Francesco Kneschaurek wurde am 22. November 1924 in Lugano geboren. Sohn des Corrado, im Hotelgewerbe tätig, und der Erminia geb. Lang.
Im Anschluss an die Kantonale Handelsschule in Bellinzona, die Kneschaurek 1943 mit einer Maturität abschloss, begann er sein Studium an der HSG. 1951 schloss er sein Doktorat ab und arbeitete anschliessend als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Schweizerischen Institut für Aussenwirtschafts- und Marktforschung (SIAW-HSG).
1954 führte Kneschaurek eine Marktanalyse für die Firma Georg Fischer AG durch. Später stieg er bei der Firma zum Direktionsassistenten auf. Im gleichen Jahr ging Kneschaurek auf Studienreise nach Frankreich, Niederlanden und Grossbritannien und besuchte die jeweiligen Regierungsstellen, die für das Erstellen der nationalen Budgets zuständig waren.
Ab 1957 arbeitete Francesco Kneschaurek als Privatdozent an der HSG. Zwischen 1958 und 1959 studierte er als Rockefeller-Stipendiat in den USA, u.a. in Harvard. Im gleichen Jahr veröffentlichte er seine Habilitation unter dem Titel: «Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen als Mittel der Wirtschaftsanalyse und Wirtschaftspolitik – Die Nationale Buchhaltung». 1960 wurde Kneschaurek zum ausserordentlichen Professor und zwei Jahre später zum ordentlichen Professor für Volkswirtschaftslehre und Statistik an der HSG berufen.
Ab 1964 amtierte er als Prorektor, bevor Kneschaurek 1966 zum Rektor gewählt wurde. Dieses Amt hielt er während drei Jahre inne. Während seiner Amtszeit institutionalisierte die HSG 1968 als erste Hochschule der Schweiz die permanente Weiterbildung der im Berufsleben stehenden Hochschulabsolvent:innen und führte die Weiterbildungsstufe (WBS) ein.
Ab 1971 war er Leiter des St.Galler Zentrums für Zukunftsforschung und zwischen 1968 und 1973 leitete Francesco Kneschaurek im Auftrag des Bundes die Perspektivenstudien über die Entwicklung der schweizerischen Volkswirtschaft bis zum Jahre 2000. Das achtbändige Werk war Pionierarbeit und Kneschaurek wurde national und international als führender Wirtschaftsprognostiker bekannt.
Anschliessend arbeitete Kneschaurek für drei Jahre als Delegierter des Bundesrates für Konjunkturfragen. 1974 war er Leiter der schweizerischen Delegation beim Comité de politique économique der OECD in Paris. Kneschaurek ging 1990 in Pension.
Als Jugendlicher war Kneschaurek Torhüter bei den Junioren des FC Lugano und während dem Studium arbeitete er als Barpianist. Neben der Musik und dem Sport zählten auch das Tanzen und das Sammeln von alten Waffen zu Kneschaureks Hobbys. Er war mit Norma Stefani verheiratet und hatte mit ihre zwei Söhne.
Er verstarb am 2. März 2017 in St.Gallen.
1966: Institut für Finanzwirtschaft und Finanzrecht (IFF-HSG), heute Institut für Finanzwissenschaft, Finanzrecht und Law and Economics (IFF-HSG)
1968: Institut für Bankwirtschaft (IBW-HSG), heute Schweizerisches Institut für Banken und Finanzen (s/bf-HSG).