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Campus - 16.09.2022 - 00:00 

HSG fördert neue Studierende durch einzigartiges Coaching-Programm

Die HSG begleitet einige ihrer neuen Studierenden mit persönlichen Coaches: So können die jungen Frauen und Männer an ihrer Persönlichkeit arbeiten – und ihren Blick für andere soziale Realitäten schärfen.

 

16. September 2022. Das HSG-Assessmentjahr hat einen Ruf, der über die Universität St.Gallen hinausgeht: Diese intensive Studienzeit ist geprägt von umfangreichen Prüfungen, Seminar- und Gruppenarbeiten. Über 1800 Erstsemestrige treten diesen September dazu an. «Der Beginn eines Studiums ist für junge Menschen aber nicht nur fachlich, sondern auch persönlich eine Herausforderung», sagt die Sozialpsychologin Nilima Chowdhury. Sie leitet das HSG-Coaching-Programm, das pro Jahr rund 60 neue Studierende in ihrer Persönlichkeitsentwicklung begleitet. 
 

«Das Programm gibt Studierenden verschiedene Fähigkeiten mit auf den Weg. Diese helfen ihnen beispielsweise dabei, mit den Anforderungen des Assessmentjahres umzugehen», sagt Chowdhury. Grundsätzlich gehe es im Coaching-Programm um eine ganzheitliche Entwicklung der Persönlichkeit. «Dieses Jahr ist kein Karrierekurs. Das Wichtigste, das die Studierenden im Programm lernen, ist die Schärfung ihrer kritischen Selbstreflexion.» Daneben sollen die Studierenden ihre Selbstverantwortung, Sozialkompetenz und Führungsfähigkeit stärken. 

Durch professionelle Coaches und Coachinnen begleitet

Alle Studierenden erhalten zu Beginn des Programms eine:n persönlichen Coach:in zugeteilt. Dafür kann die HSG auf einen Pool von zahlreichen professionellen Coach:innen, Führungskräften sowie Fachleuten aus der Praxis und Wissenschaft zurückgreifen. Diese Coach:innen engagieren sich ehrenamtlich für die Persönlichkeitsentwicklung der Studierenden. Im Laufe des Jahres treffen sich die Coach:innen mindestens sechs Mal mit den ihnen zugeteilten Studierenden zu Einzelgesprächen und geben diesen Feedback zu ihrer Entwicklung. 
 

Der offizielle Start des Coachings ist ein dreitägiges Auftaktseminar in den Bergen von Graubünden. «Wir führen die Coachees dabei ins Programm ein. Es geht aber auch darum, dass sich die Studierenden gegenseitig kennenlernen», sagt Chowdhury. Die 60 jungen Männer und Frauen verbringen während dieses Jahres viel intensive Zeit miteinander: Zu den obligatorischen Inhalten des Programms gehören etwa ein dreitägiges Gruppendynamisches Coaching in Kleingruppen sowie ein Achtsamkeitsseminar. 
 

Studierende, die das Coachingprogramm im vergangenen Jahr absolviert haben, schätzten die positive Stimmung in der Gruppe. «Ich habe das Coaching-Programm als einen Ort erlebt, an dem sich alle Studierenden gegenseitig unterstützt und ihre Erfahrungen geteilt haben», sagt der 21-jährige Gian-Luca Mäder, der im dritten Semester International Affairs studiert. Aus dem Lehrangebot hebt er das Teamseminar hervor. «Daraus konnte ich konkrete Teamtechniken für eine grosse Gruppenarbeit im Assessmentjahr mitnehmen.» Daniele Peressini (21), BWL-Student im dritten Semester, sagt: «Als eher introvertierter Mensch konnte ich viel von den zwei Seminaren zur Körpersprache und zur Auftrittskompetenz profitieren.» So habe er etwa individuelles Feedback von Coach:innen zu seiner Präsentationstechnik erhalten. «Die Erkenntnisse daraus konnte ich direkt im Studium anwenden.»

Internationale Studie zeigt Wirkung des Programms

Petra Kipfelsberger, HSG-Assistenzprofessorin für Leadership and Organizational Behaviour, hat die Wirkung des Coaching-Programms in einer internationalen Forschungskooperation in einer Studie untersucht. Sie und ihre Mitforschenden befragten dazu in einem quasi-experimentellen Setting 170 Studierende, wovon 58 das Coachingprogramm besuchten und 112 die Kontrollgruppe bilden. Die Forschenden interessierte dabei, ob sich Authentizität in jungen Erwachsenen natürlich entwickelt und falls ja, inwiefern sie durch gezielte Eingriffe von aussen gefördert werden kann. Die Resultate zeigen, dass das Coaching-Programm bei den Befragten eine authentische Lebensführung, bei der das innere und äussere Bild einer Person möglichst übereinstimmen, unterstützte. Die Studie zeigt zudem, dass in beiden untersuchten Gruppen die Akzeptanz von äusseren Einflüssen abnahm, wobei der Effekt in der gecoachten Gruppe etwas stärker war.
 

HSG-Psychologin Chowdhury hebt neben der Persönlichkeitsentwicklung ein weiteres wichtiges Ziel des Programms hervor. «Es geht auch darum, den Blick der Studierenden für andere soziale Realitäten zu schärfen: Etwa, wie Faktoren wie Geschlecht, Migrationshintergrund oder die sozioökonomische Herkunft unsere Perspektiven und unser Verhalten prägen.» 

Studierende, die sich für eine Teilnahme am Coaching-Programm interessieren, können sich hier bewerben. Die Bewerbungsfrist läuft bis am 2. Oktober.

 

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