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Campus - 20.12.2023 - 09:59 

Initiative von HSG-Studierenden fördert Startups aus Lateinamerika und Afrika

Die studentische Organisation START Global lädt 38 Startup-Gründer:innen aus Lateinamerika und Afrika an die HSG ein. In St.Gallen werden die Jungunternehmer:innen intensiv gecoacht und mit der Startup-Szene vernetzt. Die HSG-Studierenden wollen mit dem Programm die globale Chancengleichheit fördern. 

Im Frühling 2024 verbringen 35 Startup-Gründer:innen aus Lateinamerika sowie drei aus Afrika ein Semester an der HSG. Die Jungunternehmer:innen sind im Rahmen des «START Fellowship»-Programms nach St.Gallen eingeladen. «Sie werden hier während vier Monaten intensiv unternehmerisch ausgebildet», sagt Max Bieri, der das Fellowship-Programm bei der studentischen Organisation START Global leitet.

Das Programm wurde 2020 lanciert und hat seither an der HSG 88 Gründer:innen von 55 Startups aus Lateinamerika gefördert. Diese Startups haben seither 250 Arbeitsplätze in ihren Hei-matländern geschaffen und rund 4,1 Mio. Franken Investitionen erhalten.

Für die Durchführung 2024 konnten sich erstmals auch afrikanische Startups bewerben. START Global will mit dem komplett von HSG-Studierenden organisierten Programm die globale Chancengleichheit fördern. «Jeder verdient es, dass seine Ideen gehört werden», schreibt die Organisation dazu auf ihrer Webseite. 

Unterstützt wird der Aufenthalt der Fellows durch die Schweizer Stiftung «Fondation Botnar». Die Mission der Stiftung ist es, die Gesundheit und das Wohlergehen von jungen Menschen weltweit zu fördern. Sie finanziert den Aufenthalt der START Fellows vollständig, so dass diese sich ganz auf die Entwicklung ihrer Startups konzentrieren konnten. «Und wir können dank dieser Finanzierung auch Startups fördern, die gemeinnützige Ziele und nicht in erster Linie Profit verfolgen», sagt Bieri. «Zudem bauen wir durch das Programm unser globales unternehmerisches Netzwerk laufend weiter aus.»

Jedes Startup soll Investition erhalten

Wie dicht dieses Netzwerk ist, zeigt sich jeweils am START Summit, der immer im Frühling stattfindet: Der Summit ist eine der grössten Gründerkonferenzen Europas. Er macht St.Gallen jeweils für zwei Tage zum internationalen Treffpunkt der Startup-Szene mit über 6000 Besuchenden.

Um die interessantesten Startups für das Fellowship-Programm aufzuspüren, ist ein Team von START Global diesen Sommer durch Lateinamerika gereist. «Unter anderem haben wir an 20 Universitäten Präsentationen von insgesamt rund 350 Startups angeschaut», sagt Bieri. Bis zur Aufnahme in das Fellowship-Programm durchlaufen die Startups ein mehrstufiges Auswahlverfahren. 

«Eine Voraussetzung für die Bewerbung ist, dass Startups bereits eine erste Version eines Produktes oder einer Dienstleistung entwickelt haben», sagt Bieri. START Global unterstützt allerdings auch Unternehmen in sehr frühen Phase: Im digitalen «Incubator»-Programm werden Startups an die Entwicklung eines Produktes herangeführt.

Die nun ausgewählten 35 Gründer:innen aus Lateinamerika und drei aus Afrika werden seit November zur Vorbereitung auf ihre Zeit in St.Gallen in Online-Kursen geschult. Das Ziel ist, dass alle Startups nach dem Abschluss des sogenannten «Accelerator»-Programms in St.Gallen erste Finanzierungen erhalten.

Erweiterung des Programms ist geplant 

Dafür verknüpft START Global die Gründer:innen mit diver-sen Investoren. Jeder der 38 «Fellows» erhält ausserdem zwei persönliche Mentor:innen während der Zeit in St.Gallen. Dies sind meist Risikokapital-Investor:innen sowie erfolgreiche Startup-Gründer:innen. Zudem besuchen die Fellows zwei Kurse an der HSG: Eine Einführung rund um die Gründung eines Startups sowie einen Kurs über finanzielle Führung. Hö-hepunkt des Accelerators ist die Teilnahme am START Summit sowie der Demo Day zum Abschluss des Aufenthalts. An diesem können ausgewählte Fellows vor potentiellen Investor:innen präsentieren.

START Global will ihr Fellowship-Programm laufend erweitern: 2024/25 sollen 50, 2025/26 rund 60 Fellows einen Förder-platz in St.Gallen erhalten. Denkbar ist laut Bieri zudem, dass sich künftig auch Startups aus Asien bewerben können. 

Nicht zuletzt erweitert das durch Studierende getragene Fellowship-Programm auch das internationale Netzwerk der HSG: Dieses umfasst über 200 Universitäten weltweit, mit denen Austauschstudien möglich sind. Durch das Programm sind in Lateinamerika und Afrika rund 100 Universitäten zu diesem Netzwerk dazugekommen, die eigene Entrepreneurship-Programme unterhalten. 
 

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