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Fokusbereich Kreativität

Lernziele

Die Studierenden lernen

  • Kreativität zu verstehen: sie untersuchen die organisatorischen und kontextuellen, individuellen und gruppenbezogenen Faktoren, die schöpferisches Potenzial fördern oder hemmen, sowie auch, wie diese Faktoren erkannt und gestaltet werden können, sowohl bei anderen als auch bei sich selbst;
  • Kreativität zu analysieren: sie eignen sich methodische und empirische Ansätze zur Untersuchung kreativer Prozesse an mit dem Schwerpunkt auf neue, innovative und aktivistische Phänomene in den Bereichen Architektur, Stadtökologie, Museen, Mode, Spiele, Literatur, kreatives Schreiben, Film, darstellende und bildende Kunst;
  • kreativ zu führen: sie beherrschen eine Reihe von fruchtbaren Ansätzen, Organisationsprinzipien und Interventionspraktiken, die sich als nützlich für die Generierung von Ideen und neuen Möglichkeiten erwiesen haben, sowie für innovative Problemlösungen im institutionellen, organisatorischen und/oder unternehmerischen Umfeld und dessen Sachzwängen;
  • sich kreativ auszudrücken: sie üben sich in körperlichen, spielerischen, visuellen und anderen ästhetischen Ausdrucksformen (kollektiver) Präsentation, Kommunikation, Improvisation und Performance.

Der menschlichen Fähigkeit zur Kreativität kommt seit langem eine Schlüsselrolle zu, die mit wissenschaftlichen Erfindungen, technologischer Innovation und künstlerischem Schaffen verbunden wird. In jüngster Zeit wird Kreativität zunehmend auch als zentrale Ressource für weltbekannte Unternehmen und staatliche Akteure sowie zur Belebung der lokalen Wirtschaft und städtischer Viertel verstanden. Kreativität dient somit als “Schlagwort“, wenn Berater*innen, Journalist*innen oder politische Entscheidungsträger*innen die Bedeutung der “kreativen Ökonomie“, der “kreativen Stadt“, der “kreativen Klasse“ und sogar eines ganz neuen Sektors – der “Kreativwirtschaft“ – hervorheben wollen. In dem Masse, in dem Kreativität zur Ware wird, werden auch kritische Stimmen lauter, die den vermeintlichen Imperativ “sei kreativ“ und seine zentrale Stellung in der heutigen Gesellschaft in Frage stellen.

Im Bewusstsein dessen, was Kreativität (nicht) kann, zielen die Kurse im Fokusbereich Kreativität darauf ab, schöpferische Praktiken und die entsprechenden Diskurse, die Teil unseres beruflichen, organisatorischen und persönlichen Lebens sind, zu analysieren und zu reflektieren. Das Verständnis von Kreativität wird sowohl theoretisch also auch empirisch mit Hilfe aktueller Forschung zu kreativen und innovativen Prozessen in den schöpferischen Bereichen, und darüber hinaus, entwickelt. Ebenso spielen die konkreten Erfahrungen in kreativen Prozessen und ästhetischer Arbeit eine wichtige Rolle, z.B. bei Simulationen, ethnographischen Spaziergängen, Spielen und anderen schöpferischen Formen.

Der Fokusbereich Kreativität umfasst daher Lehrveranstaltungen, die die Studierenden befähigen, Möglichkeiten von Kreativität in ihrem beruflichen und privaten Leben zu erkennen und ihre kreativen Fähigkeiten individuell und im Team einzusetzen. Auf der Grundlage aktueller Forschungen und praktischer Erfahrungen entdecken die Studierenden, wie man kreativ sein kann und wie man auf vielfältige Weise und in unterschiedlichen Kontexten neue, nützliche und umsetzbare Ideen generiert. Die Studierenden werden dazu ermutigt, ihre Komfortzone zu verlassen und sich auf das Ausprobieren, Experimentieren und Üben einzulassen. Seien Sie also bereit für: Kreativitätswerkzeuge, Geschichtenerzählen, Gruppenspiele, Körperübungen, Videoerstellung, Stadtspaziergänge, Tanz- oder Theateraufführungen; aber auch für die theoretische Erkundung, den kritischen Dialog, ein neues Vokabular und reflektierendes Schreiben!

Auf der Master-Ebene können die Studierenden aus einem breiten Spektrum an anspruchsvollen Themen und Kreativitäts-bereichen wählen. Die Kurse auf der Maste-Ebene unterscheiden sich in zwei Punkten von denjenigen der Bachelorstufe: Sie erfordern ein höheres Mass an theoretischem Hintergrund und Beschäftigung mit aktuellen Forschungs-ergebnissen, sowie die Bereitschaft sich mit komplexeren kreativen Aufgaben ausein-anderzusetzen. Ein wichtiges Nebenziel der Kurse in diesem Fokusbereich ist es, die Studierenden zu inspirieren und zu irritieren, indem sie ihnen radikal andere Perspektiven und Ansätze vor Augen führen.

Die Seminare auf Bachelor-Ebene bieten eine Einführung in die wichtigsten Kreativitätsthemen und -diskurse. Die Studie-renden lernen sowohl alltägliche als auch radikale und historische Formen von Kreativität in einer Vielzahl von organisatorischen und geschäftlichen, kulturellen, städtischen und kommunalen Kontexten kennen. Die Studie-renden werden ermutigt, ihren gewohnten Lernhabitus (und ihre Komfortzone) zu verlassen und ein reichhaltiges Angebot an Ausdrucksmitteln und -formen selbst auszu-probieren, z. B. in Visualisierung, Film, Oper, Architektur, Mode, Theater, Comics, Literatur und weiteren Bereichen. Kreativität wird in Gruppen, unternehmerischen Kontexten, Innovations-projekten und gemeinschaftlichen oder sozialen Initiativen erforscht. 

Key Topics:

  • Kreativität in Gesellschaft und Kulturproduktion
  • Kreativität, Führung und Organisationskulturen
  • Kreativität in Wirtschaft und sozialen Kontexten
  • Kreativität in der Praxis
  • Kreativität und Kommunikation

Koordination

Chris Steyaert

Prof. PhD

Ordentlicher Professor für Organisationspsychologie

OPSY-HSG
5. Stock
Rosenbergstrasse 51
9000 St Gallen

Martin Eppler

Prof. Dr.

Ordentlicher Professor für Medien- und Kommunikationsmanagement

MCM-HSG
Büro 48-125
Blumenbergplatz 9
9000 St. Gallen
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