Als die Studierendenzahl im Wintersemester 1981/82 erstmals über 2000 lag, wurde die Raumnot in den für nur 900 Studierende konzipierten Hochschulbauten immer prekärer: Es fehlten ein grosser Hörsaal, Seminarräume, Platz für die Informatik, und die Bibliothek platzte aus allen Nähten. Geburtenstarke Jahrgänge an den Mittelschulen verschärften die Lage noch, und so war ein Ergänzungsbau zwingend erforderlich.
Nachdem bereits 1980 ein Projektierungskredit für den Ergänzungsbau durch den Senat genehmigt wurde, wurden sowohl von der Hochschule als auch von Seiten des Kantons Arbeitsgruppen eingesetzt. Die Planung schritt zügig voran und mündete im September 1981 in der Ausschreibung des Projektwettbewerbs für den Ergänzungsbau.
Das Preisgericht trat im Juni 1982 zusammen und prämierte das Projekt von Architekt Bruno Gerosa mit dem ersten Preis. Dieses fügte sich gut in das Stadtbild ein und löste die Raumprobleme mit Bibliothek, grossem Hörsaal, Seminar- und Informatikräumen.
Am Hochschultag 1984 appellierte Rektor Alois Riklin eindringlich an das St.Galler Volk, die Entscheidung für das Projekt mitzutragen. Die Volksabstimmung wurde für September 1985 vorgesehen. Zahlreiche Mitglieder des Hochschulrates und des Abstimmungskomitees leisteten in der Folge erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit und setzten sich für den Ergänzungsbau ein. Wesentlich für den Abstimmungserfolg war die vollständige Entlastung der Stadt mit dem "Gesetz über den Finanz-Ausgleich" vom 27. Februar 1985. Stadt und Kanton nahmen die Vorlage im September mit einem Stimmenverhältnis von 53 Prozent an, was der weiteren Hochschulentwicklung ein neues, solides Fundament gab.