Öffentliche Vorlesungen
Die Antrittsvorlesung von Oliver Vahrenholt de Lucena beschäftigt sich mit der Frage, ob das Kartellrecht «nur» den Wettbewerb schützen soll oder nicht auch andere Gemeinwohlziele fördern muss. So wird mitunter ein Wettbewerbsrecht gefordert, das Fair Trade, das Tierwohl, die Umwelt und auch noch die Demokratie im Blick haben soll. Dabei wird oft suggeriert, das Kartellrecht stehe diesen Dingen im Weg. Ist das wirklich so? Es wird gezeigt, welche Spielräume bereits existieren und diskutiert, welche Abwägungen das Kartellrecht treffen kann und welche nicht. Zur Illustration werden Beispiele aus der Praxis herangezogen – und es wird erklärt, welche Rolle das ‚Chicken of the Future‘ dabei spielt.
Oliver Vahrenholt de Lucena promovierte, nach Abschluss seines Studiums der Rechts- mit Wirtschaftswissenschaften an der Universität St.Gallen, an der Humboldt-Universität zu Berlin im Kartellrecht – mit einem Forschungsaufenthalt in Berkeley. Er ist in der Schweiz und in Deutschland als Rechtsanwalt zugelassen und war jahrelang in einer grossen europäischen Anwaltskanzlei tätig. Er habilitierte im Bereich der Finanzregulierung und war hierfür u.a. Visiting Scholar am Insper in São Paulo. 2023 wurde er an der HSG zum Privatdozenten für Wirtschaftsrecht mit besonderer Berücksichtigung des Kartell- und Finanzmarktrechts ernannt.