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Walther Hug

* 1898 in Rorschach (SG), † 1980 in Zürich
Rektor von 1938 bis 1944, Ordinarius für Privat- und Handelsrecht, Honorarprofessor HSG (1945)

Walther Hug wurde am 14. April 1898 in Rorschach (SG) geboren. Seine Jugendzeit verbrachte Hug in Wil (SG) und absolvierte das Gymnasium in St.Gallen. 

 

Akademischer Werdegang

Anschliessend studierte er Recht und Nationalökonomie an den Universitäten Zürich, Berlin und Bern. 1924 promovierte Walther Hug in Zürich zum Kündigungsrecht. 

Fünf Jahre später erwarb Hug einen weiteren Doktortitel an der Harvard Law School (USA), wo er in der Folge zum assoziierten Professor ernannt wurde. Von 1930 bis 1931 arbeitete er als Privatdozent an der Universität Zürich. Anschliessend wurde Walther Hug als ordentlicher Professor für Privat- und Handelsrecht an die Handelshochschule St.Gallen berufen.

 

Wirken an der HSG

1938 wurde Hug zum Rektor der Handelshochschule St.Gallen gewählt. In seiner Antrittsrede setzte er sich als einer der Ersten in der Schweiz mit dem Begriff des Wirtschaftsrechts auseinander und eröffnete damit eine Diskussion über das Verhältnis von Wirtschaft und Staat.

Als Rektor förderte Walther Hug den weiteren Ausbau der Hochschule und stärkte ihren Ruf. Er wirkte am neuen Hochschulgesetz mit, wodurch die Handelshochschule den Status einer öffentlich-rechtlichen Anstalt mit Promotionsrecht erhielt. Durch diesen Schritt wurde die St.Galler Hochschule formal den Schweizer Universitäten gleichgestellt. 

Während Walther Hugs Rektoratszeit wurden mehrere Institute eröffnet, darunter das Seminar für Fremdenverkehr und das Schweizerische Institut für Aussenhandels- und Absatzforschung. Obwohl Hug 1944 an die ETH wechselte, blieb er der Handelshochschule St.Gallen weiter als Präsident des Schweizerischen Instituts für Wirtschaftsstruktur und Marktforschung erhalten. Ausserdem übernahm er im Rahmen seiner Honorarprofessur an der HSG weiterhin Aufgaben in Lehre und Forschung.

 

Sonstige Tätigkeiten

Walther Hug Hug arbeitete in der Gesetzgebung des Arbeits- und Kartellrechts mit und war in mehreren eidgenössischen politischen Kommissionen tätig. 1946 lehnte er das angebotene Amt als Bundesrichter ab, um sich weiterhin auf seine Lehrtätigkeit und die akademische Arbeit konzentrieren zu können. Nach seiner Pensionierung wirkte er während zwei Jahren als Professeur invité an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Genf.

Zu seinen Lebzeiten gründete Hug die «Professor Walther Hug Stiftung zur Förderung der rechtswissenschaftlichen Forschung», der er einen Grossteil seines Vermögens überliess Die Stiftung vergibt jährlich den «Professor Walther Hug Preis» an die Verfasser*innen der besten Dissertationen in verschiedenen juristischen Forschungsgebieten. Unregelmässig wird zudem der «(grosse) Walther Hug Preis» an hervorragende Schweizer Forscher*innen der Rechtswissenschaft verliehen.

Walther Hug verstarb am 21. April 1980 in Zürich.

 

 

Gründungen von wissenschaftlichen Instituten, Forschungsstellen, Seminaren und weiteren Institutionen:


1941: «Technologisches Institut» (geschlossen 1944)
1941: «Seminar für Fremdenverkehr», heute «Institut für Systematisches Management und Public Governance (IMP-HSG)»
1943: «Schweizerisches Institut für Aussenhandels- und Absatzforschung», heute «Schweizerisches Institut für Aussenwirtschaft und Angewandte Wirtschaftsforschung (SIAW-HSG)»

Ereignisse

Vorgänger und Nachfolger

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