Campus - 15.08.2011 - 00:00
15. August 2011. «Immer verwickelter und unübersichtlicher gestalten sich die wirtschaftlichen Verhältnisse im Innern des Landes, und immer stärker machen sich die Störungswirkungen von Seiten der internationalen Wirtschaft bemerkbar.» Mit diesen Worten versuchte das 1938 offiziell gegründete Schweizerische Institut für Verwaltungskurse (IVK-HSG, heute IRP-HSG) Interessenten für seinen bereits seit 1936 durchgeführten öffentlichen Kurs «Kantonales und Gemeindefinanzwesen» anzulocken. Mit Erfolg: Es erschienen 110 Teilnehmer – eine für damalige Verhältnisse stattliche Zahl.
Traditionsreichstes HSG-Institut
Bei der heutigen Fülle von Veranstaltungen des Instituts (62 im Jahr 2010 mit über 5800 Teilnehmenden) bietet die am 23. August 2011 in Luzern stattfindende 1000. Tagung auch Anlass, um kurz innezuhalten und zurückzublicken.
Seit jeher gehören zu den Anliegen des Instituts die wissenschaftlich fundierte Auseinandersetzung und Information, die Diskussion von öffentlichkeitsrelevanten Problemen sowie der praktische Austausch in einer stets unübersichtlicher werdenden Berufswelt.
Als ältestes Institut der HSG etablierte sich das IRP rasch auf der Stufe der universitären Weiterbildung. Es bemühte sich stets um eine Schnittstellen-Funktion zwischen Wissenschaft und Praxis. Das Angebot hatte seinen Schwerpunkt in den ersten Jahren in Themen der öffentlichen Verwaltung. Der Fokus lag auf Bereichen wie Steuerrecht, Baurecht, Strassenverkehrsrecht, Landesverteidigung, Landesversorgung, Grundbuchrecht, Vormundschaftswesen, Gemeinderecht, Gewässerschutz und dergleichen. Schon in den ersten Jahren wurden auch Veranstaltungen auf Französisch und Italienisch durchgeführt.
Wachsende inhaltliche Breite
Mit der Grösse des Instituts wuchs auch die inhaltliche Breite der Veranstaltungen; es fanden Kurse zum Strafrecht, zum Ehe- und Erbrecht, zum Vertrags- und Gesellschaftsrecht statt. 1960 lockte eine Veranstaltung über Psychohygiene mehr als 200 Teilnehmer an. Immer wieder wurden auch sehr spezifische Fragestellungen aufgegriffen, wie etwa «Praktische Fragen der Ortsbildpflege» (1975) oder «Praxis des Strassenperimeters» (1980) - beides Kurse, die gleich zweimal durchgeführt wurden. Seit vielen Jahren haben sich zudem in der Regel mehrtägige, auf etwa 30 Teilnehmer begrenzte Intensivseminare etabliert.
Blickt man auf die lange Liste der Veranstaltungen der vergangenen 75 Jahre, die für Wissenschaft und Praxis in Form von zahlreichen Tagungsbänden langfristig nutzbar wurden, so erhält man einen guten Überblick über die jeweils drängendsten Fragen und Baustellen in der schweizerischen Rechtslandschaft.
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