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Forschung - 15.06.2012 - 00:00 

Mit Hightech gegen Übergewicht

Rund 20 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in der Schweiz könnten bis 2022 an Übergewicht leiden. Präventionsmassnahmen fruchten nur, wenn Ärzte und Betroffene gut zusammenarbeiten. Moderne Technologien sollen dabei helfen.

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19. Juni 2012. Immer mehr Kinder und Jugendliche sind übergewichtig, wie der jüngste Bericht der Weltgesundheitsorganisation zeigt. Gemäss Angaben des Bundesamts für Gesundheit ist davon auszugehen, dass im Jahr 2022 rund 20 Prozent aller Kinder und Jugendlichen zu viele Kilos auf die Waage bringen. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf das körperliche und seelische Wohlergehen der Betroffenen, sondern auch auf das Gesundheitswesen insgesamt: Folgeerkrankungen von Übergewicht im Kindesalter verursachen zusätzliche Kosten.

Präventionsprogramm erreicht nur wenige
Chefarzt Dr. Josef Laimbacher sowie Professorin Dagmar l‘Allemand vom Ostschweizer Kinderspital sind sich einig: «Um diesem Trend zu begegnen, sind Programme notwendig, die sportliche Aktivitäten im Team, gesundes Ernährungsverhalten und das Selbstwertgefühl fördern.» Nur etwa 800 der insgesamt 450`000 übergewichtigen Jugendlichen in der Schweiz haben von Haus aus die Mittel, um an solchen Programmen teilzunehmen.

Hier setzt die Idee des SNF-Forschungsprojekts an: «PathMate» soll den Versorgungsengpass durch Einsatz von Technologie auflösen. «In den kommenden drei Jahren untersuchen wir in der deutsch- und französischsprachigen Schweiz, wie die Teamarbeit von Ärzten und betroffenen Jugendlichen im Alltag optimal unterstützt werden kann», sagt Wolfgang Maass, Projektleiter und Professor am Institut für Technologiemanagement der HSG.

Technologie für gesunden Alltag
Zielgruppe von «PathMate» sind Betroffene, die bislang nicht an Programmen zur Therapie oder Vorbeugung von Übergewicht teilnehmen konnten. Der Projekterfolg wird neben subjektiven Einschätzungen wie dem psychischen Wohlbefinden auch anhand von objektiven Indikatoren wie dem Body Mass Index beurteilt. 

Beteiligt sind Experten des Ostschweizer Kinderspitals in St.Gallen sowie Professor Yves Schutz der physiologischen Abteilung der Universität Lausanne. Die technische Umsetzung leiten Dr. Florian Michahelles vom Departement für Management, Technologie und Ökonomie der ETH Zürich sowie Elgar Fleisch, der auch an der HSG als Professor für Technologiemanagement tätig ist.

Bilder: Photocase / Manun

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