Forschung - 11.01.2022 - 00:00
11. Januar 2022. Das Forschungsprojekt von Anna Elsner beschäftigt sich mit der Sterbehilfe. Ziel ist es, die Rolle von Texten und Filmen in Gesetzgebungsprozessen zu analysieren und zu zeigen, wie diese gesellschaftliche Veränderungsprozesse im Bezug auf das Sterben in Gang setzen. Der Fokus auf Interaktionen zwischen Recht, Medizin und zeitgenössische Kultur wird bisher disparate Forschungslinien zum assistierten Sterben zu einem umfassenden und innovativen Forschungsfeld in den Medical Humanities zusammenführen. Es könnte zeigen, dass kulturelle Produktion mehr ist als Ästhetik, sondern durch Thematisierung existentieller Fragen wesentliche gesellschaftliche und im Ergebnis rechtlich Veränderungen bewirken kann.
Beitrag zu gesellschaftlichen Debatten über die Sterbehilfe
«Mein Team und ich wollen die Rolle von Texten und Filmen in Gesetzgebungsprozessen im Bezug auf das assistierte Sterben erforschen.», sagt Professorin Elsner. «Das Projekt, das sich auf mehrere Sprachregionen und Kulturen sowie fünf unterschiedliche Rechtssysteme konzentriert, soll damit einen differenzierten Beitrag zu gesellschaftlichen Debatten über die Sterbehilfe ermöglichen. Es freut mich ausserordentlich, dass ich dabei auf einen ERC Starting Grant zählen darf. Diese Finanzierung erlaubt es mir, dieses Forschungsprojekt umfassend umzusetzen.»
Anna Elsner ist seit September 2020 Assistenzprofessorin für Französische Literatur und Kultur an der School of Humanities and Social Sciences (SHSS-HSG) der Universität St.Gallen. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der französischen Literatur und Philosophie des 20./21. Jahrhunderts und in den Medical Humanities – Literatur und Medizin, Film- und Medienwissenschaft sowie Philosophie der Medizin und Medizinethik. Vor ihrer Berufung an die HSG forschte und lehrte Anna Elsner an den Universitäten Oxford und Zürich sowie am King’s College in London. Sie erhielt ihr PhD 2011 von der Universität Cambridge.
ERC Starting Grants
ERC Starting Grants gehören zu den renommiertesten und kompetitivsten Forschungsförderungen weltweit. Die eingereichten Forschungsprojekte durchlaufen internationale Peer Reviews, wobei sich sowohl das Projekt als auch die Hauptforschende als vortrefflich erweisen müssen, um die hart umkämpfte Unterstützung durch einen ERC Starting Grant zu erhalten. Mit 24% mehr Anträgen war der Wettbewerb um die Starting Grants in dieser Runde besonders gross: weniger als 10% der eingereichten Projekte können gefördert werden.
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