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Campus - 13.12.2023 - 08:44 

HSG-Studierende stellen mentale Gesundheit in den Fokus

Studierende stehen teils unter hohem Leistungs- und Zeitdruck. HSG-Studierende haben darum eine Kampagne lanciert, um die mentale Gesundheit auf dem Campus zu verbessern: Sie setzten dabei auf kurze Botschaften, die mehr Achtsamkeit in den Alltag bringen sollen.

73 Prozent aller Studierenden in der Schweiz gehen neben ihrem Studium einer Erwerbsarbeit nach. «Die Kombination von Vollzeitstudium und Arbeit kann zu Zeit- und Leistungsdruck führen. Hinzu kommt, dass das Studium immer wieder Hochphasen mit vielen Abgabe- und Prüfungsterminen hat», sagt die HSG-Masterstudentin Sophie Schneider. Sie und ihre Mitstudierenden haben darum eine Infokampagne zur mentalen Gesundheit lanciert. Seit November geben sie auf Instagram und auf Plakaten auf dem HSG-Campus ein-fache Tipps, die einem dabei helfen sollen, achtsam mit der mentalen Gesundheit umzugehen. 

Die Gruppe nennt ihr Projekt «MyMindMatters». Entwickelt hat sie dieses im Rahmen des Kurses «Grand Challenge: Nachhaltige Startups». In diesem gestalten die Studierenden in Gruppen unternehmerische Lösun-gen etwa im sozialen oder ökologischen Bereich. Das Ziel ist, dass die Projekte vor allem lokal Wirkung haben. 2022 hatten HSG-Studierende beispielsweise eine Energiesparkampagne lanciert oder Schüler:innen in der Region spielerisch zum Thema Energie informiert.

Studierende zu Herausforderungen befragt

Die «MyMindMatters»-Gründer:innen haben zuerst rund 60 HSG-Studierende anonym dazu befragt, was deren grösste Herausforderungen sind. 73 Prozent gaben dabei den stressigen Alltag an, 48 Prozent ihre mentale Gesundheit. Ergänzend führte «MyMindMatters» ein Interview mit Fachpersonen von der psychologi-schen Beratungsstelle der HSG, die die Befunde aus der Umfrage weitgehend bestätigten. «Es gibt eine Hemmschwelle, sich professionelle Hilfe bei der Beratungsstelle oder anderen Stellen zu suchen», sagt Gruppenmitglied Leonie Bähre. «Deshalb haben wir auf niederschwellige Tipps gesetzt, die man auf Instagram oder auf Plakaten auf dem Campus sieht und schnell umsetzen kann», sagt ihre Kollegin Sabrina Kuhn. 

So empfehlen die Tipps auf dem Instagram-Profil @MyMindMatters etwa, die verschiedenen Muskeln im Körper nacheinander zu entspannen, Dinge und Naturgeräusche in der Umgebung bewusst wahrzunehmen, sich positive Erlebnisse des aktuellen Tages ins Gedächtnis zu rufen oder ein paar Minuten in die Ferne zu blicken. «Die Tipps wirken vielleicht auf den ersten Blick banal, doch sie können im Alltag dabei helfen, kleine geistige Auszeiten zu nehmen», sagt Leonie Bähre. 

«Manager müssen Fokus auf mentale Gesundheit legen»

Im Dezember lädt «MyMindMatters» zudem die Studierenden zu einstündigen Spaziergängen rund um den HSG-Campus ein – etwa im Wald, der daran angrenzt. «Die Natur ist hier direkt um die Ecke, das bietet sich für kleine Pausen vom Unileben an», sagt Sophie Schneider. Daneben kooperiert die Gruppe mit St.Galler Unternehmen und bietet Rabatte für Dinge an, die die mentale Gesundheit fördern wie etwa Yoga-Stunden. Ihre Achtsamkeitshinweise wird «MyMindMatters» noch bis und mit Januar weiterführen – eine Phase, in der viele HSG-Studierende mit Lernen und Prüfungen stark ausgelastet sind.

Die vier Masterstudierenden betonen aber auch, dass das Wissen um die Wichtigkeit von mentaler Gesund-heit für künftige Führungskräfte zentral sei. «Manager müssen heute verstehen, wie wichtige ihre eigene und die Gesundheit ihres Teams ist», sagt Teammitglied David Knöpfli. Das zeigt sich auch vermehrt im HSG-Curriculum: In Knöpflis Studiengang, dem Master in General Management, ist neu ein Kurs zu Selbstreflexion und Wohlbefinden obligatorisch

Verschiedene HSG-Initiativen zu mentaler Gesundheit

Die Initiative der vier Studierenden reiht sich in diverse Veranstaltungen und Kampagnen an der HSG ein, die mentale Gesundheit ins Zentrum stellen: So organisierte die psychologische Beratungsstelle gemeinsam mit dem akademischen Mittelbau der HSG im November eine Vorlesungsreihe zu verschiedenen Aspekten der psychischen Gesundheit von Wissenschaftler:innen. Im Herbst führte die HSG-Leitung zudem eine Sensibilisierungskampagne durch, um die HSG-Angehörigen auf die verschiedenen Beratungsstellen aufmerksam zu machen. Diese helfen bei persönlichen und beruflichen Fragen und Problemen verschiedenster Art. 
 

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