Öffentliche Vorlesungen
Psychologie / Psychotherapie
ADHS bei Kindern und Jugendlichen ist vielmehr als Schwierigkeiten mit der Aufmerksamkeit und Hyperaktivität. Im Alltag zeigen sich Symptome wie starkes Temperament, Stressintoleranz, Affektlabilität, Organisationsschwierigkeiten und Impulsivität. Dadurch ist die Erziehungsaufgabe bei Eltern erschwert, erfordert hohe Anpassungsleistungen für Väter und Mütter, als Einzelpersonen und als Paar, sowie für Geschwister.
Die Organisation eines normalen Familientages, sei es, um zur Schule oder Arbeit zu gehen, ein Wochenende zu gestalten oder Ferien zu machen, kann zu massiven Konflikten und Überforderung führen, weit über dem normalen Mass an Familienstress. Die AD(H)S betroffenen Kinder, Jugendlichen, Geschwister und nicht selten auch Eltern fühlen sich körperlich erschöpft, emotional ruiniert und hoffnungslos.
Die Vorlesung gibt einen Überblick über Interventionsmöglichkeiten im Familien- und Einzelsetting. Durch meistens kurze Interventionen haben Familien die Möglichkeit, ihre Bedürfnisse nach Autonomie, Zuwendung und Lust/Unlust im neutralen Rahmen der Psychotherapie-Praxis zu formulieren. Dank Ressourcenaktivierung, Empowerment und Psychoedukation (Vermittlung von Informationen über die Funktionalität der Diagnose) können Konflikte besser verstanden und gelöst werden.
Die Vorlesung kann interaktiv sein im Sinne eines fachlichen Austausches (Kasuistik, kritische Punkte) und richtet sich an Fachleute sowie Interessierte.