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Campus - 27.05.2021 - 00:00 

Regionale Effekte der HSG: 276,5 Mio. Franken Wertschöpfung im Kanton

Die Universität St.Gallen (HSG) hat zum siebten Mal ihre regionalen Effekte ermittelt. 2019 betrug ihre Wertschöpfung für den Kanton 276,5 Millionen Schweizer Franken. Aus jedem kantonalen Steuerfranken generiert die HSG also über fünf Franken Wertschöpfung. Zusätzlich zu den positiven monetären Effekten trägt die Universität auf vielfältige Weise zur Attraktivität der Region als Wohnort und Wirtschaftsstandort bei.

27. Mai 2021. Die Studie «Regionaler Impact der Universität St.Gallen 2019» ermittelt detailliert die Effekte der Universität für den Kanton St.Gallen. Die Wertschöpfung fällt mit 276,5 Millionen Franken rund 40 Millionen höher aus als 2017. Gründe dafür sind das anhaltende Wachstum der HSG, aber auch Anpassungen bei der Messmethode. Die Erkenntnisse der Studie freuen Regierungsrat Marc Mächler, Vorsteher des Finanzdepartementes: «Die monetären Effekte sind für den Kanton St.Gallen sehr erfreulich. Es zeigt sich deutlich, dass die HSG eine eminent wichtige volkswirtschaftliche Bedeutung für die ganze Ostschweiz hat.» Ihr Budget finanziert die HSG rund zur Hälfte selbst. Dies ist mehr als bei allen anderen Schweizer Universitäten oder den Eidgenössischen Technischen Hochschulen.

Lokales Gewerbe profitiert von direkten Kaufkrafteffekten

Der Grossteil der monetären Effekte sind direkte Kaufkrafteffekte durch die Universität selbst (68,5 Mio. Franken) sowie ihre Studierenden (127,3 Mio. Franken), die im Kanton wohnen, essen, einkaufen etc. Das lokale Gewerbe profitiert also stark von der HSG und ihren Aktivitäten. Beispielsweise lassen sich 15 Prozent aller Logiernächte in der Stadt St.Gallen auf Aktivitäten der HSG zurückführen (insbesondere Weiterbildungen und Veranstaltungen). Da die Zahlen das Jahr 2019 betreffen und somit die Zeit vor Ausbruch der Pandemie, sind entsprechende Einflüsse noch nicht berücksichtigt.

Qualifizierte Arbeitskräfte für den regionalen Arbeitsmarkt

Neben monetären Effekten trägt die HSG auf vielfältige andere Weise zur Attraktivität der Region bei, wie Regierungsrat Beat Tinner, Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartementes, bestätigt: «Die Universität St.Gallen leistet einen erheblichen Beitrag an den regionalen Arbeitsmarkt, so etwa als Arbeitgeberin mit über 3000 Beschäftigten. Mittelbar sind es ihre Absolventinnen und Absolventen, die als Fachkräfte in Wirtschaft und Verwaltung stark nachgefragt sind. Auf lange Sicht ist ihr Beitrag als Forschungspartnerin für die Wirtschaft von besonderer Bedeutung, wie etwa beim Innovationspark Ost.»

Regionale Effekte der HSG

Für das Studium an der HSG kommen junge Menschen in den Kanton und stehen dem regionalen Arbeitsmarkt als qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung. Dies gilt für studienbegleitende Nebenjobs oder Praktika, vor allem aber nach Studienabschluss. Relevant ist, inwieweit die HSG durch ihr Lehrangebot regionale Bedürfnisse abdeckt und ob ihre Absolventinnen und Absolventen zum Arbeiten in der Region bleiben. Dem regionalen Bedarf entsprechend hat die HSG 2020 den Joint Medical Master in Kooperation mit der Universität Zürich und weiteren Partnern ins Leben gerufen sowie im Einklang mit der IT-Bildungsoffensive die School of Computer Science gegründet.

Gründung und Entwicklung von Unternehmen vor Ort

HSG-Absolventinnen und -Absolventen sind auf dem Arbeitsmarkt begehrt. Immer mehr gründen aber auch Start-ups, was die Universität gemeinsam mit Partnern fördert. Unternehmensgründungen sind wichtig für die Innovation und Dynamik der (regionalen) Wirtschaft. Von den 144 Start-ups, die 2019 das Label «Spin-off Universität St.Gallen» besassen, haben 28 ihren Sitz im Kanton St.Gallen. Sie alle verzeichneten 2019 einen Beschäftigungszuwachs. Schliesslich trägt die HSG mit diversen Beratungsangeboten, Forschung zu regionalen Themen und/oder mit regionalen Partnern sowie mit Veranstaltungen und Weiterbildungsangeboten zur Qualifizierung regionaler Arbeitskräfte und zur Entwicklung hier ansässiger Firmen bei.

Wichtiger Beitrag zu den kantonalen Zielen

Im Rahmen der Studie wurde erstmals ermittelt, welchen Beitrag die Universität zu den kantonalen Zielen gemäss Schwerpunktplanung 2017-2027 leistet. Dank vielfältigen Tätigkeiten unterstützt die HSG die politischen Ziele des Kantons nicht nur in naheliegenden Bereichen wie «Innovative Bildung und Forschung», sondern beispielsweise auch in Bezug auf «zukunftsfähige Infrastruktur» (z.B. HSG Learning Center, Campus Platztor, Innovationspark Ost) oder «ganzheitliche Gesundheitsförderung» (School of Medicine, Joint Medical Master). Auch Aktivitäten, die das kantonale Wissenssystem (Forschung zu regionalen Themen, Open-Access-Plattform «Alexandria», direkter Wissenstransfer zwischen Instituten, Centers und regionalen Partnern, Kinder-Uni und öffentliche Vorlesungen) oder das Image der Region stärken (Standortmarketing, weltweite Medienpräsenz), entfalten Wirkungen im Einklang mit den kantonalen Zielen. Regierungsrat Stefan Kölliker, Vorsteher des Bildungsdepartementes und Präsident des Universitätsrates, fasst zusammen: «Die Universität St.Gallen ist ein internationaler Leuchtturm ’auf dem Berg’. Aber nicht nur: Zunehmend kommt sie auch ‘ins Tal’ zur Bevölkerung. Damit bringt sie neue Fachkräfte der Spitzenklasse hervor und weckt neue Lebensgeister in Stadt und Region.»

Hintergrund der Studie

Die Erhebung zu den regionalen Effekten der HSG wurde zum sieben Mal durchgeführt. Dabei wurde die Studie erstmals methodisch dem Business School Impact Survey (BSIS) der internationalen Hochschul-Akkreditierungsorganisation EFMD angepasst. Zudem wurde der räumliche Bezugsrahmen auf den Kanton St.Gallen ausgeweitet, um der Eigentümerstruktur der HSG Rechnung zu tragen. Da die HSG den Grossteil ihrer wertschöpfenden Wirkung im Ballungsraum der Stadt St.Gallen entfaltet, welcher Gemeinden des Kantons Appenzell AR einschliesst, sind kleine Unschärfen nicht auszuschliessen. Die Region Ostschweiz sowie die internationale Bodenseeregion sind die erweiterten Wirkungsräume.

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