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Wolfhart F. Bürgi

* 1901 in Bern, † 1989 in Bern
Rektor von 1951 bis 1957, Professor für Privat- und Handelsrecht, Honorarprofessor HSG (1967)

Wolfhart F. Bürgi wurde am 29. August 1901 in Bern geboren. Er war der Sohn des bekannten Pharmakologen Emil Bürgi. Seine Jugend verbrachte Bürgi in Bern und besuchte dort auch das Gymnasium.

 

Studienzeit

Nach seiner Maturität im Jahr 1920 studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Bern sowie Rechtsgeschichte in Paris. 1927 veröffentlichte Bürgi seine Dissertation zum Thema: «‹Lehre von adäquater Verursachung› als Grundsatz der Haftung im Privatrecht». 1939 habilitierte er zum Thema: «Ursprung und Bedeutung der Begriffe ‹Treu und Glauben› und ‹Billigkeit› im schweizerischen Zivilrecht».
Ab 1939 hielt Bürgi als Privatdozent verschiedene Vorlesungen auf dem Gebiet des Zivil- und Obligationenrechts an der Universität Bern und arbeitete gleichzeitig in einer Anwaltskanzlei.

 

Wirken an der HSG

1945 wurde Bürgi als Professor für Privat- und Handelsrecht an die HSG berufen. Der Praxisbezug war ihm in seinem Unterricht sehr wichtig. Sechs Jahre später wurde Wolfhart F. Bürgi zum Rektor gewählt. Während seiner Amtszeit arbeitete er an der Vorbereitung und Verwirklichung der Doppelträgerschaft der Hochschule durch Stadt und Kanton St.Gallen mit. Sein diplomatisches Geschick und seine Zielstrebigkeit zeichneten ihn dabei aus. Ausserdem schrieb Bürgi den Projektwettbewerb für den Neubau auf dem Rosenberg aus.

Bürgi förderte den von Prof. Eduard Naegeli betreuten Vortragszyklus «Die neue Weltschau», welcher zu einem grossen Erfolg wurde. Mehrere Radiostationen übernahmen die Vorträge und ein Abdruck wurde veröffentlicht. Im Rahmen der Ungarnhilfe 1956 hielt Bürgi beim Schweigemarsch, der von der Studierendenschaft organisiert wurde, eine bewegende Rede.

 

Weitere Tätigkeiten

Anlässlich seiner Emeritierung im Jahr 1967 wurde Bürgi zum Honorarprofessor ernannt. Bürgis Hauptwerk war sein Kommentar zum Aktienrecht im Schweizerischen Zivilgesetzbuch (ZGB). Er interessierte sich ebenfalls für Geisteswissenschaften und war ein Kenner der bildenden Künste. Ausserdem engagierte er sich als Mitglied des Stiftungsrates des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung.

Er verstarb am 1. August 1989 in Bern.

 

 

Gründung von wissenschaftlichen Instituten:


1951: Seminar für Agrarpolitik und Agrarrecht, das 1999 im Forschungsinstitut für Empirische Wirtschaftsforschung (FEW-HSG), heute Schweizerisches Institut für Empirische Wirtschaftsforschung (SEW-HSG), aufging
1952: Forschungsgemeinschaft für Nationalökonomie (FGN)
1954: Institut für Betriebswirtschaft (IfB)

Ereignisse

Vorgänger und Nachfolger

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