Forschung - 06.06.2023 - 13:30
Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS wirft eine Menge Fragen auf, mit der sich voraussichtlich auch eine Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) auseinandersetzen wird. Bereits im März hatte der Bundesrat mitgeteilt, dass er eine gründliche Aufarbeitung der Ereignisse und eine umfassende Evaluierung des Too-big-to-fail-Regelwerks (TBTF) machen wird. Dies auch unter Einbezug von externen Gutachten. Mit einer Einschätzung dazu hat das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) Prof. Dr. Manuel Ammann vom Schweizerisches Institut für Banken und Finanzen beauftragt. Das SIF hat das entsprechende Gutachten gestern publiziert.
Im Gutachten kommen Manuel Ammann und seine Co-Autoren zu folgenden Schlüssen: Die bestehende Regulierung reicht nicht aus, um das von TBTF-Banken ausgehende finanzielle Risiko für die Allgemeinheit wirksam zu beschränken. Die Resilienz systemrelevanter Banken muss erstens durch eine höhere Eigenmittelausstattung und zweitens durch einen verbesserten Zugang zu Nationalbank-Liquidität gestärkt werden. Drittens müssen praktikable Vorkehrungen getroffen werden für den Fall, dass eine TBTF-Bank trotzdem in Schwierigkeiten gerät und eine Abwicklung der Bank mit Bail-in der Gläubiger aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen vermieden werden soll. Hierzu wird vorgeschlagen, das bestehende Instrumentarium mit der Möglichkeit einer vorübergehenden Verstaatlichung einer TBTF-Bank zur Wiederherstellung des systemischen Vertrauens zu ergänzen.
Das Gutachten steht hier zum Download bereit.
Bild: Adobe Stock / Michael Derrer Fuchs
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