Forschung - 17.10.2025 - 10:00
Wüstenbildung und Bodendegradation bedrohen die Landwirtschaft, die biologische Vielfalt und die Lebensgrundlagen von vielen Menschen. Nach Angaben der Europäischen Kommission sind mehr als 25 Prozent der Böden in der EU einem hohen oder sehr hohen Risiko der Wüstenbildung ausgesetzt, wobei die Mittelmeerländer zu den am stärksten gefährdeten gehören. Mit dem Projekt NEMESIS reagiert die EU darauf mit der Einrichtung von fünf autonomen, aber miteinander verbundenen sogenannten «Living Labs» in Zypern, Frankreich, Italien, Nordafrika und Spanien.
In diesen Living Labs entwickeln Forschende, Landwirt:innen, Unternehmen und politische Entscheidungsträger:innen gemeinsam nachhaltige Lösungen. Diese umfassen technische Innovationen ebenso wie soziale und politische Strategien. Dazu gehören etwa partizipative Methoden der Bewusstseinsbildung über Bodengesundheit, Schulprojekte und lokale Experimente zum nachhaltigen Umgang mit Wasser, Pflanzen und Boden. Ebenso sollen E-Learning-Plattformen und Trainingsmaterialien für verschiedene Stakeholder erarbeitet werden sowie sogenannte «Twinning-Programme», die den Austausch zwischen Regionen fördern sollen.
Das Team um Prof. Dr. Sabine Hoidn von der SHSS-HSG leitet bei NEMESIS das Arbeitspaket «Social Innovation and Raising Awareness for Stakeholder Engagement». Dabei sollen sozialökologische Experimente, partizipative Trainingsformate und interaktive Learning Hubs erarbeitet werden. Mit ihrer Beteiligung an NEMESIS unterstreicht die Universität St. Gallen ihre Rolle als Impulsgeberin für nachhaltige Governance, transformative Bildung und soziale Innovation. Das Projekt NEMESIS wird mit 12 Millionen Euro von der Europäischen Kommission im Rahmen von Horizon Europe und vom schweizerischen Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation kofinanziert.
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