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1989 Eröffnung Ergänzungsbau: Bibliotheksgebäude

Nach dreijähriger Bauzeit konnte der Ergänzungsbau ab März 1989 schrittweise bezogen werden. Die Bibliothek öffnete nach nur einwöchigem Zügeln der zahlreichen Bücher zum 17. April 1989 ihre Pforten im Neubau. Mit dem Umzug konnten auch die Serviceleistungen der Bibliothek verbessert werden: So wurden die Informatik ausgebaut und Fachreferentenstellen für die Bereiche Volkswirtschaft, Betriebswirtschaft und Recht/Politikwissenschaft eingeführt, deren Zuständigkeit die Bestandsaufnahme, Erschliessung und Benutzerberatung ist. Die Bibliothek ist damit zu einer echten wissenschaftlichen Bibliothek im Zentrum der Hochschule geworden. Ausser der Bibliothek, die dem Ergänzungsbau seinen Namen gab, bietet das Gebäude Platz für ein modern ausgestattetes Auditorium maximum (Audimax) mit 642 Plätzen, einen Senatsraum mit 96 Plätzen, sieben Seminarräume und verschiedene Büros.

Zum eigentlichen Einweihungstag wählte man den höchsten Festtag der Hochschule, den Dies academicus (2. Juni 1989): Zahlreiche akademische Gäste des In-und Auslands und Behördenmitglieder aus Bund, Kanton, Bezirk und Stadt St.Gallen nahmen an diesem Festtag teil. Alt-HSG-Rektor und Regierungsrat Willi Geiger, Vorsteher des Baudepartements, skizzierte in seiner Ansprache den langen Weg von der Einweihung der Bauten auf dem Rosenberg 1963 bis 1989 und übergab den Bau offiziell in die Obhut des Erziehungsdepartements. Erziehungschef und Regierungsrat Hans Ulrich Stöckling betonte in seiner Festrede die Rolle der HSG in der schweizerischen Hochschullandschaft, und Rektor Johannes Anderegg bedankte sich besonders bei den Stimmbürgern, dem Parlament und der Regierung des Kantons St.Gallen, dass sie den Bau ermöglicht haben. Studentenschaftspräsident Thomas Nett ging in seiner Ansprache insbesondere auf Konstanz und Wandel des Wesens und der Aufgaben der HSG ein.

Anlässlich des Neubaus hatte man eigens ein neues HSG-Signet mit Quadrat und Dreieck erstellt, das die Quadrat- und Kubusformen der älteren Bauten von Förderer/Otto/Zwimpfer und die charakteristische Pyramidenform des lichtdurchlässigen Glases über der eleganten Stahlkonstruktion des Neubaus von Gerosa berücksichtigte.

Über den Dies academicus hinaus organisierte die HSG im Juni 1989 eine Reihe weiterer Festveranstaltungen: Am 5. Juni eröffnete sie im Regierungsgebäude unter dem Titel «Zwischen Hausse und Baisse» eine Ausstellung mit Karikaturen zu den Themen Geld und Börse aus fünf Jahrhunderten, deren Exponate überwiegend aus den Beständen des Wilhelm-Busch-Museums in Hannover stammten. Einen Tag später begann eine dreitägige, viel beachtete wissenschaftliche Tagung im Neubau unter dem Titel «Ergänzungen…», organisiert von Professor Matthias Haller. Ebenfalls am 6. Juni konnte Rektor Johannes Anderegg dem Regierungsrat in einem feierlichen Akt die Festschrift «Der Kanton St. Gallen und seine Hochschule» überreichen; eine Schrift, mit der die HSG ihre Dankbarkeit für den Erweiterungsbau zum Ausdruck brachte.

Rektor Prof. Johannes Anderegg überreicht Landammann Paul Gemperli die Festschrift (6. Juni 1989)
Prof. Dr. Matthias Haller bei der Tagung «Ergänzungen...» (6.-8. Juni 1989)

Als besondere Festveranstaltungen für die Bevölkerung gab es gleich zwei Tage der offenen Tür (9. und 17. Juni 1989), an denen sich die HSG mit Musik (durch die HSG-Big-Band und das Hochschulorchester), Führungen, auch durch die modernen Einrichtungen der Bibliothek, Informationsständen und Kurzvorlesungen präsentierte. Organisiert von Studierenden unter der Leitung von Professor Jean-Max Baumer, waren diese Öffnungstage sehr erfolgreich. Zwar fand keine Besucherzählung statt, aber die stattliche Zahl der nur an einem Tag abgesetzten Olma-Bratwürste mit Bürli (2500 Stück) konnte sich sehen lassen.

Am Tag der offenen Tür (17. Juni 1989) präsentierte die Bibliothek ihre moderne Einrichtung.
Bratwurststand am Tag der offenen Tür.
Das Hochschulorchester am Tag der offenen Tür.
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