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Campus - 28.11.2024 - 09:43 

HSG-Studierende lehren freiwillig Englisch in Schwellenländern

Zwei Mal jährlich lehren rund 20 HSG-Studierende Schulkindern in Brasilien, Ghana, Thailand, der Mongolei und Zambia Englisch. Das macht PIECES möglich, eine Initiative, die HSG-Studierende in Freiwilligenarbeit betreiben.

«Die meisten Studierenden an der HSG hatten einen problemlosen Zugang zu Bildung. Wir sind darum privilegiert und wollen Menschen helfen, bei denen das nicht der Fall ist», sagt Mayumi Cardoso Hara. Sie ist gemeinsam mit Nicolas Wyss Co-Präsidentin von PIECES. Der studentische Verein an der HSG organisiert und finanziert Lehraufenthalte von HSG-Studierenden in Schwellenländern.

Die Studierenden unterrichten dort jeweils während der Semesterpausen im Winter und im Sommer während vier Wochen Englisch für Schulkinder im Alter von sechs bis 14 Jahren. Pro Einsatz sind weltweit rund 20 Studierende unterwegs.

Ihre Einsätze leisten die Studierenden freiwillig. «Sie lernen dabei viel über andere Kulturen. Und sie leben oft in sehr einfachen Verhältnissen und abgeschiedenen Gegenden», sagt Wyss. «Unsere Freiwilligen verlassen ihre Komfortzone. Dafür lernen sie etwas fürs Leben und haben mit ihrem Engagement grosse Wirkung in den jeweiligen Gemeinschaften», so Wyss. Aktuell unterhält PIECES, das 2010 gegründet wurde, Projekte in São Paulo (Brasilien), Adaklu Waya (Ghana), Altai (Mongolei), Livingstone (Zambia) sowie Nong Chang (Thailand).

Viel Wirkung an den Schulen

PIECES finanziert den Freiwilligen in den Ländern Verpflegung und Unterkunft, die Flugreise zahlen diese selbst. Sein ganzes Budget wirbt PIECES mit Events an der Universität während der Semester ein – beispielsweise einem Volleyballtournier oder Cocktailabenden. 

«Wir suchen uns gezielt Schulen aus, an denen der Einsatz unserer Lehrpersonen die grösstmögliche Wirkung hat», sagt Nicolas Wyss. Zwar hätten die Schulen teils Lehrpersonen für Englisch, diese haben aber nicht die Kapazität, um den Bedarf der Schule zu decken. An anderen Schulen gibt es gar keine Lehrpersonen für Englisch. «Unsere Freiwilligen sind vier Wochen vor Ort und geben den Schulkindern in dieser Zeit einen Intensivkurs in Englisch», sagt Cardoso Hara. 

«Herausforderung und Bereicherung»

PIECES ist offen für alle HSG-Studierenden. Diese müssen sich bewerben. Wer ausgewählt ist, erhält vor seiner Abreise ein mehrtägiges Training durch das «Education Department» von PIECES. «Wir möchten uns laufend verbessern. Alle Freiwilligen schreiben bei ihrer Rückkehr einen Bericht über ihren Aufenthalt. Wir lesen diese Berichte genau und schauen, ob wir etwas verbessern können für die Freiwilligen», sagt Wyss. 

PIECES suche sich Orte aus, an denen grundsätzlich politisch stabile Verhältnisse herrschen. «Aber eben: Die Gemeinschaften, in denen die Studierenden leben und arbeiten, sind teils sehr arm. Jeder Ort hat seine eigenen Herausforderungen.» 

So seien die Projekte in Thailand und der Mongolei in sehr abgelegenen Gegenden, jenes in Brasilien hingegen in einer dicht besiedelten Favela. «Und in Ghana beschulten unsere Freiwilligen teils Klassen von bis zu 40 Kindern.» Ein PIECES-Einsatz sei herausfordernd aber auch bereichernd für die HSG-Studierenden.

Viel freiwillige Arbeit investiert

PIECES will langsam wachsen – derzeit ist die Einrichtung eines neuen Projektstandortes geplant. «Uns ist wichtig, dass die Qualität stimmt und das Projekt durch unser Budget finanziert ist», sagt Cardoso Hara. Auch sie und die restlichen Vereinsmitglieder leisten viel für die Organisation der Lehraufenthalte: Jedes Vorstandsmitglied investiert pro Semester weit über 100 freiwillige Arbeitsstunden.

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