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Campus - 11.06.2014 - 00:00 

Bedeutender Zuwachs im Uni-Archiv

Das Universitätsarchiv hat einen seiner bedeutendsten Nachlassbestände übernommen: Ein Teil des Schriftnachlasses von Rechtsprofessor Dr. Eduard Naegeli. Der Nachlass umfasst u.a. Briefe von Joan Mirò und Gerhard Richter.

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11. Juni 2014. Dank der Schenkung von Frau Brigitte Walz und Bettina Witte ging ein Teil des Schriftnachlasses ihres Vaters, Prof. Dr. Eduard Naegeli, an das Universitätsarchiv der HSG über. Der übernommene Nachlassbestand umfasst 131 Archivalien, schwerpunktmässig zum Vortragszyklus «Die neue Weltschau», zur Kunstintegration an der HSG sowie zur Strafreform. Nicht nur durch die beachtliche Zahl von Briefen herausragender Wissenschaftler und Künstler (z.B. Max Brod, Werner Heisenberg, Alberto Giacometti, Joan Mirò, Henry Moore, Alexander Calder, Hans Arp, Christo und Gerhard Richter) ist der Nachlass sehr bedeutend. Er macht es auch möglich, wichtige Kapitel der HSG-Geschichte völlig neu zu erforschen und möglicherweise hier und da zu korrigieren.

Rektor Thomas Bieger und Verwaltungsdirektor Markus Brönnimann nutzten die Gelegenheit, Frau Walz und Frau Witte im Namen der Universität persönlich zu danken. Interessierte können die Dokumente nach vorheriger terminlicher Absprache im Universitätsarchiv einsehen.

Vortragsreihe mit angesehenen Wissenschaftlern

Naegeli (1906-1977) zählt zu den herausragendsten Professoren in der Universitätsgeschichte: Seit 1941 Privatdozent, ab 1944 als Extraordinarius und 1948 bis zu seinem Tod 1977 als Ordinarius für Handels- und Obligationenrecht (einschliesslich Kartell-, Wertpapier-, Wechsel- und Bank- sowie Arbeitsrecht), hat der Jurist über Jahrzehnte an der Hochschule gelehrt. Anfang der 1960er-Jahre engagierte er sich beharrlich und erfolgreich für die Kunstintegration in den Neubau der Hochschulanlagen auf dem Rosenberg. Internationale Beachtung fand auch der von ihm unter Mitarbeit von Professorenkollegen der Hochschule und dem Philosophen Jean Gebser organisierte Vortragszyklus «Die neue Weltschau» (1950-1952), an dem angesehene Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen (u.a. Werner von Heisenberg, Arthur March, Max Bense und Max Brod) teilnahmen.

Engagement für die Kunst

Kulturell und künstlerisch sehr interessiert, hat sich Naegeli auch ausserhalb der Hochschule sehr engagiert: 1954-1970 war er Präsident des Kunstvereins St.Gallen und von 1965 bis zu seinem Tod 1977 Präsident des Schweizerischen Kunstvereins. In den 1950er-Jahren gründete er die Vereinigung «Neue Musik St.Gallen», die er auch leitete, und er engagierte sich auch über Jahre im örtlichen Cineclub als Programmleiter.

Internationale Beachtung fand sein Engagement hinsichtlich einer Strafreform: Bereits seit den beginnenden 1960er-Jahren in diesem Bereich wissenschaftlich tätig, gründete er im Herbst 1969 an der Hochschule eine sehr erfolgreiche «Arbeitsgruppe für Strafreform», deren Leiter er wurde. Als gefragter Fachmann nahm Naegeli an zahlreichen Tagungen und Diskursen im In- und Ausland teil. 1976 wurde aus der Arbeitsgruppe heraus der Verein «Zentrum für Rehabilitationsplanung» gegründet.

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