Veranstaltungen - 04.09.2024 - 09:00
Das Programmheft des Herbstsemesters 2024 gibt einen Überblick, in welche Themen die Besucher:innen von September bis Januar auf dem Campus und in der Stadt eintauchen können.
Informationen sind heute jederzeit und überall verfügbar. Während die Wissensexplosion enorme Chancen für Innovation und globalen Austausch bietet, birgt sie auch Gefahren wie Informationsüberflutung und den Verlust von Informationsqualität. Hinzu kommt, dass Wissen heute schneller veraltet. Dieses Spannungsfeld wird in den Vorlesungen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet.
Um die Wissensexplosion durch technische Innovationen geht es zum Beispiel in der Vorlesungsreihe «Eine Erde, viele Welten: Geographische Entdeckungen im 21. Jahrhundert». Sie gibt Einblick in die moderne Satellitentechnologie und nimmt das Publikum mit auf eine Reise durch das Weltall.
Auch in der Wirtschaft gewinnt die datenbasierte Forschung an Bedeutung. Die Vorlesung «Scientific Management» zeigt dies am Beispiel der Einbindung von kognitiven Neurowissenschaften und künstlicher Intelligenz in die Strategiearbeit von Unternehmen.
Dass neues Wissen und Fortschritt auch oft mit Brüchen einhergehen, zeigt die Vorlesungsreihe «Unruhige Zeiten». Darin beleuchten verschiedene Referent:innen das 16. und 17. Jahrhundert als fragile Zeit der Auseinandersetzungen um den «richtigen» Glauben. Der 30-jährige Konfessionskrieg in Deutschland (1618-1648) zeigt, wie fragil eine bis dahin sicher und vertraut wirkende Welt tatsächlich war.
Die Vorlesung der Modesoziologin Monika Kritzmöller über «Ideen vom Sammeln, Verehren und Entsorgen» bringt einen weiteren Aspekt des Themas ins Spiel. Wissen ist immer standpunktbezogen und in Epochen verortet. Warum sammeln wir Kunst und Erinnerungsstücke – oder entsorgen, was uns an unliebsame Epochen erinnert? Weshalb hat die Schreibmaschine des Grossvaters «Behaltens-Wert» für manche Menschen, für andere ist sie bloss wertloser Plunder? Mit diesen Fragen und vielen anschaulichen Beispielen setzt sich die Vorlesung auseinander.
Spannungsfelder lassen sich auch im aktuellen Weltgeschehen beobachten. Unsere Vorlesungen nehmen Bezug darauf: So zum Beispiel die Vorträge mit dem Titel «Presidential Lunch: Die USA vor den Wahlen». Gemeinsam mit Gästen analysiert die renommierte Amerika-Expertin der Universität St.Gallen, Claudia Franziska Brühwiler, im Vorfeld der Präsidentschaftswahl die verschiedenen Visionen für die Zukunft Amerikas – und deren mögliche Folgen für Europa.
Weitere Vorlesungen blicken nach China im Spannungsfeld zwischen Kultur, Diktatur und Zensur, auf die Türkei als geostrategischen Schlüsselstaat zwischen Europa und dem Orient, sowie auf die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen und ihre Verteidigungs-, Aussen- und Bildungspolitik an der Schnittstelle zwischen Ost und West.
Besucherinnen und Besucher des Öffentlichen Programms erleben in den Vorlesungen jene Fächervielfalt, welche auch die Lehre und Forschung an der HSG prägen. Die Themen reichen von Wirtschaft, Recht, Politik und Informatik über Sprache, Literatur, Geschichte, Kunst, Musik bis hin zu Psychologie, Gesellschaft und Theologie. Dabei geht es schwerpunktmässig auch immer wieder auch um die Stadt und Region St.Gallen. Auch St.Gallen selbst hat eine vielschichtige Transformation durchlaufen: Von der Klosterstadt über die Industriemetropole zur regionalen Drehscheibe. Passend zum Schwerpunktthema, im Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation, hat der Fotograf Hannes Thalmann zur Illustration des aktuellen Programmhefts in einer Ortsbegehung prägnante Impessionen festgehalten. Darunter Bilder des Tröckneturms, ein ehemaliges Fabrikgebäude aus der Blütezeit der Ostschweizer Textilindustrie im Quartier Lachen. Weiterhin zeigen die Bilder den Broderbrunnen von 1896, der an die erstmalige Versorgung der Stadt mit Bodensee-Wasser erinnert. Oder die Davidstrasse am Rande der St.Galler Altstadt mit historischen Lagerhäusern, die heute Kunstsammlungen und Cafés beherbergen.
Zum festen Bestandteil des Campusleben und des öffentlichen Vorlesungsprogramms ist mittlerweile auch die Kinder-Uni geworden. Vor genau 20 Jahren startete die HSG als erste Schweizer Universität mit dem Programm für Schülerinnen und Schüler der 3. bis 6. Klasse. Auch in diesem Jahr stehen für unsere jungen Besucherinnen und Besucher sowohl grosse Zukunftsthemen wie auch spannende Alltagsfragen auf dem Programm: Es geht um Klimahelden, künstliche Intelligenz, Strategien gegen Mobbing und die Frage, warum wir Dinge kaufen.
Anmeldung für die Kinderuni online unter: kinderuni.unisg.ch
Eine Anmeldung braucht es für jene öffentlichen Vorlesungen, die (nur) online stattfinden:
unisg.ch/de/news/veranstaltungen/oeffentliche-vorlesungen/
Für die Vorlesungsreihe «Presidential Lunch: Die USA vor den Wahlen» ist ebenfalls eine Anmeldung erforderlich.
Für Angehörige der Universität St.Gallen, Studierende, Dozierende wie auch Mitarbeitende, ist der Besuch kostenlos. Die erste Vorlesung einer Reihe zum «Hineinschnuppern» kann generell gratis besucht werden.
Programmhefte können über kommunikation@unisg.ch oder via +41 71 224 22 25 bestellt werden.
Weitere Beiträge aus der gleichen Kategorie
Entdecken Sie unsere Themenschwerpunkte