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Campus - 13.03.2020 - 00:00 

Sustainability Week St.Gallen

Die St.Galler Hochschulen spannen zusammen und verfolgen dabei ein konkretes Ziel – das Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu schärfen. Vom 2. bis 5. März 2020 konnten sich Teilnehmende in St.Gallen, Gossau und Rorschach inspirieren lassen und selbst Hand anlegen. Von Studentenreporter Thomas Tarantini.

13. März 2020. Nachhaltigkeit – ein Begriff der stetig an Bedeutung gewinnt. So auch in der Ostschweiz. Aus einer Zusammenarbeit des Vereins oikos St.Gallen mit der Sustainability Week Switzerland entstand die Sustainability Week St.Gallen, die vom 2. bis 5. März 2020 stattgefunden hat. Neu waren in dieser Ausgabe neben der Universität St.Gallen auch die weiteren lokalen Hochschulen Fachhochschule St.Gallen (FHSG) und die pädagogische Hochschule St.Gallen (PHSG) am Projekt beteiligt.

 

Projektleiterin Sonja Hasler erklärt: «Unser Projektteam bestand aus sieben HSG-Studierenden sowie fünf FHSG- und drei PHSG-Studierenden. Dies ist das erste Mal, dass der HSG-Verein oikos mit der FHSG und der PHSG gemeinsam einen Event gestaltet hat.» Die Idee dazu kam vom Partner Sustainability Week Switzerland, der dieses Format auch in weiteren Schweizer Städten durchführt. Ein Experiment, auf das sich oikos und Sonja, die selbst aus der Ostschweiz stammt, gerne einliessen.

Bewusstsein für Nachhaltigkeit fördern

Das Ziel der mehrtägigen Veranstaltung war klar: Die Organisatoren*innen wollten das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in Bezug zu Sport ihrer Kommilitonen*innen an allen Standorten der drei Hochschulen fördern. Als Teil der nächsten Generation sei dies besonders wichtig, zumal wir als Studierende noch länger die Gelegenheit dazu hätten, die Entwicklung der Welt mitzugestalten, verrät Sonja.

Statt reiner Parolen fokussierte das Programm der Sustainability Week St.Gallen das persönliche Verhalten. Sport stand dabei im Mittelpunkt. Die angebotenen Events verfolgten allesamt das Ziel, den Teilnehmenden verschiedene Optionen eines nachhaltigen Lebensstils aufzuzeigen. Dass die vermittelten Tipps möglichst leicht umzusetzen sind, war dabei besonders wichtig. Nach einem Kick-Off mit Badminton Spielerin Miranda Wilson zum Thema Nachhaltigkeit im Spitzensport folgten über drei Tage verteilt die Themenblöcke «Ernährung», «Sportequipment» und «Hygieneartikel».

Talks, Workshops und sportliche Aktivitäten

Der Dienstag hielt einige Themen bereit für die Teilnehmenden, so zum Beispiel nachhaltige Wertschöpfungsketten in Unternehmen. Anschliessend konnten sich die Teilnehmenden unter Anleitung von Koch Sasa Radovanovic im Kochen eines veganen Dreigängers versuchen. Ein Highlight, das auch zahlreiche nicht-vegane Interessenten anlockte. Sportbegeisterte lauschten anschliessend der Ernährungsberaterin Antonella Ammann und versuchten ihre Lieblingsrezepte nachhaltiger auszugestalten. Schlechtes Wetter und eine zu geringe Teilnehmerzahl verhinderten den abendlichen Ausklang mit dem Aktivworkshop «Plogging» – einer schwedischen Sportart, die Müllsammeln und Jogging vereint.

An Mittwoch folgten eine Key Note zum Thema nachhaltige Sportskleidung, bevor Teilnehmende sich dem Upcycling widmen konnten – der Kunst, aus Altem Neues zu machen. Mittels alter Kleidung stellten die Studierenden der drei Hochschulen «Scrunchies» (Haargummis) und Wachstücher her. Für viele eine herausfordernde und zugleich beglückende Aufgabe.

Für den Abschluss der Sustainability Week St.Gallen sorgten Anlässe im Zeichen der Hygiene. Eine Vinyasa Flow Yoga Session eröffnete den Tag. Es folgte ein Talk des amerikanischen Kosmetikhersteller Dr. Bronner’s und des veganen Paars mit gleichnamiger Marke «Ben & Anna», bekannt für ihre nachhaltigen Deos. Der Workshop zur Eigenherstellung von Kosmetikprodukten wie Zahnpasta und Gesichtscreme stellte ein weiteres Highlight dar. Über 50 Anmeldungen für 20 Plätze sprechen eine deutliche Sprache. Eine Vorführung des Films «Sustainable» beendete später die St.Galler Nachhaltigkeits-Woche.

Positives Fazit und Ideen für die Zukunft

Projektleiterin Sonja Hasler zieht ein positives Fazit: «Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Resultat! Dass einige Sachen nicht perfekt liefen gehört dazu, besonders hinsichtlich der Durchführung an allen beteiligten Hochschulen.» Das Projektteam stellte fest, dass die an der HSG sehr stark verankerte Vereinskultur viel Selbstverständnis mit sich bringt. Dies machte sich beispielsweise bei den Standaktionen bemerkbar, die andernorts für mehr Skepsis sorgten, da sie weniger zur täglichen Routine gehören. Zudem müsse Interessenten*innen das Anmeldeverfahren für die Teilevents nächstes Mal verständlicher kommuniziert werden. Daneben müssen künftig Aspekte wie die schulische Präsenzpflicht Studierender der PHSG mehr berücksichtigt werden.

Das Experiment einer hochschulübergreifenden Zusammenarbeit ist definitiv geglückt. Sonja lobt insbesondere die Kombination unterschiedlicher Perspektiven, welche das Projekt bereichert hat. Aus diesem Grund spricht sie sich für weitere gemeinsame Durchführungen aus. Wie genau die nächste Sustainability Week St.Gallen aussieht und wer Sonjas Nachfolge antritt, entscheidet sich im Mai.

Thomas Tarantini studiert Business Innovation (MBI) und im Lehrprogramm in Wirtschaftsjournalismus.

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