Forschung - 24.08.2017 - 00:00
24. August 2017. An der Universität St.Gallen und am Kantonsspital St.Gallen sollen ab dem Herbstsemester 2020 neu 40 Studentinnen und Studenten ihre Masterausbildung in Humanmedizin absolvieren. Die nun verabschiedete Vorlage konkretisiert die Ziele des «Joint Medical Master St.Gallen» und stellt einen wichtigen Meilenstein in diesem Projekt dar. Zuvor wurden in einem Projekt verschiedene Varianten eines Medizinstudiums in St.Gallen geprüft. Daran anknüpfend hatte die Regierung Anfang November 2016 den Auftrag für das aktuelle Umsetzungsprojekt «Joint Medical Master St.Gallen» erteilt.
Hohe Anmeldezahlen
Das geplante neue Angebot basiert auf einer Kooperationsvereinbarung zwischen den Universitäten St.Gallen und Zürich in Zusammenarbeit mit dem Kantonsspital St.Gallen und dem Universitätsspital Zürich. Die beteiligten Institutionen treiben die Aufbauarbeiten intensiv voran, denn die Anmeldezahlen für den neuen Studiengang sind erfreulich hoch. Die Bachelorstudierenden des «St.Galler Tracks» nehmen ihr Studium bereits diesen Herbst an der Universität Zürich auf.
Die Regierung, die Universität und das Kantonsspital sind überzeugt, mit dem «Joint Medical Master St.Gallen» ein modernes und innovatives Angebot zu schaffen. Die Vorlage der Regierung zeigt auf, dass sich der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen in der Ostschweiz besonders stark manifestiert. Der bereits bestehende Mangel an medizinischem Fachpersonal wird sich auch demografiebedingt noch verstärken. Zudem haben umliegende Länder die Arbeitsbedingungen und Einkommen ihrer eigenen Ärzteschaft laufend verbessert, um die Abwanderung in die Schweiz zu stoppen.
Stärkung der medizinischen Versorgung in der Ostschweiz
Vor diesem Hintergrund ist das Angebot eines Masterstudienganges in Humanmedizin in St.Gallen für alle Ostschweizer Kantone ein Gewinn. Mit dem «Joint Medical Master St.Gallen» kann der Kanton St.Gallen einen attraktiven Masterstudiengang anbieten, der einen speziellen Fokus auf die Grundversorgung und die interprofessionelle Zusammenarbeit legt. Ziel ist, dass sich mehr angehende Ärztinnen und Ärzte nach dem Studium in der Region niederlassen.
In der Vorlage werden nun die notwendigen gesetzlichen Anpassungen für den «Joint Medical Master St.Gallen» beantragt und die finanziellen Auswirkungen dargestellt. Das Vorhaben bedingt eine Anpassung des Universitätsgesetzes. Diese untersteht dem obligatorischen Finanzreferendum, da die jährlich wiederkehrenden Nettomehrkosten ab dem Jahr 2024 rund 2,1 Millionen Franken betragen. Somit wird das St.Galler Stimmvolk endgültig über das Vorhaben entscheiden. Die Volksabstimmung ist für das Jahr 2018 vorgesehen.
In einem nächsten Schritt erfolgt die Zuleitung der Botschaft an den Kantonsrat. Dieser kann in der Septembersession 2017 eine vorberatende Kommission bestellen, die das Geschäft für die Novembersession 2017 vorberaten wird.
Bild: Fotolia / Witthaya
Weitere Beiträge aus der gleichen Kategorie
Entdecken Sie unsere Themenschwerpunkte