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Hintergrund - 25.03.2022 - 00:00 

Sprachbarrieren einreissen und selbstbewusst die Welt verändern: Die DeepL-Story

Der digitale Übersetzungsdienst DeepL ist in Europa angesiedelt, wird aber weltweit verwendet. Florian Schweitzer, Co-Gründer und Partner von btov Partners, führte am ersten Vormittag des START Summit 2022 das Interview mit Jaroslaw Kutylowski, Gründer und CEO von DeepL.

25. März 2022. Als Deepl im Jahr 2017 lanciert wurde, hatte die Plattform «zero users» – letzten Dezember waren es 240 Millionen Webseitenbesuche. DeepL sei organisch gewachsen und zähle heute zufriedene NutzerInnen aus aller Welt, führte Florian Schweitzer in ein Podiumsgespräch auf dem Gründergipfel START Summit ein. Auf die Frage, wie gross DeepL noch werden solle, erwiderte CEO Jaroslaw Kutylowski: «Nummern sind grossartig und wichtig für eine Organisation», was ihn jedoch persönlich motiviere und glücklich mache, sei die Tatsache, dass so viele Leute DeepL kennen. Auch wenn DeepL bereits global viral ging, gebe es noch immer Milliarden Menschen weltweit zu erreichen.

Keine Angst vor den Grossen

Jaroslav Kutylowski versteht DeepL als kostenlosen Dienstleiter und ein Hilfsmittel, das zwischenmenschliche Kommunikation erleichtert. Als «weltbeste Übersetzungsmaschine» habe DeepL aber auch seine Wettbewerbsstärke gezeigt. Dass sich der Übersetzer im AI-Sektor mit Wettbewerbern wie Google Translate, Microsoft und Facebook durchgesetzt hat, sei sicherlich einer der Gründe für den Qualitätsanstieg gewesen, sagte Florian Schweitzer. Wettbewerb könne sicherlich helfen, bejahte Kutylowski. Dennoch, dass ein Übersetzungsservice jemals perfekt sein werde, denke er nicht. Auch ÜbersetzerInnen in der realen Welt legen Worte und Sätze unterschiedlich aus. Hundertprozentige Qualität sei folglich nicht das Ziel, doch eine stetige Verbesserung werde dank steigender Nutzerzahlen und den so generierten Daten gewährleistet. Das Sprachenportfolio werde stetig erweitert – seit Kurzem zählt auch Japanisch dazu. Ob die schweizerische Landessprache «Rumantsch» auch bald auf DeepL zu finden sei, beantwortete der CEO lachend mit «a bit tricky». Derzeit liege der Fokus stärker auf Asien.

Sprachbarrieren verschwinden lassen

Jungen UnternehmerInnen empfiehlt Kutylowski, selbstbewusst ihren Weg zu gehen und ihr Unternehmen langfristig auszurichten. Auf dem Weg zum Erfolg brauche eine Firma Teammitglieder, die Lösungen für Probleme der Zukunft entwickeln. Gerade in Tech-Unternehmen sei eine Balance zwischen Business und Forschung sowie Entwicklung wichtig – Deepl unterteile seine Unternehmensziele deshalb in Kurz-, Mittel- und Langzeitprojekte. Auch künftig werde Kommunikation und die sprachliche Verständigung aufgrund kultureller und emotionaler Differenzen komplex sein, sagte Jaroslav Kutylowski. DeepL’s zentraler Beitrag sei aber, mehr und mehr Sprachbarrieren verschwinden zu lassen und so die weltweite Verständigung zu vereinfachen. Denn: «Each and every war ends at the table people talking to each other», schloss Florian Schweitzer mit einem zeitlosen Bonmot seiner Grossmutter.

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