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Von St.Gallen in die Welt: Exzellente Forschung, die etwas bewegt

An der Universität St.Gallen (HSG) steht Forschung nicht nur für akademische Exzellenz – sie soll auch konkrete Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen liefern. Im Bereich Nachhaltigkeit verfolgt die HSG das Ziel, ihre Expertise weiter auszubauen, Forschende zu vernetzen und Wirkung weit über die wissenschaftliche Community hinaus zu ermöglichen. Dass dieser Anspruch Realität ist, zeigen zahlreiche Forschungsarbeiten, die national wie international ausgezeichnet wurden.

Wege zu einer nachhaltigeren Finanzwelt - Forschung mit gesellschaftlicher Relevanz

Ein Beispiel für preisgekrönte Forschung mit weitreichender Wirkung ist die Arbeit von Prof. Dr. Julian Kölbel, Assistenzprofessor am Center for Financial Services Innovation. Mit seinem Forschungsschwerpunkt Sustainable Finance verfolgt er die Frage, wie Finanzmärkte nachhaltiger gestaltet werden können. Für das Projekt «Aggregate Confusion: The Divergence of ESG Ratings», das er gemeinsam mit Florian Berg und Roberto Rigobon entwickelt hat, erhielt er gleich zwei renommierte Auszeichnungen: den Pagano and Zechner Prize der Review of Finance in 2024 und Anfang 2025 den Responsible Business Education Award der Financial Times in der Kategorie «Research making a real difference».

Die Arbeit von Prof. Dr. Julian Kölbel wurde mehrfach mit renommierten externen Auszeichnungen gewürdigt.

Prof. Dr. Julian Kölbel im Gespräch mit Prof. Dr. R. Edward Freeman.

«Ich freue mich sehr über diese Auszeichnungen», so Kölbel. «Sie sind eine grosse Anerkennung unserer Arbeit und ein starker Impuls für weitere Forschung im Bereich nachhaltiger Investments. Unsere Forschung zeigt, dass es bei der Messung von Nachhaltigkeit noch viele ungelöste Probleme gibt – unsere Aufgabe ist es jetzt, diese anzugehen.»

Um neue Erkenntnisse auch in eine breitere Öffentlichkeit zu tragen, moderiert Julian Kölbel den Podcast Innovations in Sustainable Finance. In bereits über 20 Episoden diskutiert er aktuelle Ideen, Forschungsergebnisse und Praxisbeispiele rund um nachhaltige Finanzmärkte. Darüber hinaus engagiert er sich aktiv in der HSG Impact Scholar Community – einer internen Plattform, die Forschende an der HSG zu nachhaltigkeitsrelevanten Themen über Disziplinen hinweg vernetzt und sie durch die Organisation von World Cafés und Diskussionsrunden in ihrer Forschungsarbeit unterstützt. Bei einer Session mit Professor R. Edward Freeman, Personality in Residence am SQUARE, diskutierte Kölbel die Frage, wie Forschung echten Wandel bewirken kann. Sein Verständnis von Wirkung fasst Kölbel so zusammen:

«Impact bedeutet für mich, dass meine Forschung das Denken oder Handeln relevanter Akteure verändert – seien es Unternehmen, Investoren oder politische Entscheidungsträger. Ich messe Wirkung daran, ob neue Erkenntnisse aufgenommen, diskutiert und konkret angewendet werden.»

Prof. Dr. Julian Kölbel, Assistenzprofessor für Sustainable Finance (FSI-HSG)

Um Impact-orientierte Forschung strukturell zu stärken, bietet die HSG weitere gezielte Unterstützungsangebote. So wurde unter der Leitung von Professorin Judith Ströhle (ACA & IWÖ) neben dem Podcast Numbers & Narratives auch die Seminarreihe «Sustainability in Numbers» ins Leben gerufen, die quantitative Nachhaltigkeitsforschung sichtbar macht und den Austausch zwischen Forschenden fördert. Zudem stellt die HSG verschiedene ESG-Datenbanken zur Verfügung. Diese Datensätze sind sowohl für Studierende als auch Forschende frei zugänglich und ermöglichen evidenzbasierte Nachhaltigkeitsforschung.

Auszeichnungen für wirkungsvolle Forschung

Auch andere Forschende der HSG werden für ihre Arbeit ausgezeichnet. So etwa Professor Rolf Wüstenhagen, der in 2024 mit seiner Forschung zu erneuerbaren Energien in die renommierte Liste der Stanford University «World’s Top 2%» aufgenommen wurde. 

Im selben Jahr wurde Dr. Anna Stünzi gemeinsam mit Kollegen der ETH Zürich für ihr Projekt mit dem Responsible Business Education Award der Financial Times ausgezeichnet. Eine Jury aus Industrie- und Wissenschaftsvertreter:innen bewertete das Projekt unter anderem hinsichtlich seines positiven Einflusses auf die Lösung realer Herausforderungen und seines nachhaltigen gesellschaftlichen Nutzens. Gegenstand des Projekts ist ein NLP-Modell, das entwickelt wurde, um die Transparenz in der internationalen Klimafinanzierung zu verbessern. Das Forschungsteam stellte sein Projekt Vertreter:innen von Geberländern vor, die den Einsatz solcher Modelle für ihre Klimafinanzierungsberichterstattung in Betracht ziehen.

HSG Postdoktorandin Dr. Anna Stünzi wurde für ihre Arbeit zu Transparenz in der internationalen Klimafinanzierung ausgezeichnet.

Die Forschungsergebnisse sollen Einklang in Klimafinanzierungsreportings von Geberländern finden.

Ausserdem erhielt Stünzi für diese Arbeit ein Jahr zuvor auch den HSG Impact Award. Mit diesem Preis würdigt die Universität St.Gallen Forschungsprojekte, die eine besonders sichtbare Wirkung auf die Gesellschaft, Wirtschaft oder Umwelt entfalten. Eine Jury aus Vertreter:innen der Praxis und der Universität bewertet dabei unter anderem, wie stark ein Projekt zur Lösung realer Herausforderungen beiträgt und ob es einen nachhaltigen gesellschaftlichen Nutzen stiftet. Weitere Projekte, die in den Jahren 2023 und 2024 mit dem HSG Impact Awards ausgezeichnet wurden, sind auf der HSG-Website zu finden. Darüber hinaus platzierte das IRCAI, ein von der UNESCO unterstütztes internationales Forschungszentrum für künstliche Intelligenz, die Publikation 2023 unter die zehn herausragenden KI-Lösungen, die sich dafür einsetzen, dass die globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals (SDGs)) erreicht werden.

«Besonders wichtig ist mir, dass unsere Forschung nicht in der Schublade verschwindet, sondern spürbaren gesellschaftlichen Nutzen stiftet und konkret zu mehr Transparenz und Wirkung in der Klimafinanzierung beiträgt.»
Dr. Anna Stünzi, Postdoktorandin am Institut für Politikwissenschaft (IPW-HSG)

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