Campus - 23.09.2022 - 00:00
23. September 2022. Für die regulären Studierenden begann der erste Tag des akademischen Jahres – für die Doktorinnen und Doktoren war es der letzte, führte Rektor Prof. Dr. Bernhard Ehrenzeller in seiner Ansprache aus. Es sei ein Blick zurück auf intensive Jahre: Das Doktorat gleiche oft einem «Ausnahmezustand», ein «wissenschaftlicher Tauchgang in die Untiefen der Materie» – von der Vorstudie über die erste Präsentation vor einem wissenschaftlichen Fachpublikum bis zum Endspurt und der Disputation. Einige der Doktorinnen und Doktoren werden weitertauchen, für die Mehrheit aber wird der Abschluss ein «Auftauchen» in der Privatwirtschaft oder im öffentlichen Sektor bedeuten, so der Rektor.
Kardinaltugenden als Dreh- und Angelpunkt
Das Doktorat sei auch eine Zeit der Extreme, hielt Bernhard Ehrenzeller fest. Während früher in den deutschsprachigen Ländern der Vorwurf einer regelrechten «Doktoritis», also einer grossen Zahl an Promovierten, zu hören war, wird der Kreis der Doctores kleiner. «Sie dürfen, sie sollen also diese aussergewöhnliche Leistung feiern!», gratulierte Rektor Bernhard Ehrenzeller den neuen Doktorinnen und Doktoren zu ihrem Abschluss. Und er hoffe, dass sie sich auch an Tage während des Doktorates erinnern, an denen es Zeit zum Reflektieren und Plauschen gab, nämlich «Tage der Mässigung». Er lud die Absolventinnen und Absolventen ein, die Kardinaltugenden – Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und im Besonderen die Mässigung – als Dreh- und Angelpunkt zu verstehen. Nicht im Sinne einer Verzichtslehre, vielmehr, um die richtige Balance im Leben zu finden.
Das richtige Mass finden
Mässigung als Tugend entstamme dem lateinischen Begriff «temperare», der nicht nur «mässigen» und «zurückhalten» bedeute, sondern eben auch etwas ins richtige Verhältnis zu setzten, erklärte der Rektor. «Das richtige Mass finden» war denn auch das Thema seiner Ansprache. Die Absolventinnen und Absolventen mussten während ihres Doktorates auf Einiges verzichten. So wurde als Beispiel viel freie Zeit in die Wissenschaft investiert. Rektor Bernhard Ehrenzeller legte den Doktorinnen und Doktoren für ihre anstehende Lebens- und Karriereetappe ans Herz: «Mässigung soll nicht bedeuten, dass Sie nicht für etwas brennen sollen – aber Sie sollen weder lichterloh in Flammen stehen, noch ausbrennen.» Denn: «It is only when we find the right balance, set the right priorities in life that we find true happiness.»
10 Preisträger:innen, 57 Doktorinnen und Doktoren
Im Herbst sei die Promotionsfeier ein noch freudigerer Anlass, so Bernhard Ehrenzeller, da auch mehrere Preise verliehen werden:
Anschliessend erhielten die 57 Absolventinnen und Absolventen ihre Promotionsurkunde zu Doktorinnen und Doktoren:
Mit Singen des «Gaudeamus igitur» und anschliessendem Apéro ging die Promotionsfeier zu Ende.
Bild: Foto Lautenschlager GmbH
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