Forschung - 22.09.2023 - 11:30
Brustkrebs ist die am häufigsten diagnostizierte Krebserkrankung bei Frauen in der Schweiz. Die Diagnose trifft jährlich 6500 Frauen, 550 davon in den Kantonen St.Gallen und Graubünden. In den meisten Fällen sind über 50-Jährige betroffen. Mit dem Brustkrebsfrüherkennungsprogramm «donna» möchten Kantone dazu beitragen, dass Brustkrebs früher erkannt und somit effektiver behandelt werden kann. Frauen zwischen 50 bis 69 werden deshalb von «donna» alle zwei Jahre schriftlich zu einer freiwilligen Röntgenuntersuchung der Brust, einer sog. Mammografie, eingeladen.
Zur Evaluation der Daten aus den Jahren 2010 bis 2019 in den Kantonen St.Gallen und Graubünden hat die Krebsliga Ostschweiz die School of Medicine (MED-HSG) beigezogen. Ausgewertet wurden Daten aus dem Krebsregister Ostschweiz und dem «donna» Programm, welche insgesamt über 2700 Brustkrebsfälle dokumentieren. Hauptziel der Kooperation: die Qualitätssicherung und -verbesserung des «donna»-Programms.
Früherkennungsprogramme können Krebserkrankungen in einem frühen Stadium identifizieren. Ein Qualitätskriterium effektiver Früherkennungsprogramme ist ausserdem das Minimieren sog. «Intervallkarzinome». Diese treten zwischen zwei Screening-Untersuchungen auf. Wird also eine erste Untersuchung als unauffällig erklärt, innerhalb von 24 Monaten nach dem Screening aber Brustkrebs diagnostiziert, handelt es sich um ein Intervallkarzinom.
Zu betonen sind insbesondere die folgenden Erkenntnisse:
«Früherkennung von Krebs ist nicht nur für die einzelne Frau von Vorteil, sondern verhindert die Behandlung von schweren Krankheitsverläufen und spart somit auch Ressourcen in unserem Gesundheitssystem», sagt Prof. Dr. Alexander Geissler, Professor für Management im Gesundheitswesen an der School of Medicine. Die genannten Ergebnisse seien erst der Anfang, denn das Kooperationsprojekt läuft weiter.
Das Forschungsteam der School of Medicine wird in Zusammenarbeit mit Expert:innen des «donna»-Programms und dem Krebsregister in den nächsten Schritten folgende Ansätze weiter vorantreiben:
Die Kooperationspartner empfehlen die Teilnahme an Brustkrebsfrüherkennungsprogrammen wie «donna» und bekräftigen mit dem Ergebnis frühere Studien ausserhalb der Schweiz. Um es in den Worten von Dr. med. Rudolf Morant, Präsident der Krebsliga Ostschweiz, auszudrücken: «Mach mit und nimm die Freundin mit, Du rettest damit vielleicht ihr Leben.»
Bild: Adobe Stock / Valerii Apetroaiei
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