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Integrativ denken, verantwortungsvoll und inklusiv handeln: Exzellenz dank gelebter Vielfalt

Diversität, Gleichstellung und Inklusion sind zentrale Werte im Selbstverständnis der Universität St.Gallen (HSG). Sie bilden die Basis für Exzellenz, Innovationskraft und gesellschaftlichen Beitrag – in Forschung und Lehre ebenso wie im täglichen Miteinander auf dem Campus. Wissenschaft braucht Vielfalt der Forschenden und ihrer Perspektiven genauso wie Vielfalt der Themen und Methoden. Ein von Respekt und Fairness geprägter Umgang unterstützt dabei, dass alle Universitätsangehörigen ihr Potential voll entfalten können: im Studium, in der Lehre und Forschung sowie in der Verwaltung, und über die Zeit an der Universität hinaus, ganz im Sinne von «empowering talents, inspiring leaders».

Von Bewusstsein zu konkretem Handeln: Schaffung eines inklusiven und diversen Studien- und Arbeitsort

Die HSG verfügt über eine spezialisierte Fach- und Beratungsstelle für Diversität, Gleichstellung und Inklusion (DE&I). Diese bietet einerseits vertrauliche Beratung und Unterstützung für Studierende und Mitarbeitende in Bereichen wie Nachteilsausgleich, psychische Gesundheit oder Vereinbarkeit von Studium, Arbeit und Elternschaft. Andererseits entwickelt sie im Dialog mit anderen Organisationseinheiten Strategien und Massnahmen, um Gleichstellung, Diversität und Inklusion zu fördern. Der Schutz der persönlichen Integrität und die Sicherstellung der Barrierefreiheit spielen dabei eine Schlüsselrolle. Die Empfehlungen der Fachstelle werden evidenzbasiert entwickelt und orientieren sich an der strategischen Ausrichtung der Universität und den rechtlichen Rahmenbedingungen.

Ein Beispiel dafür ist das Implicit-Bias-Tool, ein Training, das in Berufungsverfahren zum Einsatz kommt. Es hilft Entscheidungsträger:innen, implizite Vorurteile zu erkennen und abzubauen – mit nachweisbarer Wirkung: «Das Training hat mir die Augen geöffnet, wie subtil Vorurteile wirken – und wie wir aktiv gerechtere Prozesse gestalten können», so eine Teilnehmerin aus dem universitären Kontext.

«Mit der Entwicklung des Bias-Tool hat die HSG-Pionierarbeit geleistet. Inzwischen wird unser Fachwissen auch von anderen Hochschulen angefragt.»
Dr. Verena Witzig, Fachspezialistin Diversity, Equality & Inclusion und konzeptionelle Entwicklerin des Implicit-Bias-Tools

Der in regelmässigen Abständen veröffentlichte Diversity Monitoring Bericht macht die Fortschritte sichtbar: So ist bis 2023 der Anteil von Frauen bei den Forschenden seit 2019 um zehn Prozentpunkte auf 28 Prozent gestiegen. Im Jahr 2025 wird der Bericht auf ein digitales Format umgestellt, wodurch zukünftig eine dynamischere Darstellung von Veränderungen in verschiedenen Vielfaltsdimensionen – wie z.B. Geschlecht oder Herkunft – ermöglicht wird. Zudem regt die Fachstelle zu einem wertschätzenden und diskriminierungsfreien Sprachgebrauch an.

Beim Thema Diskriminierung und Belästigung positioniert sich die HSG klar: Der HSG-Kodex sowie die Leitlinie zum Schutz der persönlichen Integrität definieren ein respektvolles Miteinander als Grundsätze innerhalb der HSG. Die Fach- & Beratungsstelle DE&I, die Ombudsstelle sowie die Psychologische Beratungsstelle unterstützt alle Mitarbeitende und Studierende bei der Meldung von Grenzüberschreitungen und der Bewältigung von herausfordernden Situationen. Das umfassende Programm am Tag gegen sexuelle Belästigung fördert seit 2023 eine Kultur des Hinschauens, während gleichzeitig die Meldeprozesse weiterentwickelt werden. 

Mit dem Implicit-Bias-Tool hat die HSG eine Online Schulung entwickelt, welche für gegenüber Vorurteilen in Berufungsprozessen sensibilisiert.

Der durch Studierende ins Leben gerufene HSG Pride Month setzt wichtige Zeichen für Sichtbarkeit und Solidarität.

Studentisches Engagement - Förderung von Initiativen und Teilhabe

Darüber hinaus tragen zahlreiche studentische Initiativen dazu bei, ein inklusives Campusklima zu stärken. Der Studierendenverein Universa unterstützt Studentinnen bei allen Fragen rund ums Studium, Karriere und Weiterentwicklung. Die Veranstaltungen rund um den PRIDE Month setzen wichtige Zeichen für Sichtbarkeit und Solidarität. Ab 2025 werden darüber hinaus erstmals DEI-Projekte von HSG-Mitgliedern und Studierenden von der Gleichstellungskommission finanziell gefördert, um strukturellen Wandel auf breiter Basis zu unterstützen – ein weiterer Schritt auf dem Weg zu mehr Teilhabe.

Zahlreiche Forschung, Lehre und Transferaktivitäten als Treiber inklusiver Transformation

Die Förderung von Diversität, Chancengleichheit und Inklusion ist an der HSG auch Teil des akademischen Selbstverständnisses. Forschende wie Prof. Dr. Christa Binswanger, Prof. Dr. Gudrun Sander, Prof. Dr. Jamie Gloor, Prof. Dr. Stefan Böhm und Prof. Dr. Julia Nentwich beschäftigen sich mit Themen wie «Male Allyship», «Gender Bias in der Arbeitswelt» oder «inklusive Führung». Das Competence Center for Diversity, Disability and Inclusion (CCDI) ist darüber hinaus ein wichtiger Motor für evidenzbasierte Praxis und Wissenstransfer – etwa durch den jährlich erscheinenden Gender Intelligence Report oder öffentliche Diskussionsformate zur Inklusion in der Arbeitswelt. Auch in der Lehre werden zahlreiche Kurse zu diesen Themen angeboten, wie beispielsweise «Inklusives Führen» von Dr. Ines Hartmann im Kontextstudium oder «Diversity & Inclusion im Innovationskontext» von Prof. Dr. Maximilian Palmié im Master für Business Innovation. Weitere Informationen dazu in den Abschnitten zu «Lehre» und «Forschung».

Prof. Dr. Gudrun Sander und ihr Team am Kompetenzzentrum für Diversity, Disability and Inclusion organisieren jährlich die Diversity & Inclusion Week.

Die Fach- und Beratungsstelle für Diversität, Gleichstellung und Inklusion unterstützt und berät bei Fragen und Anliegen.

Strukturelle Verankerung von Diversität, Gleichstellung und Inklusion zur Förderung von Exzellenz und Qualität

Die Delegierte des Rektors für Diversität, Gleichstellung und Inklusion, Prof. Dr. Anastasia Kartasheva, ist für die universitätsweite strategische Ausrichtung und systematische Integration dieser Themenbereiche verantwortlich. Unterstützt wird die Delegierte durch die Fach- und Beratungsstelle DE&I, die gemeinsam mit der Qualitätsentwicklung und den Sustainability Services das Ressort Qualität & Nachhaltigkeit im Prorektorat Innovation & Qualität bildet. Diese strukturelle Integration steht für ein erweitertes Qualitätsverständnis der Universität mit Nachhaltigkeit und Diversität & Inklusion als integrale Bestandteile akademischer und institutioneller Exzellenz.

Die Förderung von Inklusion und Vielfalt ist ein fortlaufender Prozess und konstante Herausforderung, die kontinuierliches Engagement auf allen Ebenen erfordert. An der HSG gehen Studierende, Mitarbeitende und Forschende diesen Weg gemeinsam – mit Offenheit, kritischer Reflexion und dem klaren Willen, eine Universität mitzugestalten, in der Unterschiedlichkeit als Stärke verstanden wird.

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