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Forschung - 03.08.2015 - 00:00 

Studie: Was bindet Mitarbeitende?

Immer mehr Unternehmen geben ihr Bestes, um ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Aber geben sie auch das Richtige für jeden? Eine Untersuchung des IFPM-HSG und der zeag GmbH zeigt, was Mitarbeitende an ihr Unternehmen bindet – aufgeschlüsselt nach Generationen X und Y sowie Frauen und Männer.

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29. Juli 2015. Das Institut für Führung und Personalmanagement der Universität St.Gallen hat im Auftrag des Zentrums für Arbeitgeberattraktivität, zeag GmbH, die Befragungsergebnisse von rund 16`300 Führungskräften und Mitarbeitenden aus 96 Unternehmen in Deutschland ausgewertet. Die Unternehmen liessen untersuchen, wie es um ihre Attraktivität aus Sicht der Mitarbeitenden steht. Bei den befragten Personen handelt es sich in etwa zu gleichen Teilen um Frauen und Männer. Davon gehören 26 % aller Befragten der Generation X und 25 % der Generation Y an. Die durchschnittliche Rücklaufquote betrug 72 %.

44 % der Unternehmen stammen aus dem Dienstleistungsbereich, 14 % aus dem produzierenden Gewerbe, 29 % aus dem Handel und 12 % aus dem Bereich Finanzen, Versicherungen und Immobilien. Von Mai bis November 2014 wurden die Unternehmen sowohl in einer Mitarbeiterbefragung, als auch in einer Befragung von Schlüsselpersonen (Personalleiter und Geschäftsführer) umfassend zu den Arbeitsbedingungen sowie zu ihrer Personalarbeit befragt.

Internes Unternehmertum wird geschätzt

Sehen Mitarbeitende Raum für internes Unternehmertum wirkt sich das geschlechts- und generationsübergreifend besonders positiv auf die Arbeitgeberattraktivität aus (+30%). Beim detaillierten Vergleich der Geschlechter zeigen sich interessante Unterschiede: Für Frauen ist aktive Mitarbeiterführung wichtig. Dazu zählt für sie neben ergebnisorientierter (+18%) und inspirierender Führung (+17 %) auch die gesunde Führung (+18 %). Bei Männern können Unternehmen eher durch eine Kultur des Vertrauens (+31 %) und der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben (+27 %) punkten.

Wie die Ergebnisse zeigen, sind nicht allzu viele unterschiedliche Strategien für die einzelnen Zielgruppen notwendig - die Erwartungsprofile der Generationen X ähneln sehr stark denen der Männer, jene der Generation Y denen der Frauen. Ein Blick darauf, inwieweit die Unternehmen die wichtigsten Attraktivitätsförderer bereits bieten, zeigt Handlungsbedarf im Ausbau des internen Unternehmertums. 

Die Untersuchung widmet sich auch den negativen Einflüssen, welche Mitarbeitende vertreiben. Bei allen in der Studie definierten Gruppen wirken die gleichen destruktiven Kräfte. Die Beschleunigungsfalle (-24%), Zentralisierung (-23%), korrosive Energie (-19%) und resignative Trägheit (-19%) zerstören die Arbeitgeberattraktivität. Unternehmen müssen diese Bedrohung ernst nehmen, denn die negativen Effekte dieser Arbeitsbedingungen sind vergleichbar mit der positiven Wirkung der attraktivitätsfördernden Faktoren.

Gute Arbeitgeber sind wirtschaftlich erfolgreicher 

Bei den attraktivsten Arbeitgebern wurde eine um 16 Prozent höhere Unternehmensleistung gemessen. Auch die Innovationsraten waren um 12 Prozent höher als bei Unternehmen, die von Mitarbeitenden nicht als attraktiv wahrgenommen wurden. Gleich verhielt es sich mit der Begeisterung der Kunden: Auch diese lag um 12 Prozent höher bei den attraktivsten Arbeitgebern.

Fazit: «Gute Arbeitgeber sind wirtschaftlich erfolgreicher», sagt Prof. Dr. Heike Bruch, Direktorin des Instituts für Führung und Personalmanagement der Universität St.Gallen. Je besser das Arbeitsklima ist, desto niedriger sind die Fluktuationsrate und der Krankenstand - beide Faktoren haben eine erhebliche betriebswirtschaftliche Bedeutung.

Bild: Photocase/ Simonthon

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