«Wissen schafft Wirkung» – so lautet der Slogan der Universität St.Gallen (HSG). Er beschreibt unseren Anspruch, über Forschungserkenntnisse Menschen zu befähigen, die Welt aktiv mitzugestalten. Auch in der «HSG Vision 2030+» setzt sich die HSG das Ziel, gemeinsam mit Partner:innen innovative und nachhaltige Lösungen für die grossen Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln – an den Schnittstellen von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Damit Wissen Wirkung entfalten kann, muss es zwei Bedingungen erfüllen: Es muss gesellschaftlich relevant sein – und es muss den Weg aus der akademischen Welt in die Praxis finden.
Ein wichtiger Kanal in die Gesellschaft sind die Medien. Allein in den Jahren 2023 und 2024 wurden HSG-Forschende in mehreren hundert Medienbeiträgen zu Nachhaltigkeitsthemen zitiert. Die Bandbreite reicht dabei von lokalen Medien wie dem St.Galler Tagblatt über überregionale Medien wie dem Schweizerischen Rundfunk bis hin zu internationalen Tageszeitungen wie dem Wall Street Journal. Die behandelten Themen reichen von Kreislaufwirtschaft und Energiewende über Gleichstellung und Diversität bis hin zur Rolle des Marketings in der Nachhaltigkeitstransformation.
In diesen Beiträgen bringen Forschende ihre Expertise ein, um aktuelle Entwicklungen einzuordnen, komplexe Zusammenhänge zu erklären oder gesellschaftliche Trends zu reflektieren. Ein häufig gefragter Experte ist Rolf Wüstenhagen, Professor für das Management Erneuerbarer Energien:
Auch Johanna Gollnhofer, Assoziierte Professorin für Marketing, ist häufig in den Medien zu Gast. So griff beispielsweise die Frankfurter Allgemeine Zeitung im April 2024 die Studie «Das Unbehagen der Dinge» auf, in der Professor Gollnhofer und Kollege das Phänomen des Ausmistens untersucht. Gollnhofer betont die Bedeutung der Wissenschaftskommunikation:
Die HSG trägt nicht nur zur öffentlichen Diskussion bei, sondern gestaltet durch das grosse Engagement ihrer zahlreichen Absolventinnen und Absolventen aktiv die Zukunft mit. Ein Beispiel dafür ist die Zukunft-Fabrik.2050 – ein Verein innerhalb des HSG Alumni-Netzwerks. Ziel der Zukunft-Fabrik.2050 ist es, realistische und positive Zukunftsvisionen in offenen Dialogformaten zu entwickeln und durch konkrete Projekte und Initiativen aktiv mitzugestalten. Die Aktivitäten reichen von praxisnahen wissenschaftlichen Impulsen über digitale Veranstaltungen mit Fokus auf den deutschsprachigen Raum bis hin zu Formaten in Zusammenarbeit mit studentischen Initiativen wie START Global oder dem St.Gallen Symposium.
Der generationenübergreifende Austausch ist für Dr. Rainer Lampe, Mitinitiator der Zukunft-Fabrik.2050, besonders wichtig: «Um Zukunft aktiv mitzugestalten, müssen junge Menschen eine Stimme bekommen. Genau hier setzen wir mit unserer Initiative ‘Young Leaders on Board’ an.» Die Initiative stärkt langfristiges Denken und Nachhaltigkeit in zukunftsorientierten Unternehmen, indem junge Führungskräfte systematisch in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Ein weiteres Projekt der Zukunft-Fabrik.2050 widmet sich der Zukunft des Gesundheitswesens. In verschiedenen Austauschformaten wurden gemeinsam mit HSG-Forschenden und Alumni, die im Gesundheitssektor tätig sind, zehn Thesen für ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen erarbeitet. Damit sollen Diskussionen angestossen und konkrete Umsetzungsprojekte initiieren werden, um eine positive Transformation der Branche zu fördern.
Diese Initiativen reihen sich ein in zahlreiche weitere Aktivitäten, die ein gemeinsames Ziel eint: sich aktiv und konstruktiv für eine bessere Zukunft einzusetzen. «Die Alumni und Alumnae der HSG bilden ein einzigartiges Netzwerk engagierter Personen, die an vielen Stellen in Wirtschaft und Gesellschaft wirken. Die Zukunft-Fabrik.2050 versteht sich als Plattform, um dieses Engagement für eine positive Zukunft zu bündeln», so Dr. Jochen Andritzky, Mitinitiator der Initiative.
Um positive gesellschaftliche Wirkung künftig noch gezielter zu fördern und weiter auszubauen, wurde das St.Gallen Transformation Lab ins Leben gerufen. Dieses bietet eine partizipative Plattform für die Entwicklung und Umsetzung von nachhaltigen und innovativen Zukunftsvisionen in St.Gallen durch die Zusammenarbeit von verschiedenen Gruppen in der Region. Neben Wissenschaft und Unternehmen werden auch der öffentliche Sektor, NGOs und die Zivilbevölkerung einbezogen. Mitgegründet wurde das Transformation Lab von der Ostschweizer Fachhochschule OST, während die Förderung neben den Gründungsinstitutionen auch durch swissuniversities erfolgt.
Neben generellen Unterstützungsleistungen für das lokale Ökosystem sind verschiedene Projekte mit konkreten Wirkungszielen geplant. Ein konkretes Projekt ist der Future-Maker-Space mit dem ein physischer Raum für die Entwicklung von wirkungsvollen Ideen und Lösungsansätzen bereitgestellt wird. Unter Einbezug von Studierenden aus unterschiedlichen Fachrichtungen und einer niederschwellig zugänglichen Maschineninfrastruktur sollen aussichtsreiche Prototypen schnell getestet und weiterentwickelt werden. Der Future-Maker-Space schafft sowohl Angebote für den Austausch mit der Bevölkerung (bspw. Repair Café und Hackathons) als auch Raum für innovative Kollaborationen mit Unternehmen und weiteren Stakeholdern. Daneben entwickel das Transformation Lab bewährte Formate weiter, wie die THRIVE Impact Summer School und den Partnership Catalyst, und bietet Raum für die Entwicklung von weiteren Innovationsprojekten.
Um aus dem Transformation Lab Wissen zu generieren und breit zugänglich zu machen, wird der Prozess durch aktionsorientierte Forschung begleitet. Das übergeordnete Ziel aller Aktivitäten ist positive gesellschaftliche Wirkung durch soziale Innovation und damit ein Beitrag zur gemeinsamen Gestaltung einer wünschenswerten Zukunft in St.Gallen – und perspektivisch auch darüber hinaus.