close

Forschung - 19.09.2024 - 09:00 

Swiss Manufacturing Survey 2024: Der Glaube der Industrie an den Produktionsstandort Schweiz ist ungebrochen

Trotz geopolitischer Unsicherheiten und steigender Produktionskosten bleibt die Schweizer Fertigungsindustrie fest davon überzeugt, dass der Standort Schweiz eine erfolgreiche Zukunft hat. Dies zeigt die jüngste Ausgabe des «Swiss Manufacturing Survey».

Die Umfrage unter 339 Unternehmen aus den unterschiedlichen Branchen der Schweiz hat das Institut für Technologiemanagement (ITEM-HSG) der Universität St.Gallen durchgeführt.

Kostensteigerungen und globale Risiken setzen Unternehmen unter Druck

Die Studie zeigt, wie sich die Unternehmen auf die kommenden Jahre vorbereiten und welche Strategien sie verfolgen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Gemäss der Befragung stehen viele Schweizer Unternehmen vor enormen Herausforderungen: Fast die Hälfte (47%) der befragten Unternehmen berichtet von einer Verschlechterung ihrer Leistung im Bereich der Produktionskosten im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung belastet die Gewinnmargen und stellt viele Unternehmen vor wirtschaftliche Herausforderungen.

Die finanziellen Belastungen sind nicht die einzige Sorge: Auch die Globalisierung der Lieferketten wird zunehmend als Risiko betrachtet. Geopolitische Spannungen und die Nachwirkungen der Covid-19-Pandemie haben die Verwundbarkeit globaler Lieferketten deutlich gemacht. 73% der Unternehmen gehen davon aus, dass geopolitische Unsicherheiten ihre Geschäftstätigkeit in den nächsten fünf Jahren weiterhin stark beeinflussen werden. Diese Risiken zwingen die Unternehmen, ihre Lieferkettenstrategien zu überdenken und anzupassen.

Stärkere lokale Beschaffung als Strategie gegen unsichere Lieferketten

Als Reaktion auf die Risiken globaler Lieferketten setzen 58% der Unternehmen auf eine verstärkte Zusammenarbeit mit ihren Lieferanten. Zudem wird bereits die Hälfte des Beschaffungsvolumens der Materialien und Produkte von Schweizer Lieferanten bezogen. Diese Strategie dient dazu, die Abhängigkeit von globalen Märkten zu verringern, die Resilienz zu erhöhen und gleichzeitig die ökologische Nachhaltigkeit zu fördern.

Innovation als Treiber für Wachstum

Die Innovationskraft der Schweizer Industrie ist ungebrochen. 2023 erzielten die Unternehmen 22% ihres Umsatzes mit neuen Produkten und Dienstleistungen. Diese Fähigkeit zur kontinuierlichen Innovation ist ein wichtiger Vorteil, der es der Schweizer Industrie ermöglicht, sich in einem zunehmend volatilen und unsicheren globalen Markt zu behaupten und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Optimismus trotz Herausforderungen

Die Ergebnisse des diesjährigen Swiss Manufacturing Surveys zeigen, dass die Schweizer Unternehmen trotz aller Herausforderungen optimistisch in die Zukunft blicken. Sowohl in der Schweiz als auch global entwickelten sich die Fertigungskapazitäten im Jahr 2023 positiv. So haben 42% der Betriebe im letzten Jahre ihre Produktionskapazitäten in der Schweiz erweitert. Und auch in den nächsten drei Jahren erwarten die Unternehmen weiteres Wachstum.

339 Unternehmen befragt

Der Swiss Manufacturing Survey ist eine Umfrage unter dem produzierenden Gewerbe der Schweiz und wird vom Institut für Technologiemanagement (ITEM-HSG) seit 2017 jährlich durchgeführt. Dieses Jahr nahmen 339 Unternehmen aus 21 Branchen teil, davon sind 258 KMU und 81 Grossunternehmen mit mehr als 249 Mitarbeitenden.

Der vollständige Bericht des «Swiss Manufacturing Survey 2024» bietet weitere Einblicke in die Herausforderungen und Trends der Schweizer Industrie und steht hier zum Download bereit.


Bild: Adobe Stock / tunedin

Entdecken Sie unsere Themenschwerpunkte

north