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Forschung - 14.02.2024 - 14:00 

HSG-Institut und die Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) gründen mit Partnern die «European Nuclear Study Group»

Das Institut für Politikwissenschaft der Universität St.Gallen (IPW-HSG), vertreten durch Prof. James W. Davis, kündigt gemeinsam mit der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) und dem Center for International Security der Hertie School die Gründung der «European Nuclear Study Group» an, die zu Fragen der nuklearen Sicherheit in Europa forscht.
Quelle: HSG Newsroom
Durch das IPW-HSG, vertreten durch James W. Davis, die Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) und das Center for International Security der Hertie School.

Angesichts der jüngsten Zunahme globaler Konflikte wird sich der neu gebildete Verbund internationaler Sicherheitsforschungszentren auf Themen der globalen nuklearen Sicherheit konzentrieren. Ziel der neuen Studiengruppe ist es, für Europa und seine transatlantischen Partner relevante Veränderungen in der nuklearen Ordnung zu identifizieren. Die Auftaktveranstaltung erfolgt im Rahmen der 60. Münchner Sicherheitskonferenz, die vom 15. bis 18. Februar 2024 stattfindet.

Auswirkungen auf Europa im Fokus 

Die «European Nuclear Study Group» (ENSG) nimmt an der Münchner Sicherheitskonferenz 2024 ihre Arbeit auf. Sie wird Wissenschaftler:innen und Praktiker:innen zusammenbringen, die sich mit den Auswirkungen der sich wandelnden nuklearen Ordnung auf Europa befassen. Im Mittelpunkt stehen die strategische Doktrin, die nukleare Modernisierung, die Rüstungskontrolle und die transatlantische Zusammenarbeit.

Europa ist gezwungen, sich den veränderten geopolitischen Realitäten zu stellen und die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Abschreckung gegen den Einsatz von Nuklearwaffen zu überprüfen und gegebenenfalls neu zu konzipieren. 

Die ENSG wird geleitet von:

  • Prof. James W. Davis, Direktor des Instituts für Politikwissenschaft der Universität St.Gallen (IPW-HSG) und Inhaber des Lehrstuhls für Internationale Politik;
  • Dr. Tobias Bunde, Direktor für Forschung und Politik der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) und Senior Researcher am Center for International Security der Hertie School; und
  • Dr. Claudia Major, Leiterin der Forschungsabteilung für Internationale Sicherheit, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin.

Die Auftaktveranstaltung während der MSC 2024 wird von Prof. James W. Davis geleitet. Er ist Politikwissenschaftler und hat sich auf transatlantische Beziehungen, internationale Politik und globale Sicherheit spezialisiert. Er erklärte, dass «mit der jüngsten Zunahme globaler Konflikte die Gefahr einer nuklearen Eskalation wieder ganz oben auf der euro-atlantischen Sicherheitsagenda steht». Er fügte hinzu, dass Russlands grossangelegter Einmarsch in der Ukraine die relativ friedliche Ära nach dem Kalten Krieg beendet habe. «Angesichts des nuklearen Säbelrasselns Russlands und der einseitigen Aussetzung von New START ist es offensichtlich, dass Europa den Status der nuklearen Abschreckung bewerten muss.»

Die Ziele der ENSG für das kommende Jahr sind:

  • Identifizieren relevanter Veränderungen in der nuklearen Bedrohungslage und deren Auswirkungen auf strategische Doktrinen, nukleare Modernisierung und die Rüstungskontrolle;
  • Einbringen europäischer Ideen und Positionen in die entstehende transatlantische Debatte über die Bewältigung der Herausforderungen des neuen nuklearen Zeitalters;
  • Förderung einer strategischen Gemeinschaft von in Europa ansässigen Wissenschaftler:innen und politischen Entscheidungsträger:innen, die sich mit Nuklearfragen befassen;
  • Erstellung von Beiträgen zu Debatten um Nuklearwaffen.

Die ENSG wird sich im Laufe des nächsten Jahres mit politischen Entscheidungsträgern und Militärexperten austauschen, um erste Ergebnisse auf der nächsten MSC (Februar 2025) zu präsentieren und später im Jahr 2025 einen Abschlussbericht vorzulegen.

Neben der Leitung der Eröffnungssitzung der ENSG wird Prof. Davis auch wieder das von der Christlich-Sozialen Union (CSU) organisierte Transatlantische Forum auf dem diesjährigen MSC leiten und die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, sowie NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg als Diskussionsteilnehmer begrüssen.

Bild: James W. Davis

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