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Campus - 27.06.2023 - 09:54 

HSG-Lehrgang zum Klimaschutz zeigt greifbare Resultate

Im Lehrgang «Managing Climate Solutions» entwickeln HSG-Masterstudierende unternehmerische Lösungen gegen den Klimawandel. Die Projekte der Studierenden haben konkrete Auswirkungen: So wird dieses Jahr deswegen etwa eine zusätzliche grosse Solaranlage auf dem HSG-Campus gebaut. 

«Zu verstehen, was beim Klimawandel passiert, ist nicht allzu schwierig. Viele Studierende fragen sich jedoch, wie sie selbst Teil der Lösung werden können», sagt Rolf Wüstenhagen. Er ist HSG-Professor für Management erneuerbarer Energien und hat 2020 zusammen mit seinem Team das Zertifikat «Managing Climate Solutions» (MaCS) lanciert. Darin entwickeln HSG-Masterstudierende unternehmerische Ansätze für den Kampf gegen den Klimawandel. 

Exkursionen zu Klimaprojekten

Neben klassischer Wissensvermittlung bildet auch die konkrete Erfahrung von praktischen Klimalösungen einen festen Bestandteil des MaCS-Programms. Auf Exkursionen in der Ostschweiz besuchen die Studierenden ein Windkraft-werk, treffen den Betreiber eines solarbetriebenen Sessellifts und lernen vor Ort die Bedeutung von Wäldern und Mooren für den Klimaschutz kennen.

Für Merla Kubli, Assistenzprofessorin für Managing Climate Solutions, ist diese Naturerfahrung eine wichtige Komponente des Programms: «Zu erleben, welche Auswirkungen der Klimawandel schon heute in der Schweiz hat, und selbst Hand anzulegen beim Pflanzen von Bäumen, macht das abstrakte Thema für die Studierenden greifbar». 

Das Zertifikat, das unter Federführung der School of Management entwickelt wurde, trifft an der HSG auf eine starke Nachfrage von Studierenden – die Anzahl Bewerbungen übersteigt deutlich die verfügbaren Plätze. «Man spürt, dass diese Generation sich mit dem Klimawandel beschäftigt und unternehmerische Lösungen dafür finden will», sagt Wüstenhagen dazu.

Die beiden MaCS-Pflichtkurse wurden extra neu entwickelt, das Portfolio an Wahlkursen baut teilweise auf dem bestehenden HSG-Angebot auf und wird in Zusammenarbeit mit den anderen Masterprogrammen fortlaufend weiterentwickelt.

Studierende treiben Bau von Solaranlage voran

Das englischsprachige Zertifikat – es steht HSG-Studierenden aus allen 15 Masterstudiengängen offen – führt zuerst in einem Kurs mit dem Titel «Climate Solutions 101» in ein wissenschaftliches Grundverständnis des Kli-mawandels ein. Der Kurs zeigt mögliche Lösungsansätze auf wirtschaftlicher, politischer und individueller Ebene auf. Dabei kommen neben HSG-internen Dozierenden auch Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis zu Wort, so etwa mit ETHZ-Professorin Sonia Seneviratne eine der führenden Klimaforscher:innen der Schweiz. 

Ein weiteres Kernstück des Lehrgangs ist ein Kurs, in dem die Studierenden in Gruppen konkrete Klimalösungen vor Ort in der Praxis umsetzen. Ziel der Projekte ist es, einen Beitrag zur Emissionsminderung in zentralen Bereichen wie Mobilität, Energie und Ernährung zu leisten oder zur Klimabildung beizutragen. Dabei arbeiten die MaCS-Studierenden mit verschiedenen Partnern in der Region St. Gallen zusammen. «Sie lernen dabei, mit verschiedenen Anspruchsgruppen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu kommunizieren. Und sie spüren, dass es manchmal einen langen Atem braucht», sagt Merla Kubli. 

So hat es die ausdauernde Initiative von Studierenden dreier MaCS-Kohorten möglich gemacht, dass voraussichtlich noch dieses Jahr eine grosse Solaranlage auf der HSG-Sporthalle gebaut wird. Finanziert wird diese über eine Plattform, die es Angehörigen der HSG und weiteren Inte-ressierten ermöglicht, sich direkt an einzelnen Solarmodu-len zu beteiligen. Andere Gruppen im aktuellen MaCS-Jahrgang arbeiteten mit Schulen in der Region zusammen, sie unterstützten die Einführung eines Klimapolitik-Kurses, der ab 2026 für alle Assessmentstudierenden der HSG ein Pflichtfach sein wird, setzten gemeinsam mit der HSG-Mensa einen «Green Monday» um oder entwickelten die «Tripster»-Plattform. Auf dieser kann man sich zum klima-freundlichen Reisen austauschen und inspirieren lassen. 

Klimawissen auf Arbeitsmarkt gefragt

Mit MaCS erwerben die Studierenden ein Bündel von Fähigkeiten, das auf dem Arbeitsmarkt zunehmend gefragt ist. «Unternehmen müssen Klimarisiken heute mit wirksamen Initiativen angehen, sonst ist ihr Fortbestand langfristig gefährdet», sagt Wüstenhagen. Viele würden deshalb Expert:innen suchen, die Klimarisiken aus verschiedenen Perspektiven analysieren und die Umsetzung von Klimalösungen erfolgreich vorantreiben können. Neben der Privatwirtschaft würden MaCS-Absolvent:innen auch im öffentlichen Sektor oder in NGOs arbeiten – oder selbst als Unternehmer:innen tätig werden.  

 


Für die im Herbstsemester 2023 startende vierte Durchführung des Masterzertifikats Managing Climate Solutions können sich Studierende noch bis zum 30. Juni 2023 bewerben. Weitere Informationen hier.
 

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