Öffentliche Vorlesungen
Datum Di. 04.11.2025 | Uhrzeit 18:15 - 19:45 Uhr | ReferentIn Dr. phil. Hans-Georg Hofmann |
Ort Universität St.Gallen, Raum A 01-U123 | Kosten Semesterpass für 20 Franken | Kalender |
Theodor W. Adorno hat einmal über Ravel den Satz geschrieben: «Er überschaut die Formenwelten, in die er selbst gebannt ist, wie Glas, aber er durchstösst nicht die Scheiben, sondern richtet sich ein, raffiniert wie ein Gefangener.» Dem Leben und Werk von Ravel haftet eine Aura des Mysteriösen an.
Ähnlich wie bei Sergej Prokofiev hat seine Musiksprache etwas unverwechselbar Unmittelbares.
Seinen Bolero kennt jedes Kind, auch wenn er selbst enttäuscht war, dass ausgerechnet dieses Werk seine erfolgreichste Komposition werden sollte. Geboren wurde Ravel am 7. März 1875 in Ciboure in den Basses-Pyrénées. In seinen Werken kann man das spanische, mediterrane Kolorit immer wieder entdecken.
Als Schüler von Gabriel Fauré blieben seine frühen Werke lange erfolglos, was seine Schaffenskraft allerdings nicht beeinflusste. Die Zeit von der Jahrhundertwende bis zum Ersten Weltkrieg sollte seine produktivste Zeit werden. Bis dahin hatte Ravel vorwiegend Klavierstücke und Lieder geschaffen. Ravel gehörte weniger zu den Avantgardisten, die auf Zertrümmerung der Tradition abzielten. Mit seinen Orchesterwerken La Valse, Shéhérazade, Rhapsodie espagnole), seiner Kammermusik (F-Dur-Streichquartett), Oper (L’Heure espagnole) oder Ballettmusik (Daphnis et Chloé) entwickelte er auch grössere musikalische Formen und öffnete damit die Tore in die Moderne. Über sein Privatleben ist kaum etwas bekannt. Die sechsteilige Vorlesung möchte auf der Basis aktueller Forschungsergebnisse das Rätsel um Leben und Werk neu beleuchten.
Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Universität St.Gallen, Raum A 01-U123
28.10., 4.11., 11.11., 18.11., 25.11. und 2.12.2025
Dozent | Dr. phil. Hans-Georg Hofmann, Intendant Bodensee Philharmonie, Konstanz