Veranstaltungen - 13.02.2018 - 00:00
13. Februar 2018. «Das Ziel des Schreibens ist es, andere sehen zu machen», sagte bereits der polnisch-britische Schriftsteller Joseph Conrad. Je verbindlicher den Schreibenden die Darstellung ihrer Interpretation der Welt gelingt, je mehr wird diese Welt für die Lesenden wirklich und lebendig. Doch welche Rolle spielt das Unbewusste eines Schreibenden? Dieser Frage geht Federica de Cesco in ihrer öffentlichen Vorlesung nach.
Freiheit als Lebensfrage
Federica de Cesco ist sich sicher, dass sich Schreibende verstellen, sich hinter den verschiedenen Handlungsepisoden verstecken können. Denn als gewitzte Wort-Schauspieler haben sie die Fähigkeit jede Fiktion glaubhaft und lebendig darzustellen. Auch wenn sich die Schreibenden noch so bemühen, das Unbewusste in ihnen hinter den Erfindungen ihrer Fantasie zu verbergen, geben sie doch immer auch etwas von sich preis, das zwischen den Zeilen erahnt werden kann und durch Bilder konstant zum Vorschein kommt. So stellen die Schreibenden in ihren Geschichten stets einen Bezug zur eigenen Geisteswelt her. Diese Geisteswelten verändern oder erneuern sich im Laufe der Zeit, aber sie verweisen immer wieder auf ein bleibendes Grundmuster.
Auch durch die Bücher Federica de Cescos zieht sich ein solches Grundmuster: Es ist das Postulat der Freiheit. Diese Forderung nach Freiheit stellte Federica de Cesco bereits als junger Mensch in den Mittelpunkt. So wird die Freiheit als Konstante über sechs Jahrzehnte des Schreibens für Federica de Cesco zur eigentlichen Lebensfrage.
Eine der meistgelesenen Jugendbuchautorinnen im deutschen Sprachraum
Federica de Cesco wurde 1938 in der Nähe von Venedig geboren. Sie wuchs als Tochter eines italienischen Ingenieurs und einer deutschen Mutter mehrsprachig an verschiedenen Orten in Italien, Äthiopien, Deutschland und Belgien auf. Federica de Cesco absolvierte ein Sprach- und Psychologiestudium an der Universität Lüttich (Belgien) und zog 1962 in die Schweiz. Heute lebt sie in Luzern.
Mit 15 Jahren hat Federica de Cesco mit «Der rote Seidenschal» ihr erstes Jugendbuch geschrieben. Sie begeistert mit ihren Büchern nicht nur Jugendliche, sondern seit den Neunzigern zunehmend auch eine erwachsene Leserschaft. Mit über 50 veröffentlichen Jugendbüchern ist Federica de Cesco eine der meistgelesenen Jugendbuchautorinnen im deutschen Sprachraum.
Bild: Federica de Cesco, Fotolia/anyaberkut
jeweils dienstags, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum für Literatur, Postgebäude am Bahnhof St.Gallen
(Eingang Südseite, St.Leonhard-Strasse 40, 3. Stock, Lift vorhanden)
20. Februar, 27. Februar, 6. März und 13. März 2018 |
Das Öffentliche Programm bietet weitere sieben Literatur-Vorlesungen im Frühjahrssemester 2018 an:
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