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1960: Grundsteinlegung zu den Neubauten

Es war nicht das freundlichste Wetter für einen feierlichen Anlass dieser Art: Regen fiel auf die Teilnehmenden nieder, die am Samstagnachmittag, dem 9. Juli 1960, zur Grundsteinlegung für das Institutsgebäude (Dufourstrasse 48) als erster Abschnitt des Neubaukomplexes auf dem Rosenberg zugegen waren – keine zwei Monate nach dem feierlichen Spatenstich anlässlich des Hochschultags (14. Mai 1960).

Wenigstens fotografisch ist der Anlass gut dokumentiert und gut nachvollziehbar. Die im Universitätsarchiv liegenden Fotos lassen allerdings streckenweise eher an eine Beerdigung als an ein so erfreuliches und feierliches Ereignis denken. Vielleicht war es das schlechte Wetter, vielleicht aber auch der Umstand, dass das Zeremoniell auf schlammigem Gelände nur ein kurzer Zwischenstopp der Senatsmitglieder auf dem Weg zum traditionellen Semesterschluss-Essen war.

Ansprache von Rektor Walter Adolf Jöhr bei der Grundsteinlegung

Eingangs hielt Rektor Walter Adolf Jöhr eine kurze Ansprache und legte mehrere Dokumente über die Hochschule und die Institute in eine Metallkiste, die anschliessend sorgsam verschweisst wurde. Unter fachlicher Anleitung legte jedes Senatsmitglied einen Ziegelstein im Verbund in den frisch aufgebrachten Mörtel um die massive Holzkiste, die später den Metallbehälter aufnehmen sollte. Der Behälter wurde vorsichtig in den Holzrahmen eingelassen, und als Abschluss deckte man das Ganze mit einer schweren Betonplatte mit der Inschrift «Handels-Hochschule Grundsteinlegung 9. Juli 1960» ab.

Der Rektor legt eine Schriftrolle in eine Metallkiste, die anschliessend in Gemeinschaftsarbeit im Grundstein vermauert wird

Die Dozentenschaft machte sich nach dieser Grundsteinlegung per Car auf den Weg nach Wattwil, um sich im Hotel Stefani mit Vertretern des Bezirks Neutoggenburg zum Nachtessen zu treffen.

Auffällig kurz und knapp fällt die Würdigung des Tages im Hochschul-Jahresbericht 1960/61 aus: «Nach einer kurzen und eindrücklichen Feier begaben sich die Mitglieder des Lehrkörpers zu ihrem traditionellen Semesterschlussessen […]».

Die Vollendung des Gesamtkomplexes sollte sich bis 1963 hinziehen, und die Eröffnung war dann auch ein weit weniger bescheidenes Ereignis.

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