Campus - 17.03.2025 - 14:15
«Wir wollen Begegnungen zwischen Studierenden verschiedener Länder fördern. Und wir geben HSG-Studierenden die Möglichkeit, sich ein internationales Netzwerk aufzubauen», sagt die 20-jährige HSG-Studentin Zoé Eberle. Sie ist Präsidentin des Ressort International, einer Initiative von HSG-Studierenden.
Das Ressort International organisiert jedes Jahr Austauschreisen nach Europa, Asien, Lateinamerika und weitere Weltregionen: Dabei besuchen jeweils 20 HSG-Studierende ein Land und werden dort von 20 einheimischen Studierenden während zehn Tagen begleitet. Wenig später reisen diese Studierende dann in die Schweiz, wo die HSG-Studierenden Gastgeber sind.
Diese «Exchange Tours», wie sie offiziell heissen, seien aber keine Ferien, sagt Eberle: «Die HSG-Studierenden müssen sich dafür bewerben. Das Programm ist ziemlich dicht und reicht vom Besuch von Sehenswürdigkeiten und kulturellen Anlässen über Workshops bis hin zu Führungen bei Unternehmen in den jeweiligen Ländern», sagt sie.
Das Ressort International wurde 1981 von der Studentenschaft der HSG gegründet und ermöglicht jährlich rund 100 HSG-Studierenden diese Kurzaustausche. Die Initiative trägt damit zur hohen internationalen Mobilität der HSG-Studierenden bei: Laut einer 2023 veröffentlichten Studie von Movetia, der nationalen Agentur für Austausch und Mobilität, machen 52,6 Prozent der HSG-Studierenden internationale Studien- oder Praktikumserfahrungen. Die HSG ist damit unter den Schweizer Hochschulen jene, deren Studierende international am mobilsten sind.
Die rund 40 Studierenden im «Ressort International» arbeiten ehrenamtlich. Und dank der Zusammenarbeit mit Sponsoren finanzieren und führen sie ihre Initiative komplett eigenverantwortlich. Die Sponsoren decken einen Teil der Kosten der Austausche und der Reisen in der Schweiz. «Alle von uns engagieren sich zudem, um die Kosten tief zu halten. Studierende, die in der Schweiz zu Gast sind, können beispielsweise bei HSG-Studierenden übernachten», sagt die Marketingverantwortliche Aylina Kaiser (24). Während Reisen durch die Schweiz übernachten die Gruppen in Lagerhäusern wie sie aus Pfadi- oder Skilagern bekannt sind.
Zwar arbeiten die Studierenden des Ressort International mit den offiziellen Student Mobility Services der HSG zusammen, doch auch die Kontakte zu ausländischen Universitäten etablieren sie oft selbständig. «Wir haben mittlerweile ein gutes Netzwerk zu verschiedenen Universitäten. Doch es braucht intensive Anstrengungen, um immer wieder neue Universitäten und Länder für das Programm zu gewinnen», sagt Präsidentin Eberle. In den letzten Jahren waren die HSG-Studierenden beispielsweise in Tokio, Istanbul, Kapstadt, Peking, Montreal, München Paris, Talinn und Bogota.
Jede der Touren in eine Weltregion hat jeweils einen Projektleitenden, der ein Team von drei Studierenden führt. «Die Studierenden mit Leitungsfunktionen investieren mehrere hundert Stunden an freiwilliger Arbeit pro Jahr», sagt Eberle. Sie würden dabei viel dazulernen in Bereichen wie Projektmanagement, Stressresistenz und interkultureller Kommunikation.
Das Ressort International kümmert sich neben den eigenen Austauschen auch um offizielle Austauschstudierende. Rund 700 pro Jahr verbringen ein Semester an der HSG. Sie alle haben die Möglichkeit, einen sogenannten Buddy zu erhalten: Das sind HSG-Studierende, die den Gaststudierenden bei organisatorischen Fragen helfen und sie auch in die HSG-Community und ins St.Galler Stadtleben einführen. Dazu organisiert das Ressort International mehrere kulturelle Anlässe, Partys und weitere Aktivitäten für die Gaststudierenden.
Rund 200 HSG-Studierende sind «Buddies» und helfen so den ausländischen Studierenden, möglichst gut an der HSG und in St.Gallen anzukommen. «Die HSG-Studierenden haben dadurch Gelegenheit, internationale Studierende kennenzulernen. Und die Dankbarkeit der Gaststudierenden ist jeweils riesig», sagt Präsidentin Eberle.
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