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Forschung

Unser Forschungsansatz ist multidisziplinär. Er baut auf Anthropologie, Recht, politische Ökonomie und Soziologie. Er ist außerdem ethnographisch und empirisch fundiert sowie dekolonial und öffentlich engagiert.  Uns ist wichtig, nicht nur wissenschaftliche Exzellenz, sondern auch radikales Wissen zu schaffen, das zum Abbau von sozialen und politischen Machtstrukturen beiträgt.

 

Prof. Dr. Insa Koch ist Inhaberin des Lehrstuhls für Britische Kulturen an der SHSS, Universität Sankt Gallen, und Gastprofessorin für Recht und Anthropologie an der London School of Economics (LSE). Sie wurde an der LSE und der University of Oxford sowohl als Anthropologin als auch als Juristin ausgebildet und hat in führenden Zeitschriften der Soziologie, des Rechts und der Anthropologie zu Fragen des Staates, der Demokratiekrise und zu Fragen von sozialen Ungleichheiten in Großbritannien veröffentlicht. Ihre Monografie Personalizing the State (OUP, Oxford) ist eine ethnografische Studie über die Beziehungen zwischen Staat und Bürgern im neoliberalen Grossbritannien. Derzeit arbeitet sie an ihrer zweiten Monografie, Making Slaves and their Masters. Hierbei handelt es sich um eine ethnografische Darstellung der "modernen Sklaverei" vor dem Hintergrund von Großbritanniens Hinterlassenschaft von Empire und der transatlantischen Sklaverei. Eine vollständige Liste von Insa Kochs Veröffentlichungen finden Sie auf ihrer Seite.


Selena Gray ist Doktorandin an der Abteilung für Soziologie der London School of Economics (LSE). Sie schließt derzeit ihre Doktorarbeit ab, die sich mit der sexuellen Ausbeutung von Kindern (Child Sexual Exploitation - CSE) beschäftigt. Zu ihren Forschungsinteressen gehören: feministische Theorie, Gender und Girls Studies, Konsumkultur und CSE.


Dr. Thomas Herzmark ist Anthropologe und arbeitet an der Schnittstelle von Wirtschafts-, Politik- und Rechtsanthropologie mit dem regionalen Schwerpunkt auf Südasien und dem Grossbritannien. Er studierte Anthropologie an der SOAS und an der Universität Hyderabad, bevor er an der LSE promovierte.     In seiner Doktorarbeit befasste er sich mit der Familiendynamik einer Adivasi-Gemeinschaft in Südindien und untersuchte, wie die staatliche Wohlfahrt, der Übergang zur Existenzsicherung und die kulturelle Objektivierung zusammenhängen. Gegenwärtig unterrichtet er an der Brunel University London und entwickelt Lehrmittel für eine engagierte Ethnografie des zeitgenössischen Großbritannien. Außerdem arbeitet er an Veröffentlichungen über positive Maßnahmen, die Politik der Anerkennung und die Entkolonialisierung des kulturellen Erbes der Adivasi.


Prof. Dr. Rita Kesselring ist Ethnologin und Assoziierte Professorin in Urban Studies an der SHSS der Universität St. Gallen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind globale Interdependenzen und die Möglichkeiten zivilgesellschaftlichen Handelns mit einem regionalen Fokus auf das südliche Afrika (vor allem Sambia und Südafrika) und die Schweiz. Ihre Monografie Bodies of Truth (SUP, 2017) untersucht die langfristigen Auswirkungen der Apartheidgewalt auf ältere Frauen und die rechtlichen Schritte, die Apartheidopfer vor US-Gerichten gegen multinationale Unternehmen wegen Beihilfe zur Apartheid unternommen haben. Ihr aktuelles Buchprojekt befasst sich mit der Stadtentwicklung in neuen Bergbaustädten in Sambia und dem Schweizer Rohstoffhandelszentrum. Kesselring leitet auch ein Projekt über internationale Adoptionen aus Indien und Sri Lanka in der Schweiz (insbesondere in den Kantonen Thurgau und Zürich) zwischen 1973 und 2002.


Dr Martha McCurdy ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Britische Kulturen. Sie promovierte in der Soziologie an der London School of Economics (LSE). Ihre Doktorabeit befasst sich mit den (un)sichtbaren Diskursen und Todesfällen im britischen Einwanderungssystem. Neben ihrer ethnografischen Forschung hat sie auch umfangreiche Untersuchungen zur Digitalisierung des britischen Justizsystems durchgeführt. Derzeit erforscht sie die Schnittpunkte zwischen moderner Sklaverei und Einwanderung.


Dr Antje Scharenberg ist Postdoktorandin und beschäftigt sich mit transnationeln sozialen Bewegungen, in Europa und Großbritannien. In ihrer vom ESRC finanzierten ethnografischen Promotionsforschung am Goldsmiths (University of London) untersuchte sie die Frage der grenzüberschreitenden Handlungsfähigkeit in europäischen Aktivistennetzwerken in Zeiten des Brexit. In ihrer derzeitigen Position als International Postdoctoral Fellow an der Universität St. Gallen untersucht Antje Scharenberg den Ozeanaktivismus und was es bedeutet, politisch auf dem internationalen Territorium des Meeres zu agieren.  Ihr Fokus liegt auf der zivilen Seenotrettung im Mittelmeer und dem Umweltaktivismus im europäischen Atlantik. Seit 2020 untersucht sie im Rahmen von The Human Error Project auch den zivilgesellschaftlichen Widerstand gegen algorithmische Entscheidungsfindung in Europa.

 

 

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