Leute - 16.07.2012 - 00:00
16. Juli 2012. Carl Baudenbacher erhielt am Dies Academicus 2012 der Leuphana Universität Lüneburg das Ehrendoktorat in Wirtschaftswissenschaften.
Prof. Dr. Dr. h.c. Carl Baudenbacher ist seit 1987 als Ordinarius für Privat-, Handels- und Wirtschaftsrecht an der Universität St.Gallen und leitet als Geschäftsführender Direktor das Institut für Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht. 1995 wurde Carl Baudenbacher zum Richter am Gerichtshof der Europäischen Freihandels-assoziation (EFTA) ernannt, den er seit 2003 präsidiert.
Baudenbacher ist zudem Gründer und Direktor des Weiterbildungsporgramms Executive M.B.L. an der HSG. Von 1993 bis 2005 unterrichtete er als Permanent Visiting Professor Europäisches und Internationales Recht an der University of Texas. Von 1994 bis 1995 war er Mitglied des Obersten Gerichtshofs des Fürstentums Liechtenstein.
Laudatio für den Lebensunternehmer
In der offiziellen Würdigung der Universität Leuphana führte Prof. Dr. Tim W. Dornis aus: «Die Tätigkeit Carl Baudenbachers als Hochschullehrer war stets international. Er hat sich nie mit der nationalen Perspektive zufrieden gegeben», sagte der Laudator. Schliesslich präge Carl Baudenbachers Forschung gleich mehrere Rechtsgebiete nachhaltig. So habe er Kommentarwerke und Lehrbücher zum Wettbewerbs-, Lauterkeits- und Gesellschaftsrecht verfasst, die sich zu Standardwerken entwickelten. Hervorzuheben sei die Schiedsgerichtsbarkeit aus dem Bereich des Verfahrensrechts.
Selbstverständlich habe sich Carl Baudenbacher schon früh auch einer interdisziplinären Betrachtung rechtlicher Probleme zugewandt, so insbesondere in seiner Dissertation. Die wirtschaftlichen Hintergründe wären für ihn überdies auch in der Folge immer entscheidend. Mit einer Tätigkeit als Wissenschaftler sei es bei Carl Baudenbacher nicht getan, sagte Dornis. Er sei, wie er sich selbst beschreibe, ein «life entrepreneur» – ein Lebensunternehmer. Dieses Selbstverständnis spiegele sich in der Dynamik und Vielgestaltigkeit seiner Tätigkeit.
Taktgeber des europäischen Rechtsverkehrs
Ein bedeutender Aspekt sei dabei die Position als Richter des EFTA-Gerichtshofs, die Baudenbacher seit 1995 innehabe, erläuterte Dornis. «Seit 2003 ist Baudenbacher Präsident des Gerichtshofs. Seit seiner Ernennung hat er an mehr als 140 Entscheidungen des Gerichts mitgewirkt.» Dies mache deutlich: er habe massgeblichen Einfluss auf die europäische und internationale Rechtspraxis. Es sei keine Übertreibung, Baudenbacher als «Taktgeber des europäischen und internationalen Rechtsverkehrs» zu bezeichnen, schloss Dornis die Laudatio.
Bild: Universität Lüneburg
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