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Alois Riklin

* 1935 in St.Gallen
Rektor von 1982 bis 1986, Ordinarius für Politikwissenschaft

Alois Riklin wurde am 9. Oktober 1935 in St.Gallen geboren. Er ist der Sohn des Joseph Riklin, Direktor der Schweizerischen Genossenschaftsbank, und der Maria Riklin (geb. Amann).

 

Studium

Riklin besuchte die Stiftsschule in Einsiedeln und begann 1955 das Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Fribourg. Für ein Jahr war er Präsident des Schweizerischen Studierendenvereins (1959-1960). Nach dem Lizentiat im Jahr 1959 studierte er an der Freien Universität Berlin Sowjetologie. Zwischen 1961 und 1963 war Riklin wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bundesinstituts für ostwissenschaftliche und internationale Studien in Köln.
Anschliessend folgten Studien des Völkerrechts und der Politikwissenschaft in Paris (Institut des Hautes Etudes Internationales), in Den Haag (Académie de Droit International) und in Michigan. 1964 veröffentlichte Riklin seine Dissertation «Das Berlinproblem. Historisch-politische und völkerrechtliche Darstellung des Viermächtestatus».


Ab 1967 arbeitete Riklin als Lehrbeauftragter an der Universität Fribourg und ab 1968 auch an der HSG. 1969 publizierte er seine Habilitationsschrift zum Thema «Die Europäischen Gemeinschaften im System der Staatenverbindungen». Ab Februar 1970 war Riklin Privatdozent für Völkerrecht, Internationale Organisationen und Internationale Beziehungen in Fribourg.

 

Wirken an der HSG

Noch im gleichen Jahr wurde Riklin nach St.Gallen berufen. Ab Oktober 1970 war er Inhaber der neugeschaffenen Professur für Politikwissenschaft mit besonderer Berücksichtigung der internationalen Beziehungen an der HSG. Schon ein Jahr später gründete er die Forschungsstelle für Politikwissenschaften (heute Institut für Politikwissenschaften). Die Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit umfassen die politische Ideengeschichte, internationale Beziehungen sowie die schweizerische Innen- und Aussenpolitik.


1976 wurde Riklin zum Prorektor gewählt und zwischen 1982 und 1986 amtete er als Rektor der HSG. Alois Riklin wollte in seiner Amtszeit vor allem zwei Anliegen verwirklichen: Die Verstärkung der ethischen Dimensionen in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften durch die Einführung der Wirtschaftsethik und die Verwirklichung des Ergänzungsbaus, mit dessen Planung er bereits seit einigen Jahren befasst war. Riklin ist Mitgründer des Universitätsorchester.

 

Weitere Tätigkeiten

Er war in zahlreichen Gremien, Stiftungen und Räten aktiv; so zum Beispiel in der Projektgruppe zur Totalrevision der Bundesverfassung. Ausserdem engagierte er sich als Mitglied des Wissenschaftlichen Rats des Europainstituts Budapest und des Stiftungsrats der Schweizerischen Stiftung für Sozialethik.
Riklin publizierte viele Monografien, darunter «Emmanuel Joseph Sieyes und die Französische Revolution» oder «Machtteilung – Geschichte der Mischverfassung». Ausserdem war er Mitgründer der ideengeschichtlichen Buchreihe «Kleine Politische Schriften».


Alois Riklin war verheiratet mit der Lyrikerin und Schriftstellerin Ursula Riklin-Lorenz (1936–2013), gemeinsam haben sie sechs Kinder, darunter auch die Künstler Frank und Patrik Riklin.
2001 wurde Riklin emeritiert.

 

 

Gründungen von wissenschaftlichen Forschungsstellen:


1983: Forschungsstelle für Arbeit und Arbeitsrecht, heute Forschungsinstitut für Arbeit und Arbeitswelten (FAA-HSG)
1983: Forschungsstelle für Wirtschaftsethik (FWE-HSG), heute Institut für Wirtschaftsethik (IWE-HSG)

Ereignisse

Vorgänger und Nachfolger

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