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Leute - 04.10.2017 - 00:00 

Stau in Städten reduzieren

In der Rushhour stehen viele Autos im Stau. Welche Herausforderungen gibt es bei der Entwicklung von Geschäftsmodellen um die Verkehrsüberlastung zur reduzieren und wie lassen sich diese Geschäftsmodelle verbessern? Diese Fragen hat Thomas Scheuerle in seiner Dissertation untersucht.

4. Oktober 2017. «Auf die Idee zu meiner Doktorarbeit kam ich während der Rushhour auf einer Stadtautobahn in Toronto – ich stand im Stau», sagt Thomas Scheuerle. Welche Lösungen gibt es, den Stau und Emissionen durch motorisierten Individualverkehr zu reduzieren? Und welchen Herausforderungen müssen sich Mobilitätsdienstleister stellen? Diesen Fragen ging Scheuerle in seiner Doktorarbeit «Entwicklung und Gestaltung sektorübergreifender Geschäftsmodellinnovationen für integrierte Mobilitätsdienstleistungen in Städten» nach.

Mobilitätslösungen verbinden

In vielen Städten wird versucht den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mit «Sharing»-Angeboten, Taxis oder E-Mobilität möglichst einfach zu verbinden. Beispielsweise mit verkehrsmittelübergreifender Auskunft oder einer zentralen Buchung und Abrechnung. Ziel dabei ist es, die zunehmende Verkehrsüberlastung einzudämmen. Die beteiligten öffentlichen, privaten Unternehmen und Non-Profit-Organisationen bringen dabei ganz unterschiedliche Ziele und Voraussetzungen ein. «Entsprechend sind die Herausforderungen bei der Entwicklung für solche Plattformen komplex», sagt Thomas Scheuerle. «Beispielsweise im Hinblick auf die Sicherung des direkten Kundenkontakts oder die technische Abbildung der Zusammenarbeit.»

Plattform für eigene Geschäftsmodelle
Damit Alternativen gegenüber dem eigenen Auto attraktiv für Kunden sind, brauche es eine überregionale, technologisch starke Plattform, welche noch mehr automatisierte, personalisierte Angebote für die Konsumenten anbiete. Diese müsse zudem wirtschaftlich für die Unternehmen sein und gleichzeitig wirksam für eine nachhaltige, stadtverträgliche Mobilität. Deshalb ist für Thomas Scheuerle klar, dass dies am ehesten ein privates Unternehmen liefern könne. «Eine Plattform sollte aber ÖPNV-Anbietern und weiteren Mobilitätsdienstleistern erlauben, über die Plattform eigene, lokale Geschäftsmodelle umzusetzen. Dies sichert auch den Versorgungsgedanken von Mobilität gegenüber rein wirtschaftlichen Motiven.»

Staus den Kampf angesagt
«Ich hoffe, dass meine Arbeit einen Beitrag zur Weiterentwicklung moderner Mobilitätskonzepte leistet», sagt Thomas Scheuerle. Auch nach der Dissertation bleibt Scheuerle der Entwicklung von Lösungen treu, die Wirtschaftlichkeit mit positiven gesellschaftlichen Effekten verbinden. Um direkter an der Ausarbeitung von Lösungen mitwirken zu können, geht er in die Praxis und widmet sich der Förderung von nachhaltigkeitsorientierten Start-ups und Innovationen. Mobilität bleibt ein wichtiger Schwerpunkt. Der Wissenschaft bleibt er als Lehrbeauftragter an der Universität Freiburg im Breisgau erhalten. «Denn ich will auch bei der Innovationsentwicklung eng mit Hochschulen zusammenarbeiten. Damit werden hoffentlich Verkehrsprobleme und andere gesellschaftliche Herausforderungen in Zukunft noch weiter reduziert.»

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