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Campus - 14.11.2025 - 14:00 

School of Computer Science verbindet Informatik mit unternehmerischem Denken

Die School of Computer Science (SCS-HSG) bildet seit fünf Jahren dringend benötigte IT-Fachkräfte aus. «Das Ja zur Informatikausbildung an der HSG war ein Entscheid mit Weitblick», betonte Regierungsrätin Bettina Surber an der Feier zum fünfjährigen Bestehen.

Die St.Galler Bildungsdirektorin erinnerte an der Feierstunde an die IT-Bildungsoffensive, die von der IHK St.Gallen-Appenzell angestossen, vom Kantonsrat ohne Gegenstimme angenommen und vom Stimmvolk mit grosser Mehrheit gutgeheissen wurde. «Die Offensive war ein Versprechen», erklärte Bettina Surber. Heute sei die School of Computer Science ein Symbol dafür, dass die Informatik für die Wirtschaft und die Gesellschaft unverzichtbar geworden sei.

Praxisnahe Lehre und Forschung 

Die SCS-HSG stehe für die Verbindung von technischem Verständnis und unternehmerischem Denken, betonte HSG-Rektor Manuel Ammann. «Die zunehmende Verschränkung von Wirtschaft und Technik verlangt ein grundsätzliches Verständnis beider Bereiche. Daher ist ein Informatikangebot an einer Wirtschaftsuniversität wie der HSG nicht nur sinnvoll, sondern notwendig.» Durch die Kombination von technischem und wirtschaftlichem Know-How entstünden innovative Ideen, die sich am Markt etablieren und Wirkung entfalten könnten. 

Manuel Ammann ging auch auf die Entwicklung ein, welche die School in den letzten fünf Jahren gemacht hat. Im Bereich der Lehre biete die HSG unterdessen vier etablierte Studiengänge in Informatik an, vom Bachelor bis zum Doktorat. Zurzeit seien rund 250 Studierende eingeschrieben, 64 Studierende hätten ihre Ausbildung bereits erfolgreich abgeschlossen. Im Bereich Forschung seien zwei Institute entstanden. Das Institut für Computer Science in Vorarlberg zeige, dass die School über den Campus hinaus Impulse setze. Sowohl an der School als auch an den Instituten stehe praxisnahe Forschung im Fokus. Als Beispiele nannte der HSG-Rektor Projekte in Zusammenarbeit mit Unternehmen, wie zum Beispiel den St.Galler Stadtwerken, dem Kantonsspital St.Gallen oder dem Switzerland Innovation Park Ost. 

Feier im Atrium des SQUARE – was 2020 als mutige Idee an der Universität St.Gallen begann, ist heute eine Erfolgsgeschichte

High Five! Regierungsrätin Bettina Surber heisst die Gäste der Jubiläumsveranstaltung herzlich willkommen

Rektor Manuel Ammann über Innovation: «Technisches Verständnis und unternehmerisches Denken gehören zusammen.»

Startup-Investor und Unternehmer Andreas Göldi über Informatik und Wirtschaft, Pioniergeist und den Mut zum Experimentieren

Cybersecurity-Experte Vincent Lenders über Bedrohungen im digitalen Raum

Studierende, Absolventen, Gründer und Forschende berichten von ihren wertvollen Erfahrungen an der School of Computer Science

Barbara Weber, HSG-Prorektorin und Ordentliche Professorin für Software Systems Programming and Development, neben Jochen Müller, Geschäftsführer der School of Computer Science

Live-Coding und Musik! Master of Ceremonies Simon Mayer, Dekan der School of Computer Science

Adrian Pandjaitan und Gero Träm, Masterstudierende in Informatik, am Klavier und Saxophon

Für Europas Zukunft entscheidend 

Andreas Göldi, Partner bei b2venture, sprach über die Bedeutung unternehmerischer Informatik. Die Verbindung zwischen IT und Wirtschaft beschäftige ihn schon sein ganzes Berufsleben. Sie sei für Europas Zukunft entscheidend. «Beide Seiten zu verstehen, ist eine absolute Voraussetzung für den Erfolg», lobte er den Ansatz der School of Computer Science in St.Gallen. Noch immer bekundeten viele Firmen Mühe bei der Einführung künstlicher Intelligenz. Die gute Nachricht aber sei, dass in Europa vier grosse Innovationscluster entstanden seien. Der alpine Raum entwickle – nicht zuletzt getrieben durch starke Universitäten in Lausanne, Zürich, St.Gallen und München – am meisten Dynamik.  

Vincent Lenders, Gründungsdirektor des Swiss Cyber-Defence Campus in Thun, sprach zum Thema «The Cybersecurity Evolution». Die Cybersicherheit sei eine der grössten Herausforderungen in unserer digitalisierten Welt. Das Katz- und Mausspiel zwischen Angriffen und Schutzmassnahmen kenne man seit der Erfindung der Chiffriermaschine Enigma und dauere weiterhin an. Einer der Unterschiede zu früher sei, dass heute durch die kriminellen Angriffe Schäden in Milliardenhöhe entstehen würden. Künstliche Intelligenz könne dafür eingesetzt werden, Bedrohungen zu erkennen. Gleichzeitig nutzten aber auch die Angreifer KI für ihre Machenschaften. 

Neues Augenmerk auf Cybersicherheit 

Die weiteren Ausführungen von Vincent Lenders umfassten viel Lob für eine Master-Spezialisierung in «Strategic Cybersecurity», welche die HSG neu in ihr Programm an der School of Computer Science aufnimmt. Sie verbindet technische Tiefe in Cybersicherheit mit Management- und Gesellschaftsperspektiven. «Diese Initiative ist ein visionärer Schritt und einzigartig in Europa», betonte der Professor für Cybersecurity an der Universität Luxemburg.  

Nach den Kurzreferaten sprach Simon Mayer, Dekan der School of Computer Science, zusammen mit Studierenden, Mitarbeitenden und Forschenden über die Erfahrungen in Lehre und Forschung an der SCS-HSG. Ehemalige und aktuelle Studierende hoben vor allem ihre Wertschätzung dafür hervor, dass sie am kulturellen Aufbau der Studienprogramme mitarbeiten konnten. An der School habe sich von Anfang an eine Atmosphäre entwickelt, in der sich Studierende und Dozierende gegenseitig inspirierten und unterstützten, ergänzte Simon Mayer. Viel Wert lege die Universität St.Gallen auch auf die interdisziplinären Studiengänge, die Informatik mit anderen Disziplinen verbinden würden. So könnten auch Studierende anderer Fachrichtungen von der Informatik profitieren, indem sie relevante Kurse in ihren eigenen Studienplan integrierten. 


Text: Claudia Schmid
Bilder: Hannes Thalmann

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