationale Aufmerksamkeit erhielt St.Gallen auch durch BBC Radio 5 Live, das während des Turniers direkt aus der Militärkantine berichtete. «St.Gallen ist wunderschön», schwärmte Moderatorin Jeanette Kwakye nach dem 6:1-Sieg Englands gegen Wales, berichtete auch SRF.
Die Ausgaben ausländischer Karteninhaber im Gastgewerbe der Region St.Gallen stiegen im Vergleich zum Juli des Vorjahres deutlich an:
Obwohl die Ausgaben der lokalen Bevölkerung leicht sanken, kompensierten internationale Besucher diesen Rückgang beinahe vollständig. «Die EURO war ein regelrechter Wirtschaftsmotor im St.Galler Sommer: Sie brachte nicht nur gute Stimmung in die Stadt, sondern stärkte auch Gastronomie, Hotellerie und die Bekanntheit der Region», sagt Studienautor Jonas Bruhin.
Monitoring Consumption Switzerland ist eine Initiative der Universität St.Gallen und des Forschungspartners Worldline Schweiz AG. Projektleiter sind Prof. Dr. Matthias Fengler, Chair of Financial Econometrics (CFE-HSG), und Prof. Dr. Winfried Koeniger, Swiss Institute for Empirical Economic Research (SEW-HSG). Studienautor ist Jonas Bruhin (SEW-HSG). Die Initiative verbildlicht Kartentransaktionen in der Schweiz (Debit- und Kreditkarten sowie mobiles Bezahlen). Dies erlaubt Rückschlüsse auf die Konsumentenstimmung im Inland sowie auf volkswirtschaftliche Effekte von Grossereignissen.
Weitere Informationen im Blogbeitrag unter: monitoringconsumption.com
Bilder: Standortförderung Stadt St.Gallen / Monitoring Consumption Switzerland